Was hat «Der Schmied von Göschenen» mit Einsiedeln zu tun? Pirmin Meier weiss es. Bild Bruder Gerold Zenoni
Was hat «Der Schmied von Göschenen» mit Einsiedeln zu tun? Pirmin Meier weiss es. Bild Bruder Gerold Zenoni

Literatur

Einsiedeln ist geschichtlich gewichtig

Das 1919 erschienene Jugendbuch «Der Schmied von Göschenen» avancierte in seiner Sparte zu einem der grössten verlegerischen Erfolge in der Schweiz. Jetzt hat der Schriftsteller Pirmin Meier den historischen Roman für den Schweizerischen Jugendschriften Verlag bearbeitet.

Was rechtfertigt die Besprechung eines Buches über den St. Gotthardpass in der Lokalzeitung Einsiedler Anzeiger? Jedenfalls viel mehr, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Tatsächlich stösst man schon auf der dritten Seite der Neubearbeitung des berühmten Jugendbuchklassikers von Robert Schedler «Der Schmied von Göschenen» durch Pirmin Meier auf den Satz: «Ihr Ziel war die schwarze Muttergottes von Einsiedeln.» Die Rede ist hier von Pilgern, die aus dem Süden das Heiligtum im Finsteren Wald aufsuchen wollten. Einsiedeln und sein Kloster ziehen sich fast wie ein roter Faden durch die historische Erzählung und dokumentieren so die geschichtliche Wichtigkeit dieses Ortes für die junge Eidgenossenschaft.

Mit Einsiedeln verbunden

Der Schriftsteller Pirmin Meier hat Schedlers Roman in unsere Zeit «gerettet» – wenn man so sagen darf. Er hält sich in groben Zügen an die historische Vorlage von Robert Schedler, reichert diese aber durch die Darstellung umfassenderer und auf dem neusten Stand der Forschung stehenden historischen Tatsachen an. Es sind aber nicht nur die geschichtlichen Fakten, die im Buch überzeugen, sondern auch jene Bereiche, die sich einer Quantifizierung weitgehend entziehen wie der religiöse Aspekt oder das Sagenhafte, das uns der Autor mit seiner gewohnten Meisterschaft nahezubringen versteht. Dabei bleibt Pirmin Meier mit Querverbindungen zum Heute wie der Erwähnung der Rockband «Gotthard» oder der zeitgenössischen Heiligen Mutter Theresa von Kalkutta nahe am anvisierten jungen Lesepublikum.

Mit Einsiedeln sehr verbunden

Pirmin Meier ist mit dem Ort Einsiedeln sehr verbunden. Das belegen seine Besuche im Klosterdorf und das erhellt auch aus der Tatsache, dass er schon mehrmals als Redner im Grossen Saal des Stiftes aufgetreten ist. Und nicht zuletzt darf sein Buch «Paracelsus Arzt und Prophet – Annäherung an Theophrastus von Hohenheim» (Ammann Verlag Zürich, 1993) als Bindeglied des Schriftstellers mit dem Klosterdorf angeführt werden. Pirmin Meier wurde mit dem renommierten Bodensee-Literaturpreis ausgezeichnet und erhielt 2008 den Innerschweizer Literaturpreis.

Fast ein Fantasy-Abenteuer

Die neue Bearbeitung des sogar zu Wikipedia-Ehren gelangten Jugenbuchklassikers von Robert Schedler «Der Schmied von Göschenen» spielt in so entlegenen Zeiten, dass man fast von einem Fantasy-Abenteuer sprechen kann. Eine Sparte, die für jugendliche Leserinnen und Leser boomt. Jedenfalls ist das Buch spannend und angesichts der Thematik mit Baumeisterarbeiten kann man von einem gelungenen helvetischen Pendant zu Ken Folletts Weltbestseller «Die Säulen der Erde» (Bastei Lübbe Verlag, Köln) sprechen. Gelungene Abbildungen ergänzen das Werk.

Pirmin Meier,Sankt Gotthard und der Schmied von Göschenen

SJW Schweizerisches Jugendschriftenwerk, Zürich, 2011, 128 S., Fr. 10.–

Einsiedler Anzeiger

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

05.01.2012

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