Siglinde Schopf, die Verlegerin, und Sepp Marty anlässlich der Vernissage im Café Tulipan. Fotos: Kurt Fässler
Siglinde Schopf, die Verlegerin, und Sepp Marty anlässlich der Vernissage im Café Tulipan. Fotos: Kurt Fässler
Autor Damian Zingg (rechts) ist von Sepp Martys Offenheit beeindruckt.
Autor Damian Zingg (rechts) ist von Sepp Martys Offenheit beeindruckt.

Literatur

Es war eine sehr lustige Buchlesung

Viel Publikum fand sich im Hirzensäli des Cafés Tulipan ein, darunter viele Ybriger, ja es mussten zusätzlich noch Stühle herbeigebracht werden. Ehe die Lesung begann, erfüllte eine fröhliche Stimmung den Raum.

Das Ybriger Original Sepp Marty strahlte über das ganze Gesicht. Er war völlig überrascht ob dem grossen Aufmarsch. Zuerst wurden die Gäste begrüsst und festgestellt, dass seit 1988 schon gegen 50 Lesungen stattfanden. Die letzten Themen waren einmal von Paracelsus und ein anderes Mal von Bruder Klaus, da mussten zum heutigen Vergleich «Filmreif» alle überlaut lachen.

Ein bunter Vogel

Dann stellten sich der Autor Damian Zingg wie auch die Verlegerin Siglinde Schopf aus Konstanz vor. Damian Zingg erzählte, dass er Sepp Marty via Amerika und der Geschichte mit der Goldwäscherei kennen gelernt hätte. Die Zusammenarbeit begann im tief verschneiten Hoch-Ybrig auf Sepp Martys Motorschlitten. Ihn habe die ungewöhnliche Offenheit beeindruckt, Sepp Marty sei wirklich ein bunter Vogel! Nach dieser Kurzvorstellung las Siglinde Schopf aus den ersten Seiten des Buches, und schon hier schmunzelten die Zuhörer. Originell stellt sich «Edis Seppel» vor und erzählte aus seiner Schulzeit. Schon hier kamen sein feines Gespür für immer neue Ideen und der Drang, Neues zu entdecken, zum Vorschein. Beim Spielen durfte es ruhig um Geld gehen, auch wenn es sich nur um Rappen handelte.

«Tötzlen»

Doch nicht genug mit dem Lesen, Sepp Marty demonstrierte den lachenden Zuhörern, wie sie als Kinder mit den Rappen spielten. Die Ybriger nennen es «tötzlen», und die vielen anwesenden Ybriger erinnerten sich selbst an ihre Jugendzeit. Pikant und erwähnenswert ist wohl der Ausschnitt, als er zusammen mit Schulkollegen beim Xavi Discount Zigaretten und dergleichen entwendete und dass heute der gleiche Xavi ihn für das Buch finanziell unterstützte. Amüsant und abwechslungsreich wurde immer wieder ein Ausschnitt vorgelesen, und Sepp Marty gab dann seine aufschlussreichen Erklärungen dazu.

Kurzfilm vom Goldwaschen

Eindrücklich war der Kurzfilm vom Goldwaschen, der die Hoffnungen, die Aufwendungen und die Ernüchterungen sehr deutlich zum Ausdruck brachte. Ebenso gerne genoss man zwischen den Lesungen die tollen Aufnahmen von Siglinde Schopf über unsere Landschaft im Sommer wie im Winter, über die Tiere und Blumen. Sie hätte bei der Buchpremiere in Konstanz die Bilder auch gezeigt, damit sich die Leute ein Bild machen konnten über die Heimat und den Arbeitsort von Sepp Marty. Sie seien mit Begeisterung aufgenommen worden, es soll uns nicht verwundern, wenn in nächster Zeit viele Autos mit Konstanzer Nummer durch unsere wunderschöne Gegend fahren werden!

Buchnamerichtig

Der Titel «Filmreif» ist der richtige Name für das Buch. Das Leben von Sepp Marty könnte vielfältiger nicht sein. Höhen und Tiefen in allen Nuancen werden offen dargelegt. Damian Zingg schreibt richtig: «Die vorliegende Biografie stellt keine Ansammlung von Heldengeschichten dar. Sie fordert heraus. Man wird sich beim Fällen und Revidieren von Vorurteilen ertappen. Der Text erheitert, befremdet und wühlt auf.» Zum Schluss bedankte sich Damian Zingg bei Sepp Marty für seine Offenheit und die tolle Zusammenarbeit. Bewunderungswürdig ist die Aufgestelltheit von Sepp Marty, immer noch voller Tatendrang, ungebrochener Humor, und er sagte abschlies-send zu dem lustigen Abend: «Ich bin ein fröhlicher Mensch, und ich möchte andere damit anstecken.» Das Buch liest sich leicht, ist einfach und verständlich geschrieben, und man kann es bei Sepp Marty oder beim Schuhhaus Kryenbühl kaufen.

Einsiedler Anzeiger

Autor

Einsiedler Anzeiger

Kontakt

Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

14.12.2010

Webcode

www.schwyzkultur.ch/ega5U7