Von links: Thomas Zehnder, Verwaltungsratspräsident Alters- und Pflegeheim Gerbe, Sabina Schneebeli, Anatole Taubman, Josephine Taubman, Peter Kiefer, Geschäftsführer Alters- und Pflegeheim Gerbe. Foto: Mona Ziegler
Von links: Thomas Zehnder, Verwaltungsratspräsident Alters- und Pflegeheim Gerbe, Sabina Schneebeli, Anatole Taubman, Josephine Taubman, Peter Kiefer, Geschäftsführer Alters- und Pflegeheim Gerbe. Foto: Mona Ziegler

Literatur

In einem Haus voller Lebensgeschichten

In den Genuss einer weihnachtlichen Lesung kamen Bewohner und Gäste des Alters- und Pflegeheims Gerbe. Sabina Schneebeli und Anatole Taubman lasen Weihnachtsgeschichten, die das Leben schrieb.

Beide bekannt, ja berühmt. Schauspieler Sabina Schneebeli und Anatole Taubman sitzen auf der Bühne des Gemeinschaftsraumes im Alters- und Pflegeheim Gerbe. Es ist kurz vor 16 Uhr. Im Raum Bewohnerinnen und Bewohner der Gerbe sowie Gäste von auswärts. Geschätzte 3000 Lebensjahre. Weitaus die Jüngste ist Milena. Die 13-Jährige sitzt neben ihrem Vater in der ersten Reihe und schaut fasziniert auf die Bühne. Da sitzt er. Der Bösewicht aus dem James-Bondthriller «Ein Quantum Trost». Ob er auch in Wirklichkeit böse ist? Das will Milena herausfinden.

Kurzfristig verhindert

Gastgeber und Hausherr Peter Kiefer eröffnet den Abend. Gerne hätte Anatole Taubman zusammen mit seiner Frau Claudia Michelsen gelesen. Die bekannte Theater- und Filmschauspielerin war kurzfristig verhindert. In die Bresche sprang eine ebenfalls erfolgreiche Schweizer Kollegin Sabina Schneebeli. Zur Einführung in den Abend erzählt Taubman aus seiner Zeit an der Stiftsschule. Ein Strassenköter sei er gewesen, frech und ohne Disziplin. Mit kräftiger Unterstützung seiner Mutter habe er dem damaligen Rektor Pater Rupert auf die entsprechende Frage versichert, er komme sehr gerne nach Einsiedeln. In Pater Kassian fand der junge Zürcher einen Seelenverwandten. Die wohl verdiente Ohrfeige sei längst verziehen, nicht vergessen aber die Tatsache, dass die Zeit in Einsiedeln lebensweisend und lebensprägend gewesen sei.

Erste Rolle in Einsiedeln

Es erstaunt nicht, dass der heute weltweit gefragte Schauspieler und Unesco-Botschafter seine erste grosse Rolle in der Stiftsschule spielte; als Kaufmann von Venedig in Shakespeares gleichnamigem Stück. Anatole Taubman schiebt seinen schwarzen Hut aus der Stirn. Ein kurzer Blick zu Sabina Schneebeli. Die beiden fangen an, lesen abwechselnd, mit lauter, ärgerlicher oder weinerlicher Stimme. Grad so, wie es die Geschichten verlangen. Die Gäste schmunzeln, nicken.

Was ist ein Seitengänger?

Wissen Sie, was ein Seltengänger ist? Es sind Kirchgänger, die einmal im Jahr in die Kirche gehen. Meistens an Weihnachten. Humorvolle Ratschläge für die Seltengänger dankt das Publikum mit Lachen und kräftigem Applaus. Anatole Taubman schaut seine Kollegin an und stimmt verhalten ein Weihnachtslied an. Sabina Schneebeli nimmt den spontanen Einfall auf, singt mit, dann die Zuhörer, der ganze Saal singt «Stille Nacht».

Was planen Sie an Weihnachten?

Sabina Schneebeli feiert mit ihren beiden Söhnen. Anatole Taubman wird wohl am 23. Dezember noch seinen Geburtstag feiern. Dann fährt er mit Frau Claudia und den beiden Töchtern Lina und Tara nach Dresden. Wenn Sie die beiden sehen möchten: Sabina Schneebeli spielt ab Ende Januar im Theater Rigiblick in Zürich Szenen von Loriot. Anatole Taubmann ist immer wieder im Kino präsent. Zurzeit entsteht «Lost Place», ein Horrorfilm. Der Film sei eher für eine jüngere Generation, meint Taubman und lächelt charmant. Dann vielleicht «Fünf Freunde» der britischen Kinderbuchautorin Enid Blyton, ein Klassiker der Kinderbuchliteratur. Der Film kommt Ende Januar in die Schweizer Kinos. In einer Rolle der ehemalige Klosterschüler Taubman. Nicht als Bösewicht.

Nett, unterhaltsam und höflich

Beim anschliessenden Apéro steht Milena hautnah neben dem grossen Star und strahlt. Sehr nett sei er, nicht wie im Film. Man kann Milena nur beipflichten. Anatole Taubman ist unterhaltsam, höflich und hat die Gabe, seinem Gegenüber während dem Gespräch seine ganze Aufmerksamkeit zu schenken. Unter den Gästen ist auch Mutter Josephine. Sie wohnt in Einsiedeln. So ist zu hoffen, dass der berühmte Sohn bald wieder kommt. Mit neuen Geschichten aus der grossen Welt der Stars. Für den herzerwärmenden Abend allen Beteiligten ein grosses Dankeschön.

Einsiedler Anzeiger

Autor

Einsiedler Anzeiger

Kontakt

Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

13.12.2011

Webcode

www.schwyzkultur.ch/9vVY2W