Heidi Müller (rechts) stellt den Biblioversicum-Mitgliedern die heutige Öffentliche Bibliothek vor. Bild Albert Fink
Heidi Müller (rechts) stellt den Biblioversicum-Mitgliedern die heutige Öffentliche Bibliothek vor. Bild Albert Fink

Literatur

Umfassende Unterstützung für das Buch

Vor 20 Jahren wurde der Verein unter dem damaligen Namen «Öffentliche Bibliothek » gegründet. Der 20. Geburtstag dieses Vereins – heute mit dem Namen «Biblioversicum» – wurde deshalb am Jahrestag, am 9. Juni, gefeiert.

Die Jubiläumsfeier und gleichzeitig die 20. Generalversammlung des Vereins Biblioversicum begann – wo könnte es anders sein – in der Öffentlichen Bibliothek an der Klostermühlestrasse. Nach der Begrüssung durch Präsident Kuno Blum stellte die Leiterin Heidi Müller den rund 20 Personen die heutige Bibliothek in einer kurzen Führung vor. 2009 haben die Einsiedler Stimmbürger per Volksabstimmung entschieden, dass die bis dann vom Verein geführte Bibliothek vom Bezirk übernommen und durch ihn betrieben werden soll. Genau dies war die Zielvorstellung und der hauptsächliche Zweck des Vereins, der am 9. Juni 1997 im Hotel Katharinahof gegründet worden war. Heute ist die Bibliothek in der breiten Bevölkerung verankert, mit EDV breit vernetzt; ein Angebot an Büchern, Hörbüchern und DVDs, welches nicht mehr wegzudenken ist. Die Ausführungen von Heidi Müller stiessen auf grosses Interesse.

Jubiläums-GV auf dem See

Die Teilnehmenden bestiegen darauf den wartenden Bus der Firma Ochsner und liessen sich nach Willerzell chauffieren. Dort bestiegen sie das Sihlsee-Schiff MS Angelika zu einer zweistündigen Rundfahrt. Umrahmt von der herrlichen Kulisse des blauen Wassers, der grünen Hügel und der im abendlichen Sonnenlicht leuchtenden Sihltaler Berge und sicher geführt von Kapitän Franz Schönbächler, fand der geschäftliche Teil, die 20. GV, auf dem Schiff statt. Kuno Blum integrierte in seinen Jahresbericht einen kurzen Abriss über die 20-jährige Geschichte des Vereins. Diese kann in drei Phasen zusammengefasst werden: Aufbauphase, Betriebsphase, Phase danach. Am spannendsten, mit vielen Höhen und Tiefen umgeben und äusserst fordernd, war die Aufbau- Phase. Trotz Pluralinitiative scheiterte im Jahre 2000 die erste Vorlage an der Urne, primär weil der Bezirksrat sie zur Ablehnung empfohlen hatte. Die Vereinsmitglieder gaben aber nicht auf, sondern haben die Bibliothek mit Sponsorengeldern und Unterstützung durch die Bevölkerung und mit einem hohen Engagement dennoch aufgebaut. Im Jahr 2002 wurde sie eröffnet, und damit begann die arbeitsreiche Betriebsphase. Der Verein sah sich vor die Aufgabe gestellt, eine an sich öffentliche Aufgabe – nämlich den Betrieb der Bibliothek – privat zu übernehmen und mit privaten Mitteln und basierend auf breiter Freiwilligenarbeit sicherzustellen. Diese Betriebsphase dauerte sieben Jahre. Während dieser Zeit wurde das politische Umfeld neu gestaltet. Mit grosser Unterstützung des Anliegens einer Bibliothek durch die damalige Bezirksrätin Erika Weber, welche das Ressort Bildung und Kultur betreute, fand im Bezirksrat ein Umdenken statt. Die Idee, dass die bis anhin vom Bezirk geführte Schulbibliothek und die vom Verein geführte öffentliche Bibliothek neu vom Bezirk geführt werden sollen, fand letztlich die Zustimmung des Bezirksrats und dann auch die Zustimmung des Volkes, dies anlässlich der zweiten Volksabstimmung über die Bibliothek im Jahr 2009.

Mittelfristig auflösen

Die Zielsetzung des Vereins war damit erfüllt; eigentlich hätte man ihn auflösen können. Davon hat man abgesehen, hingegen den Namen des Vereins und den Zweckartikel geändert. Neu lief der Verein unter dem Namen «Biblioversicum» und unter dem Zweck der Unterstützung der Bibliothek einerseits und des Buches in allen Lebenslagen anderseits. Die Hauptaufgabe des Vereins bestand fortan in der Organisation von verschiedenen Anlässen (beispielsweise diverse Lesungen, Gestaltung der Erzählnächte, Kochdemonstration von Hiltl, Einführung in die Ortnamenkunde oder in jüngster Vergangenheit den Aufbau des Philosophen-Cafés). Ein eigentliches Vereinsleben hat sich allerdings nie ergeben. Hier zeigte sich, dass der Verein eigentlich nur das Mittel zum Zweck war, die Schienen, auf welchen der Bibliotheksgedanke ins Ziel geschoben wurde. Am 20-Jahr-Jubiläum ist es durchaus erlaubt, auch nach vorne zu blicken. Die anwesenden Mitglieder folgten der Zukunftsoption des Vorstandes, den Verein mittelfristig aufzulösen und das noch bestehende Vermögen, welches au

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

17.06.2017

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