Erwin Füchslin leitete seine Jugendmusikanten gekonnt und sicher durch das Jahreskonzert in Einsiedeln. Fotos: René Steiner
Erwin Füchslin leitete seine Jugendmusikanten gekonnt und sicher durch das Jahreskonzert in Einsiedeln. Fotos: René Steiner
Unter der Leitung von Sebastian Rauchenstein präsentierte das Aspirantenspiel gekonnt vier Stücke.
Unter der Leitung von Sebastian Rauchenstein präsentierte das Aspirantenspiel gekonnt vier Stücke.

Musik

100 begeisterte, junge Musikanten

Die Jugendmusik und das Aspirantenspiel überzeugten mit rassiger Musik und begeisterten damit das zahlreich aufmarschierte Publikum.

Seit einigen Jahren zeichnet eine Musikkommission für das Programm der Jugendmusik und somit auch für die Titelwahl verantwortlich. Die jungen Vordenker verstehen es offensichtlich, zusammen mit ihrem Dirigenten Musik zu wählen, die Jung und Alt gefällt, aber auch den Spielern Spass macht. Und so erwartete die Besucher am Wochenende ein gefälliges Musikprogramm mit moderner Musik und rassigen Melodien. Keine Spur von verstaubten, langweiligen Titeln. Bereits das eröffnende «Vienna Festival Music» imponierte mit wuchtigen Klängen und einer fanfarenartigen Melodie – Musik, die gleich alle in ihren Bann zog. Bei ihrer Begrüssung machte Präsidentin Nadya Hitz-Steinauer auf die Tatsache aufmerksam, dass es die Jugendmusik seit bald 40 Jahren gibt. Und beim Quiz am Samstagabend landete man mit «100» einen Volltreffer: In dieser Zeit machten genau 100 Trompetenspieler seit der Gründung mit.


Eine angenehme Flugreise


Nach der Begrüssung verlangte die Ansagerin, den Anweisungen des Personals zu folgen und das Handy auszuschalten, denn das Publikum wurde zu einer Flugreise eingeladen. Gemäss Angaben: zu einer schönen und spannenden musikalischen Reise! «Voyage into the Blue» beschreibt mit bildhafter Musiksprache die Reise eines Flugzeugs. Das eher dicht gesetzte Werk des Japaners Naoya Wada eignete sich gut für die Jugendmusik. Und da ein Flugzeug bekanntlich eher laute Töne von sich gibt, dürften diese lauten Passagen den Musikanten Spass bereitet haben, für einige Dezibel mehr im Saal zu sorgen. Allerdings verlief dieser Musikflug ohne grössere Turbulenzen, ein Flug, der als angenehm in Erinnerung bleiben wird. Bei diesem anspruchsvollen Musikflug sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Kapitän Erwin Füchslin seine Musikanten souverän steuerte. Das gilt auch für alle anderen Werke.


Filmmusik mit Drive und Power


«The Hunger Games» erwies sich als rhythmisch straffes Werk mit viel Power, bei dem sich das Schlagzeugregister hervorragend vorstellen konnte. Trotz Drive und Power – die Highlights bewiesen mit wohlklingenden Passagen und viel Dynamik, wie gepflegt die jungen Musikanten spielen können! Genauso verlangten die Hits der britischen Soul-Sängerin Adele in «Adele in Concert» abwechslungsreiches Musizieren. Schön dabei das Trompetensolo. Nach dem gespenstisch wirkenden Anfang der Filmmusik zu «Iron Man 3» wechselten klingende mit rhythmisch rassig wirkenden Motiven ab. Auch hier viel Drive und Dynamik – Musik also, die dem Publikum gefällt. Es entliess die rund 60 Musikantinnen und Musikanten bereits zur Pause mit kräftigem Applaus.


Ein bemerkenswertes Programm


Nach der Pause zeigten die 40 Musikanten des Aspirantenspiels, was sie in diesem Jahr bereits gelernt haben. Unter der sicheren Leitung von Sebastian Rauchenstein spielten sie nach «Discovery Overture» mit «Celtic Air and Dance No 2» und «Lean on me» zwei melodiöse und fröhliche Titel. Ganz nach den Worten des Ansagers: «Das isch schön gsi!» Bemerkenswert bei dieser Beginner-Formation sind der Klang und das sichere Aufspielen. So auch bei «Summer nights» aus dem Musical «Grease». Es sei ein «lässiges» Stück, versicherte ein junger Mitspieler dem Schreiber. Auch die «Grossen» präsentierten in der Folge Ausschnitte aus diesem Musical mit seinen markanten Klängen und schwungvollen Themen. «Grease!» erzählt nebst dem Siegeszug des Rock’n’Roll eine Liebesgeschichte. Da finden auch gefühlvolle Themen Platz, so sei das Solo der Saxofonistinnen besonders erwähnt. Die 60 Jugendmusikanten zeigten zuvor allerdings noch weitere Highlights aus dem Filmmusical «La La Land», das von Liebe, beruflichen Wunschträumen und Misserfolg erzählt. In «Magic Slides» bewies das Posaunenregister sein Können. Herrlich dieses rassige Charakterstück! Das Publikum forderte natürlich eine Zugabe, die gerne gewährt wurde. Mit dem bestbekannten Bundesrat-Gnägi-Marsch offenbarten die Musikanten, dass auch sie Märsche spielen können.


Jugendmusik und Aspirantenspiel


Passend zum gebotenen Programm gab es als Zugabe Ohrwürmer der Beatles zu geniessen. Sodann mischten sich die Aspiranten zu den «Grossen» – eine Massed Band mit hundert musizierenden Jugendlichen! Unter der Leitung von Sebastian Rauchenstein erzählten sie die Moritat von Mackie Messer, den jungen Spielern besser als «Mack the Knife» bekannt. Bis zum Schluss bestens musiziert – das Publikum zeigte sich begeistert und wollte mit dem Applaus nicht enden!


Einsiedler Anzeiger / René Steiner

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

17.04.2018

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