Frisches Spiel in frischem Wind: Die teilnehmenden Vereine auf dem Klosterplatz beim Gesamtchor. Bild ea
Frisches Spiel in frischem Wind: Die teilnehmenden Vereine auf dem Klosterplatz beim Gesamtchor. Bild ea

Musik

350 Musikanten begeisterten

Die Blasmusik hatte am Samstag das Klosterdorf fest im Griff. Die Musik-gesellschaft Konkordia begrüsste acht weitere Vereine aus der Region zum 37. Landmusiktag.

Erstmals haben sich im Klosterdorf die neun «Landmusikvereine» mit etwa 350 Musikantinnen und Musikanten – vom kleinen Jugendmusikanten bis zum bewährten CISM-Veteranen – zu einer friedlichen, angenehm gemütlichen «Leistungsschau» getroffen. «Wenigstens trocken» sollte es am Samstag sein; strahlend blau präsentierte sich die Realität. Glückliche Organisatoren, fröhliche Musikanten, vielfältige, unterhaltende Musikkost und zahlreich aufmarschierte Besucher, so darf das Fazit zum Landmusiktag 2012 gezogen werden.

Gesamtchor vor dem Kloster

Um 15 Uhr stehen die Tambouren der einzelnen Vereine vereint auf der oberen Klostertreppe und rufen mit ihrem Rhythmusdiktat die Musikanten auf den grossen Klosterplatz. Hanspeter Egli begrüsst als OK-Präsident Musikanten und Publikum, heisst alle willkommen und betont, wie sich die Konkordia geehrt fühlt, erstmals dieses spezielle Stelldichein der Musikanten durchführen zu dürfen. Der Klosterplatz mit der farbenfrohen Musikantenschar ist zwar ein herrliches Bild für die Augen, doch zeigt er auch an diesem Samstag die Tücke seiner Weitläufigkeit. Unter der Leitung von Rolf Galliker setzen die Musikanten zu den Gesamtvorträgen an, beinahe wäre der erste Vortrag auseinander gedriftet. Aber auf die Bassisten und Perkussionisten ist halt Verlass…

Marschmusik mit Bergpreis

Zügig stellt sich anschliessend die Jugendmusik Einsiedeln beim Hotel Sonne auf. Sie eröffnet die Marschmusikparade, ihr folgen die Vereine aus Euthal, Egg, Unteriberg, Willerzell, Bennau, Gross und Oberiberg. Ein kleiner Knirps meint zum Auftritt der Willerzeller: «Die sind dänn schnäll!» Zum Abschluss bietet die Konkordia gar einen Kontermarsch – sehr zur Freude des zahlreich aufmarschierten Publikums. Zu hören gibt es viele Schweizer Märsche, mit «Am Sihlsee» sogar einheimische Kost, die englischen Titel sind für einmal in der Minderzahl. Und am Schluss ihres Vortrags gibt es eine Gemeinsamkeit: alle schwitzen – die obligate Einsiedler Umzugsstrecke lässt grüssen.

Überraschend viele Zuhörer

Etwas ungewohnt steuert die Musikantenschar nicht dem Dorfzentrum sondern der Sporthalle Furren zu. Die Konkordia hat sie zur Music-Hall umfunktioniert. Zu später Stunde kehrt der Sport allerdings mit Tanz und Polonäse (Polonaise) zurück … Von halb fünf an folgen die Vereinsdarbietungen in gleicher Reihenfolge, Schlag auf Schlag, keine Löcher, alles läuft diszipliniert ab. Die vielen Besucher spenden tüchtig Applaus, insbesondere beim Posaunensolo, das die Unteriberger «mit Effekt» bieten. Die Big Band BB02 wartet mit einem starken Auftritt mit Sängerin und Sänger auf – ein Genuss für alle Freunde dieser Musiksparte. Mit «Erich» fühlen sich alsdann die Tanzfreudigen angesprochen und legen schwungvolle Schritte auf das Sportparkett. Doch auch vor der Halle geniessen viele die laue Sommernacht.

Ein Anlass mit Charme

Der 37. Landmusiktag ist Geschichte. Mit Sicherheit ein weiterer Höhepunkt dieses wirklich speziellen Anlasses. Die erstmalige Durchführung in Einsiedeln zeigt die Offenheit der Idee an sich und verschiebt das Konkurrenzdenken in den Bereich, wo Konkurrenz Sinn macht: Jeder Verein gibt bei seinem Auftritt das Beste. Doch scheint sich der Aufwand für alle in vernünftigem Rahmen zu halten. A uch scheint sich das Beurteilungskonzept in dieser Form der offenen Kritik vor dem Gesamtverein zu bewähren. Eine schriftlich abgefasste Kritik würde wohl nie für so viele Lacher während und nach dem Gespräch sorgen. Musik ist die eine Seite, die andere jedoch erst macht den Landmusiktag zu diesem einzigartigen Musikantentreffen: die Pflege der Kameradschaft über den einzelnen Verein hinaus. Sie nimmt einen wichtigen Platz ein. Durchs Jahr hindurch können alle Vereine von diesem fröhlichen Miteinander profitieren. D iesen Musiktag müsste man erfinden, wenn es ihn nicht schon gäbe. So gesehen ehrt die erstmalige Durchführung in Einsiedeln nicht zuletzt auch die Gründerväter, die vor 67 Jahren zum ersten Landmusiktag eingeladen haben. Sie

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

01.06.2012

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