Registerweise musste bei «Wer hät dä längscht Schnuf?» ein Ton möglichst lange gehalten werden. Bild: Marcel Schuler
Registerweise musste bei «Wer hät dä längscht Schnuf?» ein Ton möglichst lange gehalten werden. Bild: Marcel Schuler

Musik

46 Sekunden lang den Ton gehalten

Die Jugendmusik Einsiedeln darf dieses Jahr ihr 40-Jahr-Jubiläum feiern. Sie möchte das Jubiläumsjahr mit der Teilnahme an der Schweizer Meisterschaft der Jugendmusiken in Burgdorf im September krönen.

Der Sponsorenanlass wurde mit einem tollen Programm umrahmt, das die Zuhörerinnen und Zuhörer am Schluss zu wahren Begeisterungsstürmen hinriss. Die Idee zu diesem Anlass kam aus dem Kreis der jungen Musikantinnen und Musikanten und wurde durch ein sehr fähiges und engagiertes OK unter der Leitung von Christian Hitz umgesetzt. Es ist toll, wenn sich die Mitglieder nicht nur beim Musizieren für eine gemeinsame Sache einsetzen, sondern auch Verantwortung übernehmen in der Organisation des Vereins und für Anlässe. Die Jugendmusik also auch als Lebensschule. Der Anlass wurde um 17 Uhr mit einem Kurzständchen der Jugendmusik eröffnet. Für den Dirigenten Erwin Füchslin war es keine einfache Situation, diesen Auftritt bei der Abwesenheit von 20 der 70 Mitglieder zu bestreiten. Einige waren bei einem anderen Konzert engagiert, andere nahmen an einem Sportanlass teil oder lagen krank im Bett. Aber auch diese Unannehmlichkeiten hatte der fähige Dirigent im Griff. Mit Umstellungen innerhalb der Register und mithilfe von Zuzügern gelang ein ansprechender Auftritt. Man merkte schon, dass die Jugendmusik momentan noch am Erarbeiten der Stücke für das Jahreskonzert im April ist, aber man darf sich darauf freuen, beim Jubiläumskonzert «Movie Milestones» oder auch «How To Train Your Dragon» und viele andere Stücke zu hören.


Wer hat den längsten Schnauf?


Nach der gelungenen Einstimmung waren alle gespannt darauf, wie nun der wichtigste Punkt des Abendprogramms ablaufen wird. «Wer hät dä längscht Schnuf?» wurde durch Alexandra Gyr, Simon Märchy und Luca Kälin gekonnt und auf sehr sympathische Weise moderiert. In sechs kleineren und grösseren Gruppen traten die Musikantinnen und Musikanten an, um auf ihren Instrumenten einen selbst gewählten Ton möglichst lange zu halten. Die Spieler hatten Kontrolleurinnen und Kontrolleure vor sich, welche die gespielte Zeit ermittelten. Im Voraus hatten alle Teilnehmer Sponsoren gesucht, die ihnen pro Sekunde gespielten Ton einen gewissen Geldbetrag spendeten. Es kam nun darauf an, den Ton so zu wählen und so laut oder leise zu blasen, dass die Atemluft möglichst lange ausreichte. Aus jeder Gruppe trat anschliessend die Siegerin oder der Sieger zum Finale an. Auf den dritten Platz spielte sich mit seiner Tuba, die ja recht viel Luft braucht, Silvan Schönbächler. Auf dem zweiten Rang lag die Klarinettistin Natalie Langhart, und der grosse Sieger des Abends war Adrian Fässler – ebenfalls mit der Klarinette – bei einer Tonlänge von 46 Sekunden. Nun dürfen also die Sponsoren in ihre Geldbeutel greifen und damit die Teilnahme der Jugendmusik an der Schweizer Meisterschaft ermöglichen. Und damit tun sie etwas sehr Gutes.


Acht Profimusiker zu Gast


Nach der Rangverkündigung folgte der musikalische Höhepunkt des Abends: der Auftritt des bekannten Schweizer Brass-Ensembles «Unglau-Blech». Die acht Profimusiker wussten nicht nur mit ihrem Spiel, sondern auch mit humoristischen Einlagen das Publikum zu begeistern. Da wurde eine fiktive Hochzeit gefeiert – zuerst die Trauung und dann das Fest am Abend. Nach dem Einzug des Brautpaares spielte das Ensemble die passenden Nummern im Ablauf der Trauung und des Festes. Markus Graf (Trompete und Flügelhorn) richtete die entsprechenden Worte an das Brautpaar und führte mit viel Witz und Humor durch das Programm. Die hochkomplexen Arrangements sind ideal auf die Besetzung und die enormen Fähigkeiten der einzelnen Musiker geschrieben (Tuba, Bassposaune, zwei Tenorposaunen, drei Trompeten/ Flügelhörner und Schlagzeug). In Stücken wie «Maria de Buenos Aires» von Astor Piazzolla mit der komplizierten Fuge oder auch der Titelmelodie zu den «Flintstones» zeigten die Musiker ihr tolles Können. Mit sattem Bläserklang, unglaublicher Virtuosität und einer tollen Show wussten die Instrumentalisten das Publikum zu packen und zu begeistern und belohnten den langen Applaus mit mehreren Zugaben.


Bote der Urschweiz / Marcel Schuler

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

15.01.2019

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