Musik
Auftritt von Blind Butcher und ein kleiner Zwischenfall
Am Samstag spielte Blind Butcher im Rahmen von «Tanz dä Mauz» im Mauz-Music-Club auf dem Ziegeleiareal.
Alles was es brauche, sei Offenheit und Entdeckungslust, so wurde das Konzert von Blind Butcher angekündigt. Überhaupt machte die Anpreisung im Einsiedler Anzeiger irgendwie neugierig. Umso erstaunlicher war es, sich als einer der wenigen Einheimischen im Publikum wiederzufinden. Schätzungsweise 70 Prozent der Anwesenden reisten von auswärts an das Konzert der Luzerner Band. Eine Nachfrage ergab, dass das Publikum vor allem von Zug, Schwyz, Brunnen, Zürich, Goldau und aus dem Aargau gekommen war. Das Programm im Mauz-Music-Club ist sehr innovativ. Ein Blick auf die «Wall of Fame» im Foyer des Clubs zeigt die ganze Bandbreite an Konzerten, die in seiner noch sehr jungen Club-Geschichte bereits über die Bühne gegangen sind. Dieses Angebot ist wahrlich eine Bereicherung für die Region Einsiedeln und man kann nur hoffen, dass sich dies das einheimische Publikum vermehrt zunutze macht.
Ironisch oder ernst?
Das Luzerner Duo Blind Butcher betrat die Bühne in Glamour-Glitzer-Anzügen, Leggings und verziertem Jeansgilet. Die dadaistischen Züge und das bewusste Irritieren gehören quasi zum Konzept. Während dem ganzen Konzert konnte man sich nie sicher sein: Was ist Ironie und wo beginnt der Ernst. «Diese Unsicherheit ist genau der Zustand, den wir erreichen wollen. Wenn Leute sich diese Frage stellen, haben wir unser Ziel erreicht.» Bei genauem Hinhören stellt sich aber schnell heraus, dass hier zwei hochbegabte Musiker am Werk sind. Mittlerweile spielen sie bis zu 100 Konzerte pro Jahr. Schlagzeuger Roland Bucher spielt sein Schlagzeug, einen Drum-Computer, singt und bedient mit dem linken Fuss ein Basspedal. Gitarrist und Sänger Christian Aregger spielt virtuos und druckvoll, hat sein Instrument mit all den Effekten und Pedalen im Griff, kann nebenbei noch einen Synthesizer bedienen und improvisieren. Das Konzert ist eine Mischung aus Elektroparty und Punkkonzert. Bei vollem Haus ginge da so richtig die Post ab. Die zwei sitzen sicher in ihren Sätteln und wissen mit jeder Konzert-Situation umzugehen. Am Freitag spielten sie vor vollem Haus und am Samstag vor einem ausgewählten Trüppchen. Beides funktionierte! Auch der DJ nach dem Konzert war eine Überraschung. Am Vorabend spielte er in Basel, von dort reiste er mit zwei Koffern voller Vinyl an und spielte schwierig einzuordnende Tanz-Musik mit perfekten Übergängen. «Ich habe mich gut auf diesen Abend vorbereitet und aus meinen Tausenden von Platten zirka 150 Stück ausgewählt und mitgenommen.» DJ Don Kashew war hoffentlich nicht zum letzten Mal im Mauz zu Gast.
Einsiedler Anzeiger / mitg.
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Einsiedler Anzeiger
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