Alle Besucher durften berührende Darbietungen geniessen. Bild zvg
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Musik

Augen leuchteten - Herzen jubelten

Das Schülerkonzert der Stiftsschule Einsiedeln war ein voller Erfolg Am Freitagabend lud der Schulchor Cum Anima zum Sommerkonzert in den Grossen Saal des Klosters. Die Leiterin Adeline Marty hatte mit einem Überraschungscoup gleich zu Beginn Ohren und Herzen der Zuhörerschaft erobert.

Während vorne im Saal ein neu zusammengesetztes Quartett mit dem «Hello My Baby» das Konzert eröffnete und die Blicke aller im Saal auf sich zog, fiel der von Jessica Marty dirigierte Chor überfallsmässig von hinten mit der Wiederholung ein. Kaum jemand im Saal war auf diesen Einfall gefasst. Unter fetzigen Klavierklängen zog nun auch der Chor nach vorn und sang während eineinhalb Stunden ein vielseitiges Programm, das viele Gesichter erstrahlen und sogar vereinzelte Tränen fliessen liess.

Bekannte Lieder

Zwischen Gesängen aus der TV-Serie «The Beauty and the Beast» und aus dem Kinofilm «Les Choristes» stand der weltbekannte Song «You raise me up». Adeline Marty sollte eigentlich drei oder vier Hände haben. Sie haucht jedem Chor im entscheidenden Moment jenes Feuer ein, das die Funken springen lässt  ein Feuer, das in den regelmässigen Proben leider viel schwieriger zu entfachen ist. Verständlich, dass mit einer wöchentlichen Probenstunde in der Mittagspause nicht alles bis zur Perfektion gedeihen kann. Eine kleine Formation, eine Art Halbchor aus den Schülerinnen der höheren Klassen, zeigte mit dem bekannten «Mamma Mia»-Song von «Abba», was möglich wäre, wenn  wie hier  mehr Zeit für Proben investiert würde. Alessia Meyer aus der Maturaklasse verblüffte den ganzen Saal mit dem auswendig vorgetragenen Schwips-Lied («Mir ist auf einmal so eigen zumute») aus der «Nacht in Venedig» von Johann Strauss. Mit berechtigtem Stolz konnte Adeline Marty dem Publikum mitteilen, dass Alessia Meyer, die ja auch eine hervorragende Cellistin ist, zu jenen drei Auserwählten zählt, die in diesem Jahr im Schweizerischen Jugendchor den Kanton Schwyz vertreten. Neben der vielseitig talentierten Einsiedlerin gehören  wen wundert's?  auch die beiden Kinder von Adeline Marty, Jessica und Stefan, zu diesem Terzett. Beide sangen an diesem Abend als Ehemalige im Schulchor mit.

Solo von Abt Urban Federer

Auch die fünf Damen aus der sechsten Klasse liessen aufhorchen mit ihrem perfekt vorgetragenen Abschiedssong («And wherever you go»). Kaum zu glauben, dass nach dem hebräischen A-cappella-Lied («Keshet l'vana») und einer toll gesetzen Chorbear beitung des unsterblichen «Ave Maria» von Bach-Gounod («I believe») überhaupt noch eine Steigerung möglich war. Aber die Zauberin am Flügel brachte es fertig! Mit dem ergreifenden «Weischus Dü» im Walliser Dialekt und dem eindrücklichen Solo von Abt Urban Federer wurde es im Grossen Saal immer heisser und lokalpatriotischer. Als dann die bunt gemischte Sängerschar Artur Beuls «Am Himmel stoht es Sternli z Nacht» anstimmte, da leuchteten die Augen und jubelten die Herzen. Nach sympathischen Dankesworten von Johannes Eichrodt, dem Rektor der Stiftsschule, und Blumen für alle Mitwirkenden, schloss der Abend mit einem sechsfachen Volkslieder-Quodlibet, in das auch das Publikum kraftvoll einstimmte. Ein absoluter Höhepunkt, leider zugleich auch der Schlusspunkt. Wer nicht dabei war, hat wirklich etwas verpasst. Das Konzert des Schülerchors Cum Anima war ein voller Erfolg.

Einsiedler Anzeiger (PHL)

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

14.06.2016

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