Die Sänger des «Cum Anima» Chors traten zu «I will follow him» gemeinsam mit der Studentenmusik auf. Einige waren kurz vor dem Mittanzen. Bild Franz Kälin
Die Sänger des «Cum Anima» Chors traten zu «I will follow him» gemeinsam mit der Studentenmusik auf. Einige waren kurz vor dem Mittanzen. Bild Franz Kälin

Musik

Ausgezeichnetes Zusammenspiel

Der Stiftsschülerchor Cum Anima vereinigte sich am 25. Juni mit der Studentenmusik zu einem eindrücklichen Sommerkonzert im Theatersaal des Klosters.

Der Chor besteht grösstenteils aus Mädchen. Um aber den Anstrich eines gemischten Chors zu wahren, verstärkt eine gute Handvoll Erwachsener, unter ihnen Abt Urban, diesen Gesangskörper. 23 weibliche und sechs männliche Stimmen, davon ein Schüler, boten ein lebendiges Konzert, wie man es nicht zum Vornherein erwartet hätte. Das Programm wies Titel quer durch die Musikliteratur auf. Die Filmmusik war vertreten, wie die Klassik. Pop erklang neben Sambarhythmen, Musical neben englischen Schlagern.

Rosinen aus dem Programm

Wenige Worte, dafür aber variantenreiches Melodienspiel war im «African Alleluja» zu hören. Ein Quartett bot die «Barcarolle» aus «Hoffmanns Erzählungen» von Offenbach in sehr feinfühliger Art dar. In gleicher Weise wirkte ein Sextett mit «For the Beauty of the Earth». Dass sich die jungen Sänger bei Michael Jackson auskannten, bemerkte der Zuhörer bei der Darbietung von «We are the World». Was auffiel, war der häufige Augenkontakt zwischen der Chorleiterin und den Sängerinnen und Sängern. Wer Adeline Marty in der Musikszene kennt, der kennt auch ihre temperamentvolle Führung. Wer hier mitsingt, der muss einfach von ihrem Feuer ergriffen werden. Zum Ende des ersten Teils forderten die aufmerksam lauschenden Zuhörer eine Zugabe. «You raise me up» zauberte der gern gehörte Chor aus ihrem Repertoire.

Überraschende Studentenmusik

Seit einem Jahr leitet Lukas Meister die an diesem Abend 24-köpfige Feldmusik der Studentenschaft des Klosters. Was er mit den jungen Musikanten zustande brachte, weckte einhelliges Erstaunen unter den Gästen. Die ausdrucksstarke Stabführung geht wirkungsvoll auf die jun-gen Musiker über. Oft temporeich, schmissig, aber trotzdem präzise. Unter den aufgeführten Stücken waren zwei unsterbliche Klassiker auszumachen. Im Programm wird für «Sing, sing, sing» Louis Prima als Komponist aufgeführt. Wer sich aber in der Swing-Szene auskennt, wird dabei unwillkürlich auch an Benny Goodman denken. Wie es auch sei, die Studentenmusik brachte die Komposition überzeugend zur Aufführung. Mit dem andern Oldie «Joshua fit the Battle of Jericho» verstanden sie die Zuhörer mitreissend in ihren Bann zu ziehen. Der Versuch, die Sängerschar mit den Musikern zusammenzuführen, gelang ausgezeichnet. Es war auch für das Auge ein Genuss, wie die beiden Taktgeber synchron dirigierten. Beim Vortrag von «I will follow him» aus «Sister Act» glaubte man beobachten zu können, dass es vereinzelte Sängerinnen geradezu juckte, zur Musik mitzutanzen. Die geforderte Zugabe war mehr als verdient. Es war ein Musikabend, den die Zuhörerschaft gerne genoss. Die gelungene Aufführung soll den jungen Musikern Mut zu neuen Taten machen. Die dafür nötige Leitung ist in ausgezeichneter Qualität vorhanden und mit viel ansteckendem Enthusiasmus ausgerüstet.

Einsiedler Anzeiger (heka)

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

27.06.2017

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