Dani Häusler (links), Maryna Burch-Petrychenko und Severin Sutter in Einsiedeln. Bild Céline Küttel
Dani Häusler (links), Maryna Burch-Petrychenko und Severin Sutter in Einsiedeln. Bild Céline Küttel

Musik

Bergmusik in der Jugendkirche

Gut 100 Zuhörer genossen am Sonntagabend in der Jugendkirche «Bergmusik mit neuen Klangfarben». Die beliebte  volkstümliche Konzertreihe, gegründet von Maryna Burch-Petrychenko, wurde mit einem «neuen» Instrument kombiniert.

Orgel, Cello und Klarinette oder Saxophon, so sah die neue Instrumentalbesetzung der Konzertreihe «Bergmusik mit neuen Klangfarben » aus. Und obwohl dieser Mix für Volksmusik ziemlich untypisch ist, wohnt ihm eine überraschende, einzigartige Harmonie inne. Da sich die drei Musiker Maryna Burch, Dani Häusler und Severin Suter auf der Orgelempore befanden, verstärkte sich die besondere Klangmischung, die die Zuhörerschaft geniessen durfte. Dass dabei die Orgel und nicht das Cello den Bass übernahm, dürfte wohl den einen oder anderen verblüfft haben. Entstanden ist diese aussergewöhnliche Besetzung vor allem wegen Maryna Burch. Die vielseitige Musikerin begeistert sich seit über 10 Jahren für Schweizer Volksmusik und wollte daher auch selber solche Musik machen. Gemeinsam mit Willi Valotti und Dani Häusler ist so die Konzertreihe Bergmusik entstanden. «Bergmusik mit neuen Klangfarben» entstand laut Dani Häusler einerseits aus der Notwendigkeit heraus, dass nicht immer alle drei Musiker gleich verfügbar waren, andererseits aus dem Wunsch nach neuen Möglichkeiten. Dies, da die Konzerte der Formation öfter an den gleichen Orten stattfinden. Mit dem Cellisten Severin Suter gelingt dieser «musikalische Tapetenwechsel».

Abwechslungsreich und vielseitig

Das Trio faszinierte das Publikum jedoch nicht nur mit der speziellen Klangmischung, sondern auch mit einem Programm, das vielfältiger nicht hätte sein können. Es umfasste ein breites Spektrum von verschiedenen Stücken unterschiedlicher bekannter Komponisten und Volksmusiker, wie Heiri Meier oder Hans Muff, sowie einige arrangierte Stücke aus der Hanny-Christen-Sammlung. Diese gewährten einen wunderschönen Einblick in die Schweizer Volksmusik des 19. Jahrhunderts. Mehrere Stücke stammten natürlich auch aus der Feder von Dani Häusler selber. Er zeigte erneut, dass ihm die Musik voll und ganz im Blut steckt. Von zeitweise melancholischen Moll-Melodien, über schnelle und «lüpfige» Läufe, bis zu fast exotisch anmutenden Klängen, war alles vertreten.

Locker durch das Programm

Dani Häusler übernahm auch die Moderatorenrolle und führte die Zuhörer durch das gut eineinhalbstündige Konzert. Dies tat er auf sehr sympathische Art und Weise. Immer wieder ergänzte er die Stücke mit Anekdoten, Erzählungen oder Hinweisen zur musikalischen Beschaffenheit einer Komposition. Beispielsweise, dass die von Hans Muff geschriebene Mazurka «schööön» ihren Namen auf den Kommentar dessen Tochter nach erstmaligem Spielen erhielt. Oder dass das Saxophon seinen Weg in die Ländlermusik durch Heiri Meier fand. Umso spezieller war, dass das Saxophon nicht zum Einsatz kam, als das Trio einen Fox von Heiri Meier spielte.

Soli und Zugaben

Natürlich durften auch die Solostücke nicht fehlen. Severin Sutter und Dani Häusler spielten mit Cello und Klarinette ein Stück, das Dani Häusler ursprünglich für das Programm «Bezirksgricht» mit Oscar Sales Bingisser geschrieben hatte. Neu arrangiert vervollständigen Cello und Klarinette das Stück, welches zeitweise in Moll-Tönen gehalten war. Maryna Burch gab ebenfalls ein Solostück zum Besten und zeigte, dass die Orgel definitiv mehr ist als nur ein Kircheninstrument. Man fühlte sich an ein Dorffest erinnert mit Tanz und Gelächter und dies trotz oder vielleicht gerade wegen des untypischen Instruments.

Einsiedler Anzeiger (cel)

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

12.09.2017

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