Es ist seh-, spür- und hörbar, mit welchem inneren Feuer, mit welcher Leidenschaft und welchem Drang nach Perfektion der Chorleiter Cornel Groza und jede einzelne Sängerin, jeder einzelne Sänger zu Werke gehen. Foto: Franz Kälin
Es ist seh-, spür- und hörbar, mit welchem inneren Feuer, mit welcher Leidenschaft und welchem Drang nach Perfektion der Chorleiter Cornel Groza und jede einzelne Sängerin, jeder einzelne Sänger zu Werke gehen. Foto: Franz Kälin

Musik

Bettagskonzert in der Einsiedler Klosterkirche

Der Philharmonische Staats-Chor «Transilvania» bot Chormusik vom Feinsten. Mit dem Bettagskonzert Brücken schlagen, von Ost nach West, vom christlich-orthodoxen Glauben Osteuropas zum Christentum Mitteleuropas, war mehr als nur ein guter Vorsatz.

Das diesjährige traditionelle Bettagskonzert in der Klosterkirche Einsiedeln stand ganz im Zeichen Rumäniens. Zum 100-Jahr-Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Rumänien und der Schweiz bot das ökumenische Bettagskonzert in der Klosterkirche den perfekten Rahmen. Unter der umsichtigen Gesamtleitung von Giovanni Bria, zusammen mit Graziella Contratto auch für das künstlerische Konzept verantwortlich, bekamen die Besucher ein Bettagskonzert der Extra-Klasse geboten.

Dreiteiliges Programm

Das dreiteilige musikalische Programm bot im ersten und zweiten Teil Werke von Bach, Mendelssohn, de Victoria und Terényi. In Abschnitt eins Rumänisch-Orthodoxe Gesänge, in Abschnitt zwei mit dem Ave Maria, dem Alleluja, mit Richte mich, Gott, und zwei Chorälen aus der Johannespassion waren es dann Chorgesänge, mehrheitlich aus dem westlichen, dem deutschsprachigen Kulturraum. Teil drei war ganz dem russischen Kulturraum, Sergej Rachmaninow reserviert, mit Ausschnitten aus «Das grosse Abend- und Morgenlob» op. 37 (auch Vesper genant). Zwischen diesen musikalischen Blöcken hat neben einer Meditation von Abt Martin Werlen auch Metropolit Joseph Pop (Paris/Genf) seinen meditativen Gedanken Ausdruck verliehen.

Geschichte verpflichtet

Abt Martin Werlen meinte, auf die unterschiedliche Geschichte von Rumänien und des Klosters Einsiedeln eingehend, «Geschichte ist nicht einfach Vergangenheit, es ist Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, aber Geschichte verpflichtet». In seinem Schlusssatz meinte Abt Martin Werlen wohl zu Recht: «Wir, die Katholische Kirche, müssen Rumänien, müssen der christlich-orthodoxen Kirche Osteuropas begegnen, mit der Begegnung mit anderen Kulturen können wir nichts verlieren, wir können nur gewinnen.»

Inneres Feuer

Zurück zur Hauptattraktion des Bettagskonzertes, zu dem über 40-köpfigen, gemischten Chor, dem philharmonischen Staats-Chor «Tran- silvania». Es ist seh-, spür- und hörbar, mit welchem inneren Feuer, mit welcher Leidenschaft und welchem Drang nach Perfektion der Chorleiter Cornel Groza und jede einzelne Sängerin, jeder einzelne Sänger zu Werke gehen. Das verdiente Resultat all dieser Anstrengungen ist Chorgesang der Extraklasse. Der Schlussapplaus mit stehenden Ovationen war ein kleines Dankeschön des Publikums an alle, die dieses herrliche Bettagskonzert zelebriert haben. Auch den Konzertbesuchern muss man noch ein Kränzchen winden. Um einen Sitzplatz zu ergattern, sitzen die Besucher schon 30 Minuten vor Konzertbeginn seelenruhig und ohne zu murren auf ihren Plätzen, auch das verdient Respekt und Anerkennung.

Einsiedler Anzeiger

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Einsiedler Anzeiger

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  • Musik

Publiziert am

20.09.2011

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