Hitsch Welsch ist der Gründervater des Let’s Fetz vor 30 Jahren. Mit seinen Bands spielte er rund 600 Konzerte. Bild Archiv Hitsch Welchs
Hitsch Welsch ist der Gründervater des Let’s Fetz vor 30 Jahren. Mit seinen Bands spielte er rund 600 Konzerte. Bild Archiv Hitsch Welchs

Musik

Der «Spirit» des Let’s Fetz lebt weiter

Hitsch Welsch ist der Gründervater des Let’s Fetz vor 30 Jahren. Mit seinen Bands spielte er rund 600 Konzerte.Zur Feier des 30-Jahr-Jubiläums des Let’s Fetz hat der Einsiedler Hitsch Welsch seine alten Bandkollegen zusammengetrommelt, um wie in alten Zeiten die Bühne zu rocken. Er gibt mit fünf seiner Bands ein Comeback und will damit den Groove und die Energie wiederfinden.

«Es hat alles mit der Schliessung des Klostergartens angefangen. Jedes Wochenende spielten dort Bands. Es ging ziemlich deftig zu und her …», erinnert sich Hitsch Welsch. Während er mit der Band «The Wanderers» auf Kanada-Tour war, schloss das berüchtigte Einsiedler Musiklokal. Zurück in der Schweiz, wollte Hitsch Welsch, dass in Einsiedeln wieder etwas läuft. So entstand die Idee, ein grosses Konzert mit einheimischen Bands zu organisieren – die Geburtsstunde des Let’s Fetz vor 30 Jahren.


Das Maximum herausholen


«Für ein normales Konzert haben wir früher zehn Plakate verteilt und das Lokal war voll. Beim Let’s Fetz wollten wir das Maximum herausholen. Wir verteilten etwa 1000 Plakate, warben im Radio und in weiteren Medien.» Die Organisation des Konzertes nahm Hitsch Welsch selbst in die Hand. Unterstützt wurde er von einigen Kollegen und den Bands, Rabäschränzer, Fredi Bruhin, Markus Zehnder, Edi Deberti, Mike Truttmann, Guido Kälin, Beat Zehnder, George Klee, Ferdi Welsch und so weiter. Das Let’s Fetz war weitherum das einzige Musik-Festival seiner Art. Welsch mietete den halben Saal des Dorfzentrums (KKZ Zwei Raben) – doch die Erwartungen sollten bei Weitem übertroffen werden. Aufgrund des Vorverkaufs mussten sie den ganzen Saal mieten. Das Dorfzentrum war komplett gefüllt. «Das war für mich der Startschuss in die Selbständigkeit. Ich gründete die Konzertagentur ‹freebird›.» 18 Jahre lang organisierte er mit seiner Agentur Konzerte, Tourneen, Bookings für Bands und Veranstalter und Musik-Festivals mit einheimischen Bands und internationalen Stars. Etwa 2006 übernahm der Kulturverein Fismo die Organisation. «Ich bin sehr froh und dankbar, dass der Verein das Let’s Fetz weiter am Leben hält. Sie machen das sehr gut. Das Fismo hat die Veranstaltung professionalisiert.» «Die Ursprünge des Let’s Fetz waren in einer ganz anderen Zeit. Es gab viel weniger Einschränkungen. Es ging wild zu und her», erzählt Hitsch Welsch von vergangenen Zeiten, in diese er für das 30-Jahr-Jubiläum des Let’s Fetz wieder eingetaucht ist.


Hitsch & Friends


Ein Highlight des Let’s Fetz am kommenden Samstag ist das Konzert von 19.15 bis 20.45 Uhr «Hitsch & Friends». Genaugenommen ist es nicht ein Konzert, sondern gleich fünf. Der durchführende Verein Fismo fragte den Gründervater an, ob er für das Jubiläum etwas auf die Beine stellen könne. Das tat er auch – und wie! Gleich fünf der Bands, in denen er während seiner langen Musikerkarriere am Let’s Fetz spielte, lässt er am Samstag auf der Bühne wieder auferstehen, wobei die grösste Band «Soul Jam» gar nicht aus dem Grabe geholt werden musste. Soul Jam steht bereits seit über zwanzig Jahren erfolgreich auf der Bühne. Cheers, The Make Believes, The Breeze, Soul Jam, The Wanderers – diese Bandnamen dürften bei so manchen viele Erinnerungen hervorrufen. Die Bands sind zum grossen Teil in Originalbesetzung. «Vergangenheitsbewältigung » nennt Hitsch Welsch den Grund für sein Engagement scherzhaft. «Wir benötigten überraschend wenige Proben, um wieder wie früher miteinander zu spielen. Alle hatten noch ihre Instrumente, teilweise mussten sie vom Estrich geholt und erstmal kräftig abgestaubt werden.» Andere sind inzwischen Profis oder Semiprofis. Die Bindung zu allen Bandmitgliedern ist für Hitsch Welsch sehr gross. Schliesslich hat er (neben den anderen Bands und Projekten) mit diesen fünf Gruppen nicht weniger als 500 Konzerte gespielt. So waren auch die Proben wie in alten Zeiten, genauso wie das feuchtfröhliche Ausklingen danach. «Man muss eigentlich nur den Groove und die Energie einer Band wiederfinden.» Ob eine der wiederauferstandenen Bands das diesjährige Let’s Fetz überlebt, weiss Hitsch Welsch noch nicht. Geplant sei jedoch nichts. «Viele machen bei diesem Projekt für das Let’s Fetz mit, für mich und sicher auch um wieder zusammenzukommen und zu musizieren. Ich bin allen sehr dankbar, die dabei sind. Absagen gab es lediglich aus terminlichen Gründen, alle wollten wieder zusammen auf der Bühne stehen. Ich schätze auch das Engagement des Fismo Kulturvereins sehr. Sie halten den Spirit des Let’s Fetz am Leben.»


Einsiedler Anzeiger / Lukas Schumacher

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

26.04.2019

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