Urs Bamert konzertiert mit dem Ensemble Accento Musicale in Einsiedeln. Bild zvg
Urs Bamert konzertiert mit dem Ensemble Accento Musicale in Einsiedeln. Bild zvg

Musik

«Die Ausstellung hat uns inspiriert»

Das Ensemble Accento Musicale tritt im Museum Fram auf – wo der Musik zurzeit eine Schau gewidmet ist.

Urs Bamert lebt für die Musik. Der künstlerische Leiter des Accento Musicale liess sich denn auch von der aktuellen Fram-Ausstellung für ein Konzert vor Ort inspirieren.


Victor Kälin: Sie bringen «musikalische Schätze aus dem Kloster Einsiedeln» zum Klingen. Wie sind Sie überhaupt an diese Schätze gekommen?


Urs Bamert: Eigentlich indirekt, da wir von der geplanten Ausstellung im Fram gehört haben, was uns zu einem speziellen Konzertprogramm inspiriert hat ... Dann waren Meinrad Küchler und ich in der Musikbibliothek bei Pater Lukas zum «Schneuggen», was sich sehr gelohnt hat! Wir suchten nach Werken für unsere Stammbesetzung mit Streichquartett, Klarinette und eventuell Klavier – letzteres ging dann aber für ein Konzert im Fram mangels Instrument nicht. So entstand das Programm gemäss dem, was sich so ergab, und wovon Pater Lukas am meisten schwärmte …


Zu hören sein werden Werke von Martin Goller, Joseph Joachim Raff, Robert Lucas Pearsall, Wolfgang Amadé Mozart und Paolo Stramezzi. Wer entscheidet über die Stückwahl?


Eigentlich alle Musiker zusammen, vor allem Donat Nussbaumer, Meinrad Küchler und ich. Programmideen kommen von allen, und die Auswahl geschieht je nach der geplanten (auch finanziell möglichen …) Besetzung oder der konkreten Werkwünsche.


Als Siebner haben Sie auch ein Werk des Lachner Spätromantikers Raff berücksichtigt – Ausserschwyzer unter sich! Was hat es damit auf sich?


Zufall! Ich glaube aber, dass es für uns «lokale» Musiker quasi eine «moralische Pflicht» ist, die Werke der Schwyzer Komponisten Raff (und Schoeck) aufzuführen und bekannt zu machen! Wer denn sonst? Das 3. Streichquartett wird selten gespielt, ist ziemlich «sperrig» und nicht immer selbsterklärend, wie öfters bei Raff, musikalisch wie technisch schwer zu spielen. Es gibt zwar jetzt eine Neuausgabe, wir spielen aber aus dem Erstdruck aus der Musikbibliothek.


Und Mozarts «Pariser» Sinfonie …  befindet sie sich etwa auch in der Musikbibliothek des Klosters?


Die ganze Sinfonie: Nein! Aber eine einstimmige, vollständige Verlaufsskizze in Mozarts originaler Handschrift («Autograph») zum ursprünglichen langsamen Satz – den er später wegen des Gemeckers des Verlegers mit einem neuen, ganz anderen 2. Satz ersetzen musste … Jeder der beiden Sätze sei «in seiner art recht», wegen der «anderen Caractère», schrieb Mozart.


Mit Meinrad Küchler (Violine) spielt auch ein Einsiedler in Ihrem Ensemble mit. Accento Musicale tritt aber grundsätzlich in wechselnder Besetzung auf. Wie geht das?


Zuerst kommt – seit der Gründung 2003 – die Werkwahl, dann die Besetzung dafür. Zum «harten Kern» gehören unser Primarius Donat Nussbaumer, Cellist Severin Suter und die Pianistin Eleonora Em. Und das erweitert sich dann mit Streichern und Bläsern bis zum Nonett, darunter auch Einsiedler (und Einsiedeln Verbundene) wie Lorenz und Beat Küchler, André Ott, Yoko Jinnai und Sebastian Rauchenstein.


Kennen Sie den Aufführungsort Museum Fram?


Natürlich, wir konzertieren dort in den letzten Jahren regelmässig nach Weihnachten und manchmal auch unter dem Jahr. Die Akustik, das Ambiente und der Empfang sind sehr schön und lohnend!


Einsiedler Anzeiger / Interview: Victor Kälin


Accento musicale, Konzert im Museum Fram, Samstag, 31. August, 20 Uhr Foto: zvg Urs Bamert Jahrgang: 1964 Wohnort: Siebnen Beruf: Musiker Hobbys: Musik, Lesen Reisen, Wein …

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

27.08.2019

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