Musik
Die Musikschule Einsiedeln jubilierte
Open-Air-Stimmung und ein abwechslungsreiches Musikprogramm, dazu ein Wettbewerb mit einem glücklichen Sieger und das Überreichen eines Qualitätszertifikats – das war am Samstag der Tag der Musikschule.
Ein Spruch von Gustav Mahler wird an diesem Tag gleich zweimal zitiert: «Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.» Offenbar eignet er sich gut, um die Freude von Schulpräsidentin Erika Weber und die Anerkennung von Liliane Gabriel auszudrücken. Am besten aber eignet er sich, um das Wesen und die Bedeutung der Musikschule Einsiedeln zu beschreiben. Sie, die seinerzeit als unnötig und sowieso als zu teuer bezeichnet, hat sich prächtig entwickelt und zu einer unentbehrlichen Institution gemausert, die wohl niemand mehr missen möchte.
Open Air im Furren
Das Wetter meint es gut mit den Organisatoren. Schon am Freitag ist klar, der Tag der Musikschule kann draussen stattfinden. Zentrum ist der Innenhof des Furrenschulhauses. Er hat sich für solche Veranstaltungen ja schon oft bewährt. Die Konkordia hat für eine leistungsfähige Festwirtschaft gesorgt, für die kleinen und grossen Schleckmäuler gibt es Broggis Soft-Ice-Stand.Der Tag soll einen Querschnitt aus dem Leben der jubilierenden Musikschule zeigen und beginnt deshalb mit dem Schuljahres-Abschlusskonzert um 10.30 Uhr. Der Nachmittag ist zwei Stunden lang für den Wettbewerb «Mit allen Sinnen Musik erleben» reserviert. Dazwischen gibt es immer wieder musikalische Einlagen auf der Bühne. In ihrer Ansprache blickt die Schulpräsidentin Erika Weber auf die 40-jährige Geschichte der Musikschule zurück und nennt die eindrücklichen Zahlen von heute: Aktuell besuchen 720 Musikschüler und -schülerinnen eines der über 40 verschiedenen Kursangebote bei einer der 44 Musiklehrpersonen. 1972 war das anders: Gesang und Klavierunterricht standen zur Wahl und Franz Hensler, der erste Leiter, startete mit gut einem Dutzend Musikschülern. Das breite Angebot von heute wird in der lesenswerten Broschüre «Musikalische Bildung vermitteln» näher vorgestellt.
Die erste im Kanton
Mit dieser Zahl Schüler und diesem Angebot ist die Musikschule zu einem stattlichen Betrieb geworden. Und wie heute so üblich hat sich die Frage nach einer Zertifizierung gestellt. Die Wahl ist auf das Label «quarte» gefallen, das der Verband Musikschulen Schweiz für Musikschulen entwickelt hat. Im Mittelpunkt der Beurteilung steht der Musikunterricht. Mit Quarte ist also für einmal nicht das Tonintervall gemeint. Das quarte-Label gibt es in drei verschiedenen Stufen, Einsiedeln hat die mittlere ausgewählt, so könne man sich noch steigern, meint schmunzelnd André Ott, Leiter der Musikschule. Liliane Gabriel hat als «Auditorin» die Zertifizierung der MSE begleitet und kann, gleichsam als Höhepunkt des Tages, den verantwortlichen Kreisen das «SQS-Zertifikat quarte II» überreichen. Damit ist unsere Musikschule eine der ersten in der Schweiz, die sich diesem Verfahren gestellt hat. Im Kanton Schwyz hat sie für einmal gar Pionierarbeit geleistet.
Musikalische Freuden
Mit dem Abschlusskonzert startet der musikalische Reigen. Die Grundstufe und das Kinderjodelchörli präsentieren sich mit beherzt und fröhlich vorgetragenen Liedern. Die Jüzli, ob sie auf das Jodlerfest aufmerksam machen wollen? Die Gymnastikübungen zu Beginn, auf das Turnfest? Die lustige Gestaltung jedenfalls sorgt für gute, lockere Stimmung schon zu Beginn. Wie gewohnt bringen das Perkussionsensemble und die Bongogruppe DrüChäsHöch rhythmische Vielfalt und lustige Ideen zu einer wirkungsvollen Darbietung. Ein Tattoo on Stage in Einsiedeln? Zahlreiche Auftritte zeigen den erfreulich grossen Streicheraufmarsch. Mit Kammermusik und Orchestermusik präsentieren sie ihr Können. Etwas abseits des Hauptgeschehens versuchen sie sich ebenfalls als Strassenmusikanten, suchen im Dorf geeignete Plätzchen, um mit ihrem Spiel die, leider wenigen, Passanten zu erfreuen.
Vierter Auftritt für Aspirantenspiel
Mit dem vierten Auftritt in diesem Schuljahr wartet das Aspirantenspiel auf. Es ist ja ein Gemeinschaftswerk von Musikschule und Jugendmusik. Auch diese Gruppe spielt nicht mehr nur einfachste Anfängerliteratur, sondern bringt Ausschnitte aus «les miserables» und der
Autor
Einsiedler Anzeiger
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