Dirigent Marcel Schuler führte die Studentenmusik mit sicherer Hand durch das Konzert. Foto: Franz Kälin
Dirigent Marcel Schuler führte die Studentenmusik mit sicherer Hand durch das Konzert. Foto: Franz Kälin

Musik

Erfolgreiches Konzert: Probenwoche hinterliess Spuren

Die 36 Musikanten präsentierten unter der Leitung von Marcel Schuler ein abwechslungsreiches Programm und zeigten musikalisch eine reife Leistung.

Der Laetaresonntag ist schon längst gewesen, das Laetarekonzert hat erst am vergangenen Samstagabend stattgefunden. Terminüberschneidungen haben es um gut zwei Monate in den Juni verschoben, mit Folgen. Nicht nur hatten die Jugendlichen mehr Zeit, um das stattliche Konzertprogramm einzuüben, auch eine Reisewoche nach Holland, die vorwiegend der Probenarbeit diente, hinterliess musikalische Spuren im positiven Sinne.

Überzeugendes Musizieren

Wie gewohnt stellten die Musikanten ihr Können mit viel Eifer und grosser Spielfreude vor. Doch auffallend war die saubere Intonation und das genaue Zusammenspiel, nicht bei einem Stück sondern durch das ganze Konzert vom ersten Marsch bis Tequila, der gewohnt letzten Zugabe. Man durfte sich an einem bei der Studentenmusik selten gehörten Qualitätsstand erfreuen, der Komplimente verdient. Das Üben hat sich gelohnt!

Abwechslungsreiches Programm

Der musikalische Titelreigen führte im Programm lauter moderne Titel. Sie schliessen nicht automatisch ältere Musik aus. So versteckte sich in zwei Arrangements von Donald Furlano Musik von Mozart und Händel. Tango und Twist waren ebenso vertreten wie ein Mambo, ein Beatlesstück und die musikalischen Erinnerungen an die Muppet Show. Eine sogenannte Hauptnummer konnte nicht ausgemacht werden, das sorgte für einen runden, lockeren Ablauf. Marcel Schuler dirigierte seine Schützlinge in gewohnt sicherer Art, ruhiger als auch schon.

Die musikalische Präsentation

Bereits beim King-Marsch Lexington fiel der gepflegte Musikklang auf, das forte überbordete nie, das Trio, nicht ganz im piano, wirkte ruhig und klangvoll dank dem warmen Ton der Klarinetten. Eine schöne Entdeckung war «The Crescent City». Die vier Sätze beschreiben vier Plätze in New Orleans, ein witziges Stück mit viel Abwechslung und auch ein wenig Geschichte. Man nennt dies «Programmmusik». Das Medley «Disco lives» von Johnnie Vinson zeigte, dass den Spielern auch die Discomusik liegt. Die einzelnen Themen und Melodien wurden gut gezeichnet, das Schlagwerk lieferte den nötigen Drive. So kann Discomusik Anklang finden.

Drei Einlagen

Die Gabrielibläser spielten drei Stücke, von denen vor allem ihr letztes, der Tiger Rag, mit seinem lustigen Satz herausragte. Als sich die Big Band aufstellte, leerte sich die Bühne. Trotzdem war es für diesen Musikstil eine Minimalbesetzung. War es der letzte Auftritt der Big Band? Hoffentlich nicht! Denn auch ohne eine Posaune überzeugten die Beiträge. Herrlicher Swing, rassige Nummern und ein Solo mit dem Baritonsaxofon. Für die Einlage Nummer drei sorgten zwei Maturanden und drei Maturandinnen, die sich mit einem Disney-Medley musikalisch und mit einem Korb voller Erinnerungen aus der Studentenmusik verabschiedeten. Detail: Die Tüte Pommes frites machte die Runde.

Eine «einmalige» Persönlichkeit

Vor zwei Monaten starb Pater Romen Bannwart. Er war die wohl prägendste Person der Studentenmusik, er leitete diese Formation von 1953 bis 1997 auf die ihm eigene Art und Weise. Das Wort «einmalig» hat hier den richtigen Platz. Bis vor fünf Jahren spielte er mit der Bassgitarre an den Konzerten mit und verstärkte die sich immer lichter zeigenden Reihen. Marcel Schuler bezeichnete in seiner Würdigung Pater Roman «als wohl ältesten Bassgitarristen».

Das wäre schade!

Die grossen B sind zurzeit in aller Leute Munde, sicher bei den Finanzjongleuren. Gut – Finanzen kann die Studentenmusik (auch das Kloster) immer brauchen. Bei der Studentenmusik stellt sich – leider – eine ganz andere Frage. Vor Jahren waren es drei BBB: Banis Big Band war ein Begriff, eine Institution. Aus drei wurden es zwei, auch unter Marcel Schulers Leitung erfreuen sich die Big-Band-Auftritte grosser Beliebtheit. Und nun sollen die BB wegfallen? Will heissen: Findet das nächste Laetarekonzert ohne Big Band statt? Marcel Schuler musste am Samstagabend diese Frage nach dem «Wie weiter» stellen. Den Auftritt der Big Band gestaltete eine Minimalband – ohne Posaunen. Üblich ist eine Besetzung mit

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

08.06.2010

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