Das Konzert des Cum Anima Chors überzeugte mit einem beeindruckenden und abwechslungsreichen Programm. Bilder Karl Hensler
Das Konzert des Cum Anima Chors überzeugte mit einem beeindruckenden und abwechslungsreichen Programm. Bilder Karl Hensler
Eingeschoben in das Cum-Anima-Konzert vom Sonntagabend war ebenfalls ein Konzert des Stiftsschulorchesters.
Eingeschoben in das Cum-Anima-Konzert vom Sonntagabend war ebenfalls ein Konzert des Stiftsschulorchesters.

Musik

Ganz besonderer Liederstrauss

Adventskonzert des Cum Anima Chors und des Stiftsschulorchesters: Was für den 18. Dezember trocken als Adventskonzert im Grossen Saal des Klosters angekündigt war, entpuppte sich als einen speziellen Einblick in die (mehrheitlich englischsprachige) Gesangs-Literatur. Eingeschoben war ein kleines Konzert des Stiftsschulorchesters.

Fast zweihundert Zuhörer bekamen ein Angebot vorgesetzt, das oft voller Energie war. Leicht kommt man auf den Gedanken, dass solches gar nicht zu vermeiden ist, wenn beobachtet werden kann, wie die musikalische Leiterin Adeline Marty ihr Feuer an die Sängerinnen und Sänger weiterzugeben vermag. In den nachstehenden Zeilen werden ein paar Blumen aus einem beeindruckenden Bukett herausgepflückt. Eine wirkungsvolle Besonderheit bedeutete schon der Beginn des Konzertes. Die 23 Sängerinnen und ein halbes Dutzend Sänger postierten sich für das 6-stimmige Eröffnungslied «Jubilate Deo» den Seitenwänden entlang. Wenige Worte beinhaltete der von Michael Praetorius (1571 1621) geschriebene Kanon, wirkte aber im Nu mitreissend.

Solisten

Adeline Marty arrangierte «God help the Outcats» von Alan Menken in einer Version, in der sich die Solistinnen und der jugendliche Solist wohl zu fühlen schienen. Der Komponist ist ansonsten ein Musical-Spezialist. «Die Schöne und das Biest» und «Arielle, die Meerjungfrau» sind Beispiele seines Erfolges. Die Bearbeitung des «The Beatles»-Songs «Let it be» nach der Version von Lorenz Maierhofer bedeu tete eine veritable Herausforderung für Pater Lukas Helg, den Abt, die Dirigentin und zwei Chormitglieder. Für die Sänger war es gewiss heikel, in das Arrangement hineinzuhören. Der Versuch klang speziell. «You raise me up», frei übersetzt «Du ermutigst mich», könnte zum willkommenen Tages-Motto werden. Anmutig, fast etwas einschmeichelnd, klang das Arrangement von Roger Emerson nach der Vorlage von Rolf L vland. Das jugendliche Orchester Die jungen Musikantinnen und Musikanten deuten mit ihrem Spiel auf eine erfreuliche Reife auf ihrer Stufe hin. Im «Allegro aus dem Konzert in G» von Antonio Rosetti (17501792) wusste die Bratschistin Annika Pellegrini zusammen mit der Flötistin ein kleines Vogelkonzert erklingen zu lassen. Lerchengesang gepaart mit andern Vogelstimmen glaubte der Zuhörer zu vernehmen. Unterschiedlich klang die Suite Capriol von Peter Warlock. Weckte der erste Teil feierliche Weihnachtsgedanken, so wirkte der zweite wie hüpfend, zupfend, ein wenig an Spitzentanz erinnernd. Etwas überraschend schloss das Stück mit nach schräger Dissonanz klingend ab. Der Vortrag der talentierten Musiker wurde vom Publikum mit viel Beifall belohnt.

Eine Uraufführung

Der Appenzeller Christian Enzler schrieb ein «Ave Maria», das Adeline Marty für ihre Formation sehr gut passend arrangierte. Wie ein Gebet klang zu Beginn «Ave Maria, dona nobis pacem» der männlichen Stimmen. Mit dem Einsetzen der weiblichen Töne ergab sich ein schöner, feierlicher Chorklang. Mit Riesenapplaus zeigten die Zuhörer ihre Anerkennung der Aufführung. Eine andere Art «Ave Maria» liessen die jungen Sängerinnen in verschiedenen Abschnitten erklingen. Ob im Solo oder im Trio, oder gar im Chor, erklang es sehr reizvoll. In «Celebrate all Heaven and Earth» von John Hoybye wurde «Halleluja» wie ein Wechselruf herumgereicht. Eine eindrückliche Gesangsart. Über alles gesehen war ein sehr harmonisch klingender Chor mit teils kräftigen Mädchenstimmen zu hören. Mehr als verdient war denn auch der überzeugende Applaus der zahlreich erschienenen Besucher. Den Abschluss eines Konzertes, an das man sich gerne erinnert, bildete das Verschmelzen der Sänger und des Orchesters mit den Zuhörern zum gemeinsamen Gesang der traditionellen Weihnachtslieder. Es wirkte ergreifend, wie überzeugend die Gäste mitsangen.

Einsiedler Anzeiger (heka)

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

20.12.2016

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