Beachtliche Fülle: Orchester und der Chor Gaudeamus im Grossen Saal des Klosters. (Bild: Patrizia Pfister)
Beachtliche Fülle: Orchester und der Chor Gaudeamus im Grossen Saal des Klosters. (Bild: Patrizia Pfister)

Musik

Gaudeamus sorgte für einen Ohrenschmaus

Mit der «Missa Sancti Hieronymi» von Johann Michael Haydn war der Kammerchor Gaudeamus am Sonntag in Einsiedeln zu Gast. Es war ein beglückendes Erlebnis.

Johann Michael Haydn war der bedeutendste Musiker am fürsterzbischöflichen Hof in Salzburg und ist heute vor allem als Kirchenmusiker bekannt. Die Messe des Sankt Hieronymus wurde im November 1777 erstmals aufgeführt, unter den prominenten Gästen sass unter anderem Leopold Mozart.

Am Samstag in Pfäffikon und am Sonntag im Grossen Saal in Einsiedeln begeisterte der Kammerchor Gaudeamus mit Instrumentalensemble unter der Leitung von Christoph Honegger die Zuhörer. Der Chor wurde im Jahr 1994 gegründet, seither führen die Mitglieder immer wieder anspruchsvolle Konzerte auf. In der diesjährigen Aufführung waren 22 Sängerinnen und Sänger sowie neun Musiker engagiert.

Am Sonntagabend war der Grosse Saal mit vielen interessierten Konzertbesuchern gut gefüllt. Chor und Instrumentalgruppe waren sehr gut aufeinander abgestimmt. Im «Gloria» wurde die gute Akustik des Grossen Saals voll ausgenützt. Der Gesang und die Instrumentaleinlagen wechselten sich gekonnt ab.

Intermezzo ohne Gesang

Nach dem ersten Teil gönnte sich der Chor eine kurze Pause. Die beiden Oboe-Solisten spielten das «Zwiegespräch für zwei Oboen» von Richard Rodney Bennett. Dieses schwierige Stück verlangte den Solisten extrem viel ab. Mit dem längsten Teil der Messe, dem «Credo», mischte sich der Chor wiederum ins Geschehen ein. Das Gesungene wurde sehr schön artikuliert. Für diejenigen Zuhörerinnen und Zuhörer, welche in Latein nicht sattelfest sind, war im Programmheft sowohl die deutsche als auch die lateinische Version der Messe abgedruckt. Nach einem erneuten Oboen-Solo folgte das «Sanctus». Die hellen Frauenstimmen wurden unterstützt durch das solide Fundament der Männerstimmen. In den beiden letzten Teilen, dem «Benedictus» und dem «Agnus Dei», bewiesen die Oboisten erneut ihre Fingerfertigkeit. Mit einem friedlich fliessenden Wechsel zwischen dem Chor und dem Tutti neigte sich die Messe nach rund einer Stunde dem Ende zu. Nach dieser sehr gelungenen Aufführung wurden die Musiker vom Publikum mit grossem Applaus belohnt. Alle Konzertbesucher waren begeistert von der tollen Aufführung und der fröhlichen Messe.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

26.10.2010

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