Einmal mehr beeindruckend: Das grosse Korps der Jugendmusik Einsiedeln – wobei auf dieser Aufnahme nicht einmal alle Spieler und Spielerinnen zu sehen sind! Bild Franz Kälin
Einmal mehr beeindruckend: Das grosse Korps der Jugendmusik Einsiedeln – wobei auf dieser Aufnahme nicht einmal alle Spieler und Spielerinnen zu sehen sind! Bild Franz Kälin

Musik

Grosser Eifer löste grosse Begeisterung aus

Das Jugendmusikkonzert bot einen Vorgeschmack zum Auftritt am Weltjugendmusikfestival in Zürich und einige Müsterchen rassiger Filmmusik.

Ein «Galaabend mit neuer Besetzung und einem total neuen Programm», so sollten laut Ansage die beiden Konzertauftritte über das Wochenende sein. Nach dem üblichen Choral wartete die Jugendmusik Einsiedeln mit den Werken auf, die sie Anfang Juli am Weltjugendmusikfestival in Zürich präsentieren wird. Mit «Gruss an Altenstadt» bestreitet sie den Marschmusikwettbewerb. Als Aufgabenstück erhielten die Teilnehmer der 3. Klasse «Three Slavonic Sketches» zugeteilt. Musikalische Welten trennen diese konstruiert wirkende Musik vom erfrischenden und packenden Selbstwahlstück, der Filmmusik zu «Pirates of the Caribbean».

Ein Solo und ein Ohrwurm

Stefan Schönbächler trug den «Carneval von Venedig» als Eufoniumsolo vor. Dieses Solowerk von Adolf Angst baut im Eingangsteil zum bekannten Lied «Mein Hut, der hat drei Ecken» auf, das in der Folge mit mehreren Variationen verarbeitet wird. Trotz der Grösse hielt sich das Korps elegant zurück und erledigte seine Begleitfunktion sehr gut. Der Solist legte einen überzeugenden Vortrag hin, der Riesenapplaus und das anerkennende Schulterklopfen des Dirigenten waren mehr als verdient! Dass sich neuere Titel durchaus zum Ohrwurm entwickeln können, beweist «Highland Cathedral». Im Unterschied zu den Tattoos, bei denen diese Hymne ihren festen Platz einnimmt, fehlten im Dorfzentrum einzig die Dudelsäcke.

Aspirantenspiel überzeugt

Was einst ein kleines Häufchen war, füllt heute ebenfalls die Bühne: das Aspirantenspiel. Mit «Just dance» von Lady Gaga, «A dreamed a dream», «I feel good» und «Lean on me» zeigten die 39 Musikanten ihr Können und die Begeisterung für diese gut geeigneten Arrangements. Das gilt auch für das Schlussstück «Land of 1000 dances», dem erklärten Lieblingsstück der Beginners. Weiter ging es mit den «Grossen» und einem ganzen Paket voller Filmmusik. Gute Unterstützung bot dabei das aufmerksame Schlagwerkregister. Und bei allem Gefallen und Mitgehen, die Musikanten spielten gepflegt, mit gewohnt guter Intonation und überbordeten nie. Der Schlussapplaus des Publikums fiel entsprechend anerkennend aus. Nach der Zugabe «One Moment in Time» gesellte sich das Aspirantenspiel zur Jugendmusik, als Massed Band spielten die rund 110 Musikanten den Liebling der Beginners zum Abschluss.

… und und und …

Immer erfrischend wirkten die Ansagen der jungen Leute. Nicht unerwähnt sollte auch die Bilderpräsentation sein, die die Musik unterstützte. Wohltuend aber auch die kurzen Ausführungen der jungen Präsidentin Nadya Hitz-Steinauer zu Anfang und zu Schluss, sogar die Würdigung des Dirigenten war deswegen nicht weniger eindrücklich. Erwin Füchslin leitet bereits seit zehn Jahren die Jugendmusik Einsiedeln. Auch an diesem Abend ein gewohnt souveräner Auftritt!

Zehn Jahre mit Erwin Füchslin

Die Arbeit eines Jugendmusikspielleiters zu beschreiben, füllte Spalten. Die Präsidentin hätte diese treffender nicht zusammenfassen können: «… und und und …»! Ein Beispiel, es war die Quizfrage: Mit wie viel Musikanten hat Erwin Füchslin in diesen zehn Jahren gearbeitet? Es waren 377 Aspiranten und 656 Jugendmusikanten, also 1033 Jugendliche mit einem faszinierenden Hobby und einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung. Hinter einem grossen Auftritt an einem solchen Konzertabend versteckt sich viel, viel Kleinarbeit – Arbeit, auf die Füchslins Vorgänger schon nicht verzichten konnten und es auch nie taten. Sonst wäre unsere Jugendmusik nicht das, was sie heute ist.

Einsiedler Anzeiger

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Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

24.04.2012

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