Musik
Hüpffreudiger Kater und begeisterte Besucher
Der Kinderchor Moskitos präsentierte eine Bilderbuchgeschichte in Musicalform. Unter der Leitung von Corinne Rath konnten alle Beteiligten mit einem gelungenen Auftritt aufwarten.
Der lange Applaus beim Einzug hielt sich während der Aufführung im Gemeindesaal des Alten Schulhauses aus Rücksicht zurück und ertönte umso heftiger zum Schluss. Dazwischen gab es eine abwechslungsreiche Aufführung mit einer Geschichte, die Tiefgang und Schmunzeln verband.
Corinne Rath hatte das Bilderbuch «Findus zieht um» mit neun Songs zu einem Musical arrangiert (siehe EA 39/14). Susan Städler erzählte die Geschichte von Pettersson und dem Kater mit seinen allzuvielen menschlichen Eigen schaften. Urs Gander lieh seine Stimme dem alten Mann, Amada Reichmuth ihre dem nervigen Kater Findus. Projizierte Bilder aus dem Buch von Sven Nordqvist verdeutlichten die Handlung, machten Lust, dieses Bilderbuch mal in Ruhe durchzublättern. Die Moskitos, ein Chorangebot der Musikschule Einsiedeln, durften auf die Unterstützung eines siebenköpfigen Orchesters zählen.
Findus, die Nervensäge
Nach dem Eröffnungssong wurde schnell klar, was Pettersson derart auf die Palme brachte: «quiiie-bong», und dies morgens um vier Uhr. Der Kater konnte das Hüpfen auf seinem neuen Bett nicht lassen. Nach dem «Krisenlied» wurde die Scheidung friedlich, doch konsequent vollzogen. Findus landete im WC-Haus, das zur wohnlichen Bleibe umgebaut wurde. Dazu «Es eignigs Hüsli» als passender Song. Ja und dann kam sie, die erste Nacht allein. In «Elei» und «Guet Nacht», zwei melancholische, nachdenkliche, ja sentimentale Songs, konnten die Moskitos ihre schönen Stimmen herrlich zeigen. Zweistimmig und leicht, nie ein Forcieren ja das ist Qualität!
Es war zu erahnen. Nun folgten die Annäherungsversuche. Der Kater erwartete einen Gast, der Alte ein Angebot. Das Ergebnis war eine fröhliche Omeletten-Party im ehemaligen WC-Häuschen. Die Songs «Wänn ladt er ächt ii» und «Angscht» begleiteten diesen Teil der Geschichte. Und die Handlungsabläufe deuteten immer mehr auf ein Arrangieren hin vorbei die Einsamkeit, zu zweit ist es doch angenehmer. Die Bilderbuchgeschichte endete mit dem Schlusssong «Findus und Pettersson», einer Reprise des Anfangs.
Bleibende Laute in den Ohren
Nach dem herzlichen Applaus und den gern gewährten Zugaben lichteten sich die Stühle, doch der eine oder andere kleine Besucher liess sein «dürü-dürü» und «quiiie-bong» ertönen Laute, die nicht nur den kleinen Leuten in den Ohren geblieben sind. Corinne Rath durfte bestimmt glücklich sein über das Ergebnis. Einmal mehr hatte sie eine abwechslungsreiche Vorlage geschaffen, eingeübt und ihre Sängerschar souverän durch die Aufführung geleitet. Auch die 18 Moskitos - 14 Mädchen und 4 Knaben - durften stolz auf ihre Leistung sein. Sie sorgten mit ihren unforcierten Stimmen für schöne Gesangsmomente. Aber was wäre ein Musical ohne Orchester? Die sieben Spieler waren das Rückgrat der Aufführung und unterstützten den Chor auf angenehme Art.
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