Carlo Brunner tritt morgen Abend, 20 Uhr, im Einsiedler Restaurant Sihlsee auf. Bild zvg
Carlo Brunner tritt morgen Abend, 20 Uhr, im Einsiedler Restaurant Sihlsee auf. Bild zvg

Musik

«Ich habe Freude an den Leuten»

2015 ist für Carlo Brunner ein Jubiläumsjahr. Der in Schindellegi wohnhafte Volksmusiker macht zu seinem runden Geburtstag eine grosse Tournee. Doch auch kleine Konzerte haben Platz im dichten Programm. Carlo Brunner und seine Ländlerkapelle spielen morgen Samstagabend im Einsiedler Restaurant Sihlsee auf.

Fredy Stäheli: Carlo Brunner, wie ist das Konzert in Einsiedeln zustande gekommen?

Carlo Brunner: Ich kenne die Familie Hausherr gut, vor allem Remo Hausherr, und bin ab und zu im Sihlsee. Wir sind dann ins Gespräch gekommen und haben den Auftritt beschlossen. Auch letztes Jahr gab es schon ein Konzert, und es war ein schöner Erfolg.

Sie wohnen in Schindellegi. Wie ist es für Sie, in der näheren Heimat aufzutreten?

Eigentlich spiele ich gar nicht viel in Schindellegi oder in Einsiedeln. Viel häufiger bin ich in der March, was auch mit dem Lachner Weihnachtszauber zu tun hat. Es ist schön hier zu spielen, weil einen da viele Leute kennen. In und um Einsiedeln ist vor allem urchige Ländlermusik mit Schwyzerörgeli Trumpf. Da finde ich es gut, wenn auch wieder einmal der Innerschwyzer Stil gespielt wird. Sie treten häufig auch in riesigen Sälen mit viel Publikum auf.

Wie ist es für Sie, vor kleinem Publikum zu spielen?

Der Eindruck täuscht. Das wirkt so, wenn man nur auf die Konzerte schaut, für die viel Werbung gemacht wird. Ich bin aber auch sonst viel unterwegs und spiele auch in kleinen Lokalitäten. Da schätze ich es, dass man den Leuten im Publikum in die Augen schauen kann. Aber auch für die Leute lohnt es sich. Da gibt es keinen doppelten Boden. Es wird live gespielt und die Zuhörer können mitverfolgen, wie wir die Musik spielen.

Sie sind in einer Zürcher Seegemeinde aufgewachsen und wohnen jetzt im Kanton Schwyz. Was schätzen Sie an diesem Kanton?

Mir gefällt das Bodenständige und Urtümliche hier. Das Küsnacht, in dem ich aufgewachsen bin, war damals noch eine ländlich geprägte Gemeinde mit viel Wald und landwirtschaftlichen Flächen. In Feusisberg ist das ein Stück weit auch heute noch so. Den Wechsel habe ich noch nie bereut. Die Frage war seinerzeit eher: Wie nehmen die Schwyzer einen Zürcher auf? Aber es ist gut gegangen.

Wieso haben Sie sich als «Seebueb» schon früh zur Innerschwyzer Ländlermusik hingezogen gefühlt?

Mein Vater nahm mich mit nach Zürich an die Konzerte, die es in der Konkordia gab. Und da habe ich gehört und gesehen, wie Edi Bär und Jost Ribary gespielt haben. Auch zu Hause hörten wir die Schallplattenaufnahmen, die es von ihnen gab. Für mich gab es nur diese Musik.

Wann haben Sie begonnen, Klarinette zu spielen?

Mit elf Jahren. Aber ich hätte fast gleich wieder aufgehört. Ich wollte damals lieber Fussball und Eishockey spielen. Mein Vater leitete die Knabenmusik. Gepackt habe ich es erst, als mir mein Vater sagte, ich sei der schlechteste im Klarinettenregister, und weil ich zu faul zum Üben sei, solle ich besser aufhören.

Wieso sind Sie und Ihre Ländlermusik so erfolgreich?

Ich denke, es ist unsere Ausstrahlung. Martin Nauer, Philipp Mettler, Schöff Röösli, Roman Lämmler oder auch Rolf Müller sind einfach sympathische Menschen. Über mich selber kann ich da jetzt natürlich nichts sagen. Das kommt herüber. Es braucht die Freude an den Leuten. Ich mag es, mit Menschen zu schwatzen. Und natürlich spielen wir alle sehr gerne Musik. Das spürt das Publikum.

Einsiedler Anzeiger

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Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

06.03.2015

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