Beim Stück «Alphorn Dreams» steuerten Christian Schönbächler (links), Martin Röllin und Franz Schnider heimelige Alphornklänge zum Hörgenuss bei.
Beim Stück «Alphorn Dreams» steuerten Christian Schönbächler (links), Martin Röllin und Franz Schnider heimelige Alphornklänge zum Hörgenuss bei.
Die Musikgesellschaft Konkordia Einsiedeln bot unter der Leitung ihres Dirigenten Thomas Truog ein überaus abwechslungsreiches Jahreskonzert mit fein und solide vorgetragener Blasmusik. Fotos: Konrad Schuler
Die Musikgesellschaft Konkordia Einsiedeln bot unter der Leitung ihres Dirigenten Thomas Truog ein überaus abwechslungsreiches Jahreskonzert mit fein und solide vorgetragener Blasmusik. Fotos: Konrad Schuler

Musik

Jahreskonzert der Konkordia mit feiner und solider Blasmusik

Das Jahreskonzert der Musikgesellschaft Konkordia Einsiedeln bot am Samstagabend unter der Leitung ihres Dirigenten Thomas Truog überaus abwechslungsreiche Blasmusik mit charmantem und unterhaltsamem Charakter.

Nicht mit einem Marsch wie bisher üblich eröffneten die mit viel Vorschussapplaus empfangenen Musikantinnen und Musikanten das Programm vor den erwartungsfrohen Zuhörerinnen und Zuhörern aus nah und fern. Mit dem konzertanten Eröffnungsstück «Where Eagles Soar» oder «Wo Adler fliegen » zeigte das Ensemble gleich zu Beginn auf, in welchen Bereichen es fähig ist, musikalische Akzente zu setzen. Die gewieften, witzigen, keck und mit jugendlichem Elan moderierenden Jasmin Brunner und Reto Nauer brachten sodann eine unterhaltsame und spassige Note ins Programm. Mit einer gekonnten Überleitung, dass kein Adler geflogen, aber dafür die Vereinsfahne geschwenkt worden sei, hiess Jasmin Brunner den neuen Vereinsfähnrich Christian Berloznik willkommen. Präsident Christian Schönbächler begrüsste die Ehrenmitglieder, den bezirksrätlichen Vertreter sowie diverse Delegationen, darunter auch die Guggämusig Beizzä-Gümper aus Oberiberg oder die Stieremusig Einsiedeln.


Facettenreiche Blasmusik gefiel


Mal mit lauten, mal mit leisen Tönen, mal bedächtig und beschaulich, mal rassig und schmissig ging es durch das fast zweistündige Repertoire. In «The Flood» wurde die Überschwemmung des kleinen Dorfes Thörigen thematisiert. Bemerkenswert deutlich und bestens hörbar wurden die Vorstellung des beschaulichen Dorfes, die Warnungen und der Regen musikalisch herausgearbeitet. Die Gäste konnten sich das Geschehen so innerlich bestens vor Augen sichtbar machen. Seit Längerem wieder mal wagte sich die Konkordia danach mit «Consuelo Ciscar» an ein «Paso Doble». Nach dem unzweideutigen Hinweis von Jasmin Brunner, dass ihr jeweils Willkommensapplaus sehr gut tue, wurden die Moderatorin und der Moderator den ganzen Abend über stets mit Applaus empfangen. Beim Stück «Alphorn Dreams» steuerten Christian Schönbächler, Martin Röllin und Franz Schnider heimelige Alphornklänge zum Hörgenuss bei. Die Zugabe «Uf dr Bänklialp» von Johann Aregger brachte dem Trio wohlverdienten Beifall.


Neue Wege in vielerlei Arten


Das nächste Stück «Neue Wege», eine Polka von Martin Scharnagl, sorgte nicht nur für das Motto des Jahreskonzerts, sondern regte Jasmin Brunner zu diversen Erläuterungen an. Neue Wege sei die Konkordia auch bei den Proben gegangen. «Statt vielen Gesamtproben gab es mehr Register- und Einzelproben, aber auch Gesamtproben ohne Schlagzeug, was schon noch speziell gewesen ist», so die Moderatorin. Weitere Neuerungen seien die gelben Wegweiser mit kleinen Zetteln daneben, die als Dekoration auf den Tischen seien. «Das Publikum ist gebeten, auf die kleinen Zettelchen Ideen und Wünsche an die Konkordia aufzuschreiben», hiess der Appell ans Publikum. Moderator Reto Nauer wollte nicht hintenanstehen und brachte einen Witz ein. Wo denn der Unterschied zwischen einem Alphorn und einer Klarinette liege, wollte er wissen. «Das Alphorn brennt viel länger und schöner», war dann seine Antwort.


Würdigung einer grossen Karriere


Nun galt es, mit Arthur Schönbächler ein mehr als verdientes Aktivmitglied zu verabschieden. Der Geehrte trat 1963 in die Konkordia ein. 55 Jahre lang spielte er aktiv mit. Er machte aber nicht nur Musik, sondern engagierte sich auch in anderen Belangen stark und gekonnt für den Verein. 9 Jahre lang war er Vizedirigent, 19 Jahre lang wirkte er in der Musikkommission mit und 1981 verfasste er die Jubiläumsschrift zum 175-Jahr-Jubiläum der Konkordia. Jasmin Brunner bezeichnete ihn auch als äusserst fleissigen Probenbesucher. Mit wohlverdienten Lobesworten und verschiedenen Geschenken wurde so ein überaus aktives und treues Vereinsmitglied verabschiedet. Noch vor der Pause wurden die Gäste mit dem «March of the Belgian Parachutists», dem «Marsch der belgischen Fallschirmspringer », beglückt. Die Gäste wurden aufgefordert, bei diesem Stück vor allem auf die Trompetengesichter zu achten.


Saxophonregister im Rampenlicht


Mit «Instant Concert» gelang ein rassiger und variantenreicher Start in die zweite Hälfte des Programms. Beim Stück «Madagascar», der Titelmelodie des gleichnamigen Zeichentrickfilms, wurde ein Filmzusammenschnitt von Thomas Bollier gezeigt. Nun stand das Saxophonregister mit Max Birchler, Lara Villiger, Kurt Zoller, Nicole Spendier und Markus Dobler im Mittelpunkt. «Mister Sandman» und als Zugaben «The Muppet Show Theme» und das «Abba-Medley» wurden überzeugend präsentiert. «Vive La Vida», «Perfect» von Ed Sheeran und der Marsch «Arromanches» zeigten die Vielseitigkeit des Ensembles wunderbar auf. Nicht weniger als drei Zugaben durfte das aufmerksame Publikum weiter geniessen. Mit «079» wurde das Stück gespielt, das während 21 Wochen in der Hitparade des Schweizer Radios Platz eins innehatte. Mit dem Volkslied «From Lucerne to Weggis» und dem Marsch «Marignan» schlossen die Musikantinnen und Musikanten ein wohlgelungenes Konzert ab. Präsident Christian Schönbächler fasste sich kurz: «Es war ein sehr gelungenes Konzert, einerseits musikalisch und anderseits vom Publikum her.» Dirigent Thomas Truog zog das Fazit: «Das Konzert ist gelungen. Es war abwechslungsreich mit guter Dynamik und einem guten Sound. Verbesserungen sind immer möglich. Ich baue als Erfolgsrezept gerne Soli ein, sodass die Leute gefordert werden.»


Einsiedler Anzeiger / Konrad Schuler

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

06.11.2018

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