Grenzüberschreitungen: Die Einsiedler Jodlerin Nadja Räss begeisterte im Zusammenspiel mit dem Ensemble Camerata Schweiz die zahlreichen Zuhörer im Grossen Saal des Klosters Einsiedeln. (Bild: Philipp Fanchini)
Grenzüberschreitungen: Die Einsiedler Jodlerin Nadja Räss begeisterte im Zusammenspiel mit dem Ensemble Camerata Schweiz die zahlreichen Zuhörer im Grossen Saal des Klosters Einsiedeln. (Bild: Philipp Fanchini)

Musik

Jodel und Klassik vereint

Am letzten Sonntag gab die Einsiedler Jodlerin Nadja Räss im Grossen Saal des Klosters Einsiedeln ein Konzert mit dem Ensemble Camerata Schweiz. Rund 200 Zuschauer kamen in den Genuss einer gelungenen Kombination aus Jodel und Klassik.

Schon eine halbe Stunde vor Konzertbeginn war an der Abendkasse Geduld gefragt: Zahlreiche Musikbegeisterte fanden am letzten Sonntag den Weg in den Grossen Saal des Klosters Einsiedeln. «Klassik trifft Jodel» heisst das Programm von Nadja Räss und dem zehnköpfigen Ensemble Camerata Schweiz unter der Leitung von Jonas Erni, der mit seinem virtuosen Violinenspiel beeindruckte. Den Auftakt bildeten zwei Werke von Markus Flückiger, darunter auch das Stück «Rässe Chäs», was Nadja Räss zu Beginn ihrer Moderation gerne mit ihrem Namen in Verbindung brachte und womit sie für einige Schmunzler sorgte. Danach widmeten die Zuhörer ihre Aufmerksamkeit dem Hauptwerk des Abends: Antonio Vivaldis «Vier Jahreszeiten».

Klassik mit subtilem Jodel

Während Räss zu Beginn vor dem Ensemble stand, nahm sie während dieses von der Klassik dominierten Teils des Programms in den Reihen der Musiker Platz. Das passte zur musikalischen Umsetzung: Auch die Stimme von Räss reihte sich zurückhaltend ins grosse Ganze ein. Kein fremd wirkender, alles überragender Gesang, sondern Zurückhaltung bestimmte diese besondere Umsetzung. So gelang es Räss und den Musikern des Ensembles Camerata Schweiz, das scheinbar Unvereinbare zusammenzubringen. Das war subtil, zart und gekonnt. Im dritten Teil des Programms widmete man sich wieder dem Jodel. Neben einem Ausserrhoder Naturjodel und einem Naturjuuz aus dem Muotatal waren auch die Musiker und das Publikum gefragt: Nadja Räss brachte alle im Saal zum Mitsingen und legte eine eingängige Jodelmelodie über den Gesang der Zuhörer und nun Mitwirkenden. Das virtuos vorgetragene Stück «Old Box» krönte diesen besonderen Musikabend, an welchem Räss wieder einmal zeigte, dass es die Grenzüberschreitungen sind, mit welchen sie den Jodel, aber auch andere Musikgenres auf beeindruckende und produktive Art weiterbringt.

Weitere Infos

- www.nadjaraess.ch

- www.camerata.ch
Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

Kontakt

Kategorie

  • Musik

Publiziert am

18.09.2012

Webcode

www.schwyzkultur.ch/Fg17kK