Der Kammerchor Gaudeamus sang Stücke mit dem gemeinsamen Thema «Nacht» und meisterte diese nicht immer einfache Aufgabe vorbildlich. BIld Franz Kälin
Der Kammerchor Gaudeamus sang Stücke mit dem gemeinsamen Thema «Nacht» und meisterte diese nicht immer einfache Aufgabe vorbildlich. BIld Franz Kälin

Musik

Klangausflug in sternenklare Nacht

Am vergangenen Sonntagvorabend gab der Kammerchor Gaudeamus erstmals unter der neuen Chorleiterin Susanne Theiler ein Heimkonzert. Das Publikum war begeistert von der breiten Palette nächtlicher Stimmungen. Zwei Instrumentalisten setzten dem Konzert einen weiteren Glanzpunkt auf.

Bevor der Konzertabend eröffnet wurde, begrüsste Nora Gassner das zahlreich erschienene, erwartungsvolle Publikum mit sympathischen Worten und gab einige Informationen zum bevorstehenden Programm bekannt.

Mit Klavier und Violine

Unterteilt wurde das rund einstündige Konzert im mit vielen kleinen Kerzen dekorierten Grossen Saal in fünf Blöcke. In einem ersten Gesangsblock ertönten vier A-cappella-Stücke in deutscher Sprache, die unterschiedliche nächtliche Stimmungen aufzeigten und geprägt waren von klarer Artikulation, sodass die Texte im Programmheft überflüssig waren. In Johannes Brahms Lied «Nächtens» wurde der Chor ein erstes Mal vom Pianisten Armando Pirovino unterstützt. Die Klavierbegleitung liess das Werk richtig unheimlich erklingen.

Passende Themen

In zwei Blöcken trat die junge Violinistin Kristina Heinimann zusammen mit Armando Pirovino am Flügel auf. Auch ihr Programm war passend zum Thema «Nacht» gewählt. Kristina Heinimann verzauberte das Publikum mit ihrem Geigenspiel: Verträumt und lieblich ihre Interpretation von Clara Schumanns «Romanze», brillant die virtuosen Passagen in Eugène Ysaes «Kindertraum», romantisch und doch verspielt interpretierte sie Chopins «Nocturne», ausdrucksstark dann ihr Spiel in Edward Elgars «Chanson de Nuit». Pirovino begleitete äusserst nuancenreich und mit viel Feingefühl. Die beiden schienen perfekt zu harmonieren. Ein wahrer Hörgenuss!

Nordisches

In einem zweiten Gesangsblock waren nebst einem Lied von Samuel Barber in englischer Sprache, zwei nordische Kompositionen zu hören. Wunderbar die helle, klare Stimme der Solistin Rita Kälin-Birchler in der norwegischen Volksweise. Beeindruckend die Klang vielfalt in Jean Sibelius «Drömmarna» (Traum).

Zugabe verlangt

Im dritten Gesangsblock gelangte mit «Water Night» von Eric Whitacre ein äusserst modernes Werk zur Aufführung, das mit vielschichtigen Harmonien überraschte, die diesem hervorragenden Kammerchor einiges abverlangten. Einen würdigen Abschluss erfuhr der Konzertabend dann mit einem Werk von Edward Elgar, bei dem die Sängerinnen und Sänger durch Violine und Piano unterstützt wurden. Der ausgewogene und satte Tuttiklang des rund dreissigköpfigen Chors und das breite dynamische Spektrum überzeugten ein weiteres Mal. Das Publikum spendete langanhaltenden Applaus und verlangte nach einer Zugabe. Nach einem weiteren Stück von Eric Whitacre, bei dem alle Aufführenden nochmals gemeinsam auftraten, wurden die Konzertbesucher in eine sternenklare Herbstnacht entlassen. Ein spezielles Kompliment gebührt an dieser Stelle der Chorleiterin Susanne Theiler: Sie führte ruhig und sicher durch das Programm und ihr Debüt mit diesem ambitionierten Kammerchor darf als äusserst gelungen bezeichnet werden!



Einsiedler Anzeiger

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  • Musik

Publiziert am

04.11.2014

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