Die Blaskapelle Etzel-Kristall wusste an ihrem Jahreskonzert am Samstagabend zu überzeugen. Foto: Franz Kälin
Die Blaskapelle Etzel-Kristall wusste an ihrem Jahreskonzert am Samstagabend zu überzeugen. Foto: Franz Kälin

Musik

Klangerlebnis der besonderen Art

Einen Abend lang genossen Freunde der Blasmusik die Kapelle, die sich in ihrer besten Form zeigte. Zur Überraschung spielte das Jodelchörli Schindellegi gemeinsam mit der Blaskapelle.

Die Blaskapelle habe schon die Befürchtung gehabt, dass ihr Publikum aufgrund von zahlreichen Konkurrenz-Anlässen erheblich reduziert sein würde. Umso grösser war die Freude, dass so viele den Weg ins Kultur- und Kongresszentrum Zwei Raben gefunden hatten. Der Saal war gerappelt voll und das Publikum äusserst gut gelaunt. Schon beim Eröffnungsmarsch Karl der Grosse von Timo Dellweg klatschte das Publikum begeistert mit und liess sich mitreissen in die Welt der böhmischen und mährischen Blasmusik. Und wie immer bereitete nicht nur das Zuhören, sondern auch das Zuschauen grosse Freude. Toni Gräzer dirigierte mit der gewohnten Leidenschaft auf sehr lebendige und dynamische Art und Weise. Und die Musiker rückten immer wieder andere Instrumentengruppen in den Mittelpunkt, indem sie abwechselnd aufstanden, um je nach Stück einem Instrument oder einer Melodie zusätzlich Gewicht zu verleihen.


Voller Überraschungen


Die Blaskapelle Etzel-Kristall liess sich auch diesmal nichts vormachen. Das Programm steckte voller musikalischer Leckerbissen und Überraschungen. Nicht fehlen durften die obligaten Soli verschiedener Instrumentalisten. Die verschiedenen Solisten spielten mit grosser Präzision und entführten das Publikum in fremde Welten. Mit dem Stück Corrida erbrachte Marcel Kälin eine Meisterleistung, was mit tosendem Applaus und dem lautstarken Verlangen nach einer Zugabe quittiert wurde. Aber auch andere Instrumente glänzten an diesem Abend in besonderem Licht. Silvan Arnold verführte das Publikum mit fast magischen Hornklängen zum Träumen und die drei Posaunisten Joe Müller, Sepp Lang und Christoph Huber bewiesen, dass auch Posaunen einen sehr besonderen Charme besitzen. In den beiden Polkas mit jeweils zwei Solisten schienen die Solostimmen jeweils ineinander zu verfliessen, es erinnerte an einen sehr ausgeklügelten, gemeinsamen Tanz. Die grösste Überraschung des Abends war jedoch der Gastauftritt des Jodelchörlis Schindellegi. Gemeinsam mit den Blasmusikern demonstrierten die Jodler, dass eine Blaskapelle und ein Jodelchor sehr wohl gut zusammenpassen. Stimmen und Instrumente ergänzten sich gegenseitig und erzeugten ein Klangerlebnis der besonderen Art. Der Präsident Christoph Huber erzählte den Gästen, dass der Wunsch, einmal gemeinsam Musik zu machen, auf beiden Seiten gross war. Vor allem Toni Huber (von den Jodlern) und Bruno Marggi (von den Bläsern) hatten dabei eine wichtige Rolle inne und brachten die ganze Sache ins Rollen. Der Auftritt am Jahreskonzert der Blaskapelle war jedoch für beide Seiten mehr eine Hauptprobe. Der wirkliche Hauptanlass dieser Fusion findet am Samstag, 28. Oktober, in Schindellegi statt.


Kurzweiliger Abend


Mit all den unterschiedlichen Stücken und den Überraschungen war es nicht verwunderlich, dass der Abend sehr kurzweilig war. Bis auf das letzte Detail schien alles zu stimmen. Christoph Huber führte mit Witz und Anekdoten durchs Programm, wobei vor allem die anderen Instrumentengruppen unter seinen Witzen zu leiden hatten. Sogar die Saaldekoration passte perfekt zu diesem Anlass. Verantwortlich für die Kunstwerke auf den Tischen und der Bühne ist seit langem Aga Brem. In Eigenregie übernimmt sie jeweils diese Arbeit und sorgt damit dafür, dass die musikalische Stimmung auch überall im Saal vertreten ist.


Einsiedler Anzeiger / cel


 

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

24.10.2017

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