Überzeugten mit südländischem Temperament und dem Programm «Bella Italia»: Die Musikanten des Musikvereins Euthal. Foto: Franz Kälin
Überzeugten mit südländischem Temperament und dem Programm «Bella Italia»: Die Musikanten des Musikvereins Euthal. Foto: Franz Kälin

Musik

«La Traviata» im Dorfzentrum

Der Musikverein Euthal entführte seine Zuhörer beim Konzert «Bella Italia» in den Süden. Ein herrlicher Konzertabend mit begeistertem Publikum.

Einmal mehr vermochte das Konzert des Musikvereins Euthal vom vergangenen Samstag im Dorfzentrum, trotz herrlichem Frühlingswetter, die Freunde von guter, «gehörfälliger» Blasmusik zu mobilisieren. Eine kleine Kurzumfrage nach dem Konzert ergab, dass wohl niemand sein Kommen bereut hat, ganz im Gegenteil, alle waren sie vom Gebotenen begeistert und meinten unisono, einen unvergesslichen Konzertabend genossen zu haben.

Hohes Niveau für Landmusikverein

Nicht wenige meinten sinngemäss, es sei erstaunlich, auf welch hohem Niveau heute Landmusikvereine spielten. Noch vor wenigen Jahrzehnten hätte es zum Beispiel kaum ein Dirigent gewagt seinen Musikern Elemente aus «La Traviata» von Giuseppe Verdi vorzusetzen. «La Traviata» auf Deutsch «Die vom Wege Abgekommene», vom italienischen Komponisten Giuseppe Verdi wurde 1853 uraufgeführt, wurde also speziell für grosse Profi-Orchester geschrieben, um am letzten Samstag im Dorfzentrum, von den Euthaler Musikanten unter der Leitung von Roland Kälin, ausgezeichnet intoniert und gespielt zu werden. Das Publikum jedenfalls war begeistert.

Geschmack getroffen

Mit «Bella Italia», hat man den Geschmack des Publikums im Einsiedler Dorfzentrum voll getroffen. Italienische Melodien vermitteln eben Sonne, Ferien, Amore und auch ein bisschen Mafia und Chaos. Genau mit diesen Elementen hat der in seiner Art einmalige «Ansager» Sepp Ochsner, wie gewohnt mit sehr viel Witz und Humor, durch den Abend geführt. Im Mittelpunkt aber stand immer die Musik. Mit dem «Florentiner-Marsch» wurde das Konzert schwungvoll eröffnet. Zum oben erwähnten «La Traviata Highlight» mit dem gekonnten Trompeten-Solo von Christoph Dubacher, meinte der Ansager wohl zu Recht, Verdi muss man nicht erklären, Verdi muss man hören.

Schwierige Soli

Weiter ging es mit «Der Carneval von Venedig» mit dem sehr schwierigen, aber ausgezeichnet gemeisterten Euphonium-Solo von Sepp Kälin. Es folgte die schwungvoll vorgetragene «Italian-Polka», um mit «Italian-Holiday» sich zurücklehnen, die Augen schliessen und zu geniessen, um den ersten Teil des Konzertes mit grossem Applaus zu beenden. Nachdem in der Pause die Lose für die obligate Tombola an die Frau, respektive den Mann gebracht worden waren, die Gewinner konnten nach dem Konzert herrliche, wertvolle Preise mit nach Hause nehmen, war wieder Musik angesagt. Mit «Quando, Quando, Quando» wurde Teil zwei gleich wieder so richtig mit «Bella Italia» gestartet. Mit «Wild West» einem Medley mit bekannten «Spaghetti-Western»-Titelmelodien, um mit der Titelmusik zum Kinofilm «La Vita è Bella» das Italienisch verträumte zu geniessen.

Speziell gute Ansagen

Mit «Tricolore» war ein weiteres, ganz spezielles Highlight angesagt, allein schon die Ansage durch Sepp Ochsner, war – sagen wir mal speziell – speziell witzig, speziell gut, einfach einmalig. Was dann die drei Posaunen-Solisten Andy Kälin, Peter Kälin und Hermann Bellmont in den Saal schmetterten war schlicht Klasse, mit den drei «Mafiosi», wie sie der Ansager nannte, in den Italienischen Landesfarben, grün, weiss und rot gekleidet war zudem eine Augenweide. Mit «In der Weinschenke» war eine rassige Polka angesagt, italienischen Charme hatte das Medley «Italo Oldies». Ein Marsch stand am Anfang des einmaligen Konzertes, der Marsch «Erinnerung an Trient» machte den Abschluss, was natürlich nicht ohne eine zweite und dritte Zugabe möglich war. Ein einmaliger Konzertabend ging zu Ende, dem Präsidenten Hermann Bellmont, blieb es vorbehalten nach allen Seiten zu danken, dem Dirigenten, den Musikanten, dem Publikum, den Sponsoren, einfach allen. Das Publikum möchte den Dank zurückgeben, mit dem einfachen Versprechen, wir kommen alle nächstes Jahr mit Freuden wieder.

Einsiedler Anzeiger

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Einsiedler Anzeiger

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  • Musik

Publiziert am

12.04.2011

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