Chor und Orchester überzeugten mit einer gelungenen Darbietung. Foto: Karl Hensler
Chor und Orchester überzeugten mit einer gelungenen Darbietung. Foto: Karl Hensler

Musik

Mit Cum Anima in den Advent

Der Stiftsschul-Chor Cum Anima konzertierte am Freitagabend im Kloster Einsiedeln. Es gelang eine erinnerungswürdige Darbietung.

Am letzten Freitagabend stimmten 27 Sängerinnen und Sänger zusammen mit dem Schulorchester der Stiftsschule die Besucher im Grossen Saal des Klosters auf den Advent ein. Über 150 Gäste waren gespannt, was der neue Kapellmeister des Klosters, Lukas Meister, mit dem Cum-Anima-Chor, im Zusammenspiel mit dem Stiftsorchester, einstudiert hatte. Ein abwechslungsreiches Programm mit Werken von Barock bis in die Gegenwart war angesagt.


Aus dem Programm


Kennern ist vielleicht das Lied «Laudate omnes gentes» bekannt. Weniger bekannt sein dürfte, dass dieses Lied aus Taizé, einer kleinen Gemeinde in Frankreich mit rund 170 Einwohnern stammt. Im Vortrag war abwechslungsreiche Dynamik zu hören, was dem Lied Lebendigkeit gab. Bei «Can you feel the Love Tonight» führten die Senioren-Stimmen, unter anderen Pater Lukas und Abt Urban, den Chor dominierend an. Es ist gut vorstellbar, dass die jungen Streicher für das «Concerto grosso» intensive Probenarbeit unter der gekonnten Leitung ihres Dirigenten leisten mussten. Ab und zu war es wie ein vorsichtiges Herantasten. Es konnte aber erfreulicherweise festgestellt werden, dass sogar schwierige Dissonanz-Passagen sicher gemeistert wurden. Im Programm war «Carol of the Bells», komponiert 1919 vom ukrainischen Musiker Mykola Leontovich, getextet von Peter J. Wilhousky, angekündigt. Frei übersetzen liesse sich dieser Titel mit: Weihnachtschor der Glocken. Die verschiedenen Stimmlagen im Chor wirkten denn auch wie ein übermütig klingendes Glockenspiel. Das Lied klang sehr eingänglich. Mit einem zarten, zum Stück passenden Solo begann – lieb fliessend – «Gebet eines Kindes».


Ein willkommener Höhepunkt


Eine überraschende Meisterleistung wurde der Vortrag von Muriel Fässler auf der nicht nur hübsch aussehenden, sondern auch anheimelnd schön klingenden Saalorgel. Das Orgelkonzert «op. 4 Nr. 4, 1. Satz» von Georg Friedrich Händel wurde von der jungen, sehr talentierten Musikantin in flüssiger Weise gemeistert. Die Orgel hat einen angenehmen, reizvollen Klang, den man gerne öfters hören möchte.


Auch das Publikum singt mit


Demgegenüber hätte der Zuhörer «Oh Happy Day» etwas befreiter, mit etwas mehr dem speziellen Sound verpflichtend, gehört. Wohl bekannt ist das Lied «Kommet ihr Hirten». Der gehörte Vortrag, im Zusammenspiel mit dem Orchester, ist eine Komposition, die gewohnheitsbedürftig klingt. Ein nicht leicht zu singender Notensatz. Etwas Besonderes war dabei, dass es wie ein Kanon klang. Zu einer Tradition ist es bei den Adventskonzerten im Kloster geworden, dass sie mit den bekannten Weihnachtsliedern «O du fröhliche » und «Stille Nacht» zusammen mit dem Orchester und den Sängern ihren Abschluss finden. Dass dabei das Publikum mitsingt, ist ein erster Hinweis auf die vor der Türe stehende Weihnachtszeit. Ein stimmungsvoller Schlussstrich unter ein erinnerungswürdiges Konzert.


Einsiedler Anzeiger / heka

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

18.12.2018

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