Xylophonistin Andrea Kälin zeigte ihr Können vor versammeltem Publikum. Mehr Dynamik gewünscht. Bild Franz Kälin
Xylophonistin Andrea Kälin zeigte ihr Können vor versammeltem Publikum. Mehr Dynamik gewünscht. Bild Franz Kälin

Musik

Motto «Potz Blasmusig» war Programm

Ein Jahr vor ihrer Neu-Uniformierung lud die Musikgesellschaft Konkordia unter der Direktion von Rolf Galliker am 8./9. November zu ihrem Unterhaltungskonzert.

Moderator Roger Bachmann führte durch ein Programm, in dem sich die Holz- mit den Blechregistern abwechselten. Einen illustrativen Rahmen erhielt die Aufführung durch themenbezogene Diabilder auf einer links der Bühne platzierten Leinwand. In seiner Begrüssung dankte Präsident Beat Gschwend für die immer wieder zu erlebende Unterstützung. Besonders erwähnte er die finanzielle Hilfe für die nächstes Jahr anzu schaffende neue Uniform. Für das Wochenende vom 5. bis 7. Juni 2015 ist die feierliche Weihe geplant.

Abwechslungsreiches Programm

Eines der Glanzlichter des Abends war zweifellos das Xylophonspiel von Andrea Kälin. Mit schlafwandlerischer Sicherheit wanderten ihre Schlagstöckchen über die Holzblättchen. Der Zuhörer glaubte diese fröhlich jubeln zu hören. Dieses aus Asien stammende Instrument wurde erst Anfang des 16. Jahrhunderts in Europa bekannt. Es werden wohl viele Übungsstunden nötig gewesen sein, bis die junge Musikantin ihren glanzvollen Vortrag so gekonnt präsentieren durfte.

Traumhaft

«Dreaming Trumpets» war das Stück übertitelt, welches sieben Trompeter aus dem Korps vortrugen. Es ist gut vorstellbar, dass der Komponist sich einen den Traum begleitenden, swingenden Klang gewünscht hat. Doch leider war davon, trotz ansonsten einwandfreiem und sauberem Vortrag, nichts herauszuhören. Mit «Klarinetten-Party» zeigte man dem Zuhörer, wie Tonleitern im variantenreichen Spiel zu wirken vermögen. Die sechs Klarinettenspieler meisterten ihren Part trotz zügigem Tempo hervorragend. Das Korps, von Rolf Galliker gekonnt geführt, begleitete sie auf sichere Art. Etwas Abwechslung bot das leicht böhmisch klingende Stück «Wir sind Vollblutmusikanten». Der Gesang des Duos Jasmin Brunner/Roger Bachmann litt etwas darunter, dass das Mikrophon des Sängers die, wie zu vermuten, gute Stimme der Sängerin zu wenig zur Geltung kommen liess.

Erholung?

Das erste Stück nach der Pause hiess «Time to Relax». Der Schreibende fragt sich, ob man sich bei solcher Fortissimo-Musik wirklich erholen kann. Zumindest hier wäre eine weichere und damit etwas leisere Vorführung wünschenswert gewesen. Jasmin Brunner wusste den Hit «Somewhere over the Rainbow» mit viel Können und Gefühl vorzutragen. Ein wirkliches Talent! Etwas Komik vermochte der im Nachthemd und einem Nachthäubchen auftretende Roger Bachmann mit «Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett» in die sonst schon gut gestimmte Saalgesellschaft zu bringen. Herb Alpert schuf einen Sound, der nach wenigen Tönen zu erkennen war. Leider fehlte den Bläsern der Mut, die leicht swingende und in spezieller Art klingende Komposition entsprechend einzuüben.

Dynamik

Über alles gesehen, war festzustellen, dass die Dynamik, also das Variieren der Lautstärken, kaum spürbar zu hören war. Auch wenn das Korps hauptgewichtig mit Blechinstrumenten bestückt ist, könnten auch diese neben lauten ebenso gut mittelstarke oder sogar leisere Töne entlockt werden. Das vermag einem Stück eine abwechslungsreiche Färbung zu geben. Solches wäre mit dieser Besetzung durchaus machbar, sitzen doch in deren Reihen bekanntermassen qualifizierte Musikanten. Insgesamt war es ein Blasmusikabend, der abwechslungsreiche Unterhaltung auf gutem Niveau zu bieten wusste. Mit einem sympathischen Lied dankte das Korps abschliessend den Konzertbesuchern und wünschte ihnen eine gute Heimkehr. Das Publikum verdankte das Unterhaltungskonzert mit einem überzeugten Applaus.

Einsiedler Anzeiger

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Einsiedler Anzeiger

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  • Musik

Publiziert am

11.11.2014

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