Nicht nur akustisch, sondern auch optisch mit den verzierten Notenständern, wurden die Zuhörer von der «Wood & Metal Connection» ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten entführt. Bild Franz Kälin
Nicht nur akustisch, sondern auch optisch mit den verzierten Notenständern, wurden die Zuhörer von der «Wood & Metal Connection» ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten entführt. Bild Franz Kälin

Musik

Musikalischer Abstecher nach Amerika

Die erfahrenen Musiker der «Wood & Metal Connection» wussten mit ihrem Konzert «A Journey through the United States» die Besucher zu begeistern.

Einsiedeln muss für Musiker ein Magnet sein. Dieser Gedanke kommt auf, wenn zu vernehmen ist, dass in den Reihen der «Wood & Metal Connection» Musiker aus sechs Kantonen mitspielen. In dieser Formation halten sich die Streicher und die Bläser (Perkussion, E-Bass, E-Piano und Harfe eingerechnet) etwa die Waage. Ebenso gut funktioniert die Generationen-Durchmischung. Wer in den dicht besetzten Zuhörerreihen im Kulturzentrum sass, glaubte eine verschworene Gemeinschaft im Dienste der Musik vor sich zu haben.

Zwei unterschiedliche Konzertteile

Es sei gleich vorweggenommen, die gehörten Kompositionen von John Williams sind keine leichte Kost. Sei das für die sicher führende Direktion, sei das für die gut geschulten Musiker. Eine Vermutung wird bei der gehörten Aufführung wach. Die Stücke des genannten Komponisten fordern von einer musikalischen Leitung intensives Studium und viel Einfühlfähigkeit. Bei der sicheren Direktionsführung von Susanne Theiler glaubt der Zuhörer, solches positiv feststellen zu können. Vielleicht kamen die Musiker an die Grenze ihres gut geschulten Könnens. Die folgenden Zeilen versuchen, ein paar Licht- und Mitfühl-Momente nachzuzeichnen. Die «Liberty Fanfaren» liessen Bilder eines Gladiatoreneinmarsches im antiken Kolosseum des einstigen Imperiums der Römer wach werden. Was hier speziell wirkte, war die Mischung der Fanfarentöne mit den Streicherklängen. Etwas gar schwermütig kam die vierteilige Komposition «Music from Lincoln» daher. Wer die Geschichte des amerikanischen Präsidenten etwas kennt, ist überrascht von der depressiven Stimmung in diesem Stück. Gewiss, er war ein besonnener, aber trotzdem zielgerichteter Politiker.

Originelle Wirkung

Immer wieder gern gehört werden Ausschnitte aus der unsterblich scheinenden «West Side Story» von Leonhard Bernstein. In dem dargebotenen Arrangement übernahmen das in den Originalaufführungen zelebrierte rhythmische Klatschen der Protagonisten die Schlaginstrumente. Auch war feststellbar, dass die Streicher die führenden Bläser dezent zu begleiten wussten. Bravorufe aus dem Publikum, von viel Applaus begleitet, honorierten die originelle Wirkung dieses Zusammenspiels. Die Darbietung «An American in Paris» liess schnell den leichtfüssigen Tanz des Amerikaners, im Film der unvergessliche Gene Kelly, erahnen. Die Streicher wussten das Bild von Verliebtheit und Reiz im Tanz beim zahlreich erschienenen Publikum mittels ihrer Instrumente wach werden zu lassen.

Nicht ohne Louis Armstrong

Es wäre eine unvollständige Präsentation des musikalischen Amerika, würde Old Satchmo vergessen. «A Tribute to Louis Armstrong» forderte die gut mitgehenden Musikkenner unter den Zuhörern zu einer Zugabe heraus. Mit dieser wurden Erinnerungen an die Zeiten der Jam-Sessions in früheren Jazz- epochen wach. Nicht vergessen darf beim gehörten Konzert werden, dass es mehrheitlich Amateure sind, welche die Gäste zu erfreuen wussten. Die sich sehr gut ergänzende Kombination, gekonnte Spielführung von Susanne Theiler mit einer sicher wirkenden Musikformation, liess die Gäste ein eindrückliches Konzert geniessen. Der Spruch: «Applaus ist der Dank des Publikums» hat an diesem Abend erneut seine Berechtigung bestätigt.

Einsiedler Anzeiger (heka)

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

04.04.2017

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