Das Trompetenregister verteilte seinen Musikkollegen die zu ihnen passenden Biersorten. Bild Franz Kälin
Das Trompetenregister verteilte seinen Musikkollegen die zu ihnen passenden Biersorten. Bild Franz Kälin

Musik

Registerstreit am Jahreskonzert

Das Jahreskonzert der Musikgesellschaft Bennau stand unter dem Motto «Nimm 2». Damit war allerdings weniger die Zältlinascherei gemeint, als viel mehr die Freundschaft.

«Nimm deinen Freund mit, mach mit ihm etwas Schönes und geniess das Leben», diese Botschaft war der rote Faden, der sich durch das ganze Konzert der Feldmusik Bennau zog. Die mitreissenden Musikstücke und oftmals wohlbekannten Melodien beschäftigten sich ausnahmslos auf die eine oder andere Weise mit dem Thema Freundschaft. So eröffnete der Dirigent Ernst May das Konzert im Kultur- und Kongresszentrum Zwei Raben mit dem Best Friends March.

Registerstreit

Im Gegensatz zur thematisierten Freundschaft stand das Geplänkel der Register. In diesem Jahr wurde die Ansage der verschiedenen Stücke nämlich erstmals von den verschiedenen Registern gemacht. Diese unterliessen es nicht, während ihren Ansagen «dezent» darauf hinzuweisen, dass ihr Register das Beste und Schönste und die Musikantinnen und Musikanten die Besten, Begabtesten und Attraktivsten seien. Auf die Spitze trieb diesen freundschaftlichen Kampf das Trompetenregister. Dieses ging kur zerhand dazu über, seinen Mitgliedern Bier nach Charakteristiken zu verteilen. Denn Bier war, ebenso wie die Liebe zur Musik und die Liebe zur Trompete, das, was die Freundschaft des Registers ausmacht.

Nimm 2

Nicht nur die Freundschaft, sondern auch das Motto «Nimm 2» zog sich durch das ganze Programm. An diesem Abend bekam man alles im Zweierpaket. Seien es die zwei Kerzenleuchter vor der Bühne, die Kinder der Musikanten, die zu zweit Süssigkeiten verkauften (man bezahlte einmal und bekam dafür zwei), oder die zwei Euphonisten, die an diesem Abend Solisten waren. Hier liess auch die Freundschaft wieder durchblicken. Die Euphonisten ergänzten sich in diesem Stück gegenseitig. Sie schienen sich die Melodie wie einen Ball hin und her zu spielen, während sie vom Rest der Musik unterstützt wurden. Auch die Bestuhlung des Saales schien zum Thema Freundschaft zu passen. Seit zwei Jahren schon wird der Saal von der Feldmusik jeweils aussergewöhnlich bestuhlt. Es entstehen so kleine Gemeinschaftstische, um die sich die Gäste herumsetzen. Dies erinnerte ganz stark an ein gemütliches Zusammensitzen von Freunden und unterstützte die von der Musik gewünschte Atmosphäre.

Gelungener Abend

Alles in allem kann man getrost sagen, dass es ein sehr gelungener Abend war. Die Musik war mitreissend und wunderbar gespielt. Mehr als einmal konnte man als Zuhörer fast schon die Szenen sehen, zu denen diese Musik ge schrieben wurde. So zum Beispiel bei der 5-sätzigen Tom Sawyer Suite, welche die besondere Freundschaft zwischen Tom Sawyer und Huckelberry Fynn thematisiert. Das Publikum verlieh schliesslich seiner Begeisterung auch Ausdruck und die Feldmusik durfte auch gleich zwei Zugaben zum Besten geben, was wiederum super zum Motto passte. Schliesslich liess man den erfolgreichen Abend noch im Musikbeizli «Nimm 2» ausklingen, dass ebenfalls eigens für diesen Anlass organisiert worden war. Die Feldmusik Bennau begeisterte an ihrem Jahreskonzert mit einem unterhaltsamen Programm.

Einsiedler Anzeiger (cel)

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Einsiedler Anzeiger

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  • Musik

Publiziert am

29.11.2016

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