Die vielfältigen Werke, die der Bardolino-Chor am letzten Sonntag in der Jugendkirche sang, waren ebenso vielfältig wie die farbigen Hemden der Singenden. Bild Franz Kälin
Die vielfältigen Werke, die der Bardolino-Chor am letzten Sonntag in der Jugendkirche sang, waren ebenso vielfältig wie die farbigen Hemden der Singenden. Bild Franz Kälin

Musik

Riesengrosse Freude am Singen

Vergangenen Sonntag fand das Abschlusskonzert der 5. nationalen Singwoche Bardolino in der Jugendkirche statt. Der Chor vermochte die Konzertbesucher, auch mit seiner vielseitigen Programmwahl, restlos zu begeistern.

Nach einer feierlichen Eröffnung mit «Jubilate Deo», bei dem der Chor sein Potenzial bereits ein erstes Mal aufblitzen liess, begrüsste die Einsiedlerin Hildegard Berli als OK-Mitglied das äusserst zahlreich erschienene Publikum mit sympathischen Worten und übernahm zugleich den Part der Ansage.

Chorleiter wechseln ab

Im rund 70-köpfigen Chor, der sich für diese Chorwoche in Bardolino am Gardasee für eine fünftägige, intensive Probephase formiert hat und dessen Mitglieder aus der gesamten Schweiz stammen, waren auch zahlreiche Sängerinnen und Sänger aus der Region vertreten, darunter nicht weniger als acht Mitglieder des Einsiedler Frauenchors. Unterteilt wurde das rund anderthalbstündige Konzert in fünf Blöcke. In einem ersten Gesangsblock ertönten vier sakrale Werke: darunter Pachelbels bekannter «Kanon in D», zwei ergreifende Stücke in englischer Sprache und ein ausdrucksstarkes «Agnus Dei». Die beiden herausragenden Chorleiter Rainer Held und Hansruedi Kämpfen kamen abwechslungsweise am Dirigentenpult zum Einsatz. Sie führten sicher und bestimmt durch ihre Werke und den beiden ist es, zusammen mit weiteren Stimmbildnern, hervorragend gelungen, aus einer äusserst heterogenen Schar einen homogenen Klangkörper zu formen. Beeindruckend ebenso das breite dynamische Spektrum und die immerzu klare Artikulation während des gesamten Konzerts.

Mit Sprachenvielfalt

Im zweiten Block gelangten vier weltliche Werke zu Aufführung. Sie waren geprägt von einer enormen Sprachenvielfalt: Einem französischen Springtanz folgte ein kurzes bulgarisches Lied, bevor nach der Eigenkomposition «Es Lied hani gsunge» von Chormitglied Markus Fricker sogar ein Stück in rätoromanischer Sprache erklang. Manche Werke wurden a cappella vorgetragen, bei der Mehrheit wurde der Chor jedoch von der begnadeten Pianistin Sarah Brunner, der Schwester des Einsiedler Vikars Pater Aaron Brunner, am Kla vier begleitet. Im dritten Block kam der Frauenchor Einsiedeln zu einem Kurzeinsatz. Auswendig trugen die Frauen eine Kostprobe aus ihrem Repertoire vor und zeigten, dass sie nicht umsonst immer wieder beste Prädikate an Wettbewerben erhalten. Vom Elvis-Song, über eine ruhige und eine fröhliche Weise bis hin zu Abbas «Dancing Queen» inklusive passender Choreographie war das Programm äusserst vielfältig gestaltet. Die versierte Chorleiterin Adeline Marty begleitete die Sängerinnen gleich selbst am Piano. Dann standen nochmals zwei Blöcke des Bardolino-Chores an: Bemerkenswert die kräftige Solostimme des Dirigenten Rainer Held in einem südafrikanischen Anti-Apartheid-Volkslied. Nach den zwei Klassikern «Love me tender» und «Londonderry Air», einem zum Wetter passenden «Singin' in the Rain» und südamerikanischen Sambarhythmen und klängen hatte der Chor mit «Nessun dorma» und dem markanten «Vincerò!» zum Schluss die Herzen der Zuhörer wahrlich mehr als gewonnen. Das tief berührte Publikum verdankte das hervorragende Konzert schliesslich mit einer Standing Ovation. Mit langanhaltendem Applaus verlangte es nach zwei Zugaben, bei denen der Bardolino-Chor durch den Einsiedler Frauenchor zu einem noch imposanteren Klangkörper verstärkt wurde.

Einsiedler Anzeiger (ank)

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

25.10.2016

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