Die 73-jährige Martha High während ihres Auftritts. Foto: zvg
Die 73-jährige Martha High während ihres Auftritts. Foto: zvg
The Soul Cookers aus den USA. Foto: Franz Kälin
The Soul Cookers aus den USA. Foto: Franz Kälin

Musik

Spezielle Musik im Klosterdorf

Im von Susanne Kälin und Daniel Kellenberger geführten Hotel/Restaurant Linde war am 4. Februar ein besonderer Musikstil zu hören. Angesagt war die Soul Queen Martha High.

Susanne ermöglichte zusammen mit ihrem Bruder Hugo einen Auftritt, der manchem Besucher noch lange im Ohr liegen dürfte. Dass dieser Abend im Zusammenhang mit Hugos 50. Geburtstag stattfinden konnte, gab diesem einen besonderen Anstrich. Es ist Markus Zehnder und Patrick Steiner von Dream Sound und Expert Kälin zu danken, dass die Band die teils sperrigen Instrumente und Anlagen nicht mitschleppen musste. Musik ist in der Linde immer wieder präsent. Wurde doch vor ein paar Jahren die ehemalige Kegelbahn im Keller zu einer Musikbar umgestaltet. Immer wieder sind hier Formationen zu hören, die besondere Stile pflegen. (Anfragen unter: info@linde-einsiedeln.ch)


Es fetzte richtig in der Linde


Am vergangenen Sonntag (wegen grosser Nachfrage auch am Montag) war Soul angesagt. Nachdem sich die Gäste im prall gefüllten Restaurant gestärkt hatten, wurden sie von einer gut eingespielten Band in Stimmung gebracht. Sicher griff der Gitarrist in die Saiten. Am Keyboard sass ein Musiker, der sein Instrument beherrschte. Und der Drummer bearbeitete seine Trommeln unüberhörbar. Zwischendurch konnte das virtuose Spiel eines Saxofonisten genossen werden. Es war beeindruckend, welch jazzige Variationen dieser seinem Instrument zu entlocken wusste. Wie nun die Gäste so richtig angeheizt waren, trat der Star des Abends auf. Die Soul Queen Martha High bot aus der Musikliteratur eine Sparte an, die eigentlich in den 1940er-Jahren begann und in der 1960er-Zeit der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, es sei hier an Martin Luther King erinnert, ihren Höhepunkt hatte. Dieser Musikstil fasste immer mehr Fuss und ist bis heute präsent. Am Sonntagabend war zu erleben, was diesen Sound so besonders macht. Es ist eine Art Musik, die in unserer Gegend nicht alle Tage zu hören ist. «Happy-Song» war eine der dargebotenen Nummern überschrieben. Dieser Begriff deutet auf etwas hin, das in dieser Musik mitschwingt: Freude! Dazu kommt der besondere Rhythmus. Diese Kombination ist eine Eigenheit dieser Musik. Sie weiss mit ihrem Takt, also ihrem Rhythmus, andere mitzureissen. Auf einen Nenner gebracht: Leben halt! In der Ankündigung wurde die Sängerin bereits vorgestellt. Es war im erlebten Konzert erfreulich festzustellen, dass sich aus der ehemaligen Backgroundsängerin eine eindrückliche Solistin entwickelt hat. Sie bot eine stimmgewaltige Aufführung an. Mit ihr konnte erneut festgestellt werden, was die Musik der Schwarzen prägt: Es kommt von innen! Sie wird nicht «geboten», sie wird «gelebt». Es ist die Art Musik im Zusammenspiel mit der Darbietung. Sie elektrisiert. Das wusste die Sängerin beispielsweise mit «Ding – Dong» wirken zu lassen. Das Publikum machte begeistert mit. Und noch etwas Besonderes ist dieser Sparte eigen. Mit wenig Text, aber viel Wiederholung wird mitreissende Musik gestaltet. Dieser Abend wird in der Geschichte des Hotels Linde einen speziellen Eintrag finden. Die Begeisterung der Gäste belohnte den Mut der Wirtsleute, zu solcher Musik einzuladen. Es wäre für die Angebots-Palette im Tourismusdorf vorteilhaft, wenn weitere solche musikalische Experimente zu hören wären.


Einsiedler Anzeiger / heka

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

06.02.2018

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