Musik
Stabübergabe in «brassiger» Manier
Die Brass Band Willerzell zeigte am Samstagabend im «Zwei Raben» an der traditionellen Konzertnacht erneut, was in ihr steckt. Es war zugleich auch das Abschiedskonzert des langjährigen Dirigenten Walo Schönbächler.
Der Einladung zu diesem aussergewöhnlichen Konzertabend folgten entsprechend viele Personen, der vordere Teil im «Zwei Raben» war bis fast auf den letzten Platz besetzt. Vorweggenommen sei, dass die Willerzeller auch in diesem Jahr keinen Aufwand scheuten, um den Konzertbesuchern mit abwechslungsreicher Programmwahl einen unverwechselbaren Konzertabend zu bieten. Nach dem packenden Eröffnungswerk «Fanfare for a New Age», welches vom Titel her nicht passender hätte gewählt werden können, begrüsste der Präsident Andreas Gyr die Zuhörer und zahlreiche Delegationen aus nah und fern. Die zwei jugendlichen Ansagerinnen Melanie Gyr und Jessica Schönbächler führten anschliessend mit viel Charme und Witz durch den Abend. Nach dem legendären «Mr Bean Theme», bei dem fünf Jungmusikanten ins Corps integriert wurden, ging es in Jacob de Haans «Oregon» fürs Publikum auf eine rund zehnminütige imaginäre Zugfahrt durch den gleichnamigen USBundesstaat. Für Schmunzeln sorgte «Under the Boardwalk», ein Solostück für Flügelhorn, gekonnt interpretiert von Kaspar Schönbächler junior.
Ehrung und Verabschiedung
Bevor es mit dem anspruchsvollen Paso Doble «Salamanca» in die Pause ging, wurde Kaspar Schönbächler senior für 60 (!) Jahre aktive Mitgliedschaft in der Brass Band geehrt. Emotional wurde es ebenso bei der offiziellen Verabschiedung von Walo Schönbächler nach 31-jähriger Dirigiertätigkeit. Schönbächler bleibt dem Verein jedoch als Instrumentalist erhalten, da er in die Reihen der aktiven Musiker übertritt. Dass er getreu den Bündner Steinböcken «Carbon und Kondition» hat, bewies er mit seiner neuen Posaune inklusive speziellen Carbonzugs, die er zum Dirigierjubiläum im letzten Jahr als Vereinsgeschenk erhalten hatte. In «The Acrobat» zeigte er sein ganzes Können sowohl im langsamen, getragenen Teil wie auch in den technisch herausfordernden, virtuosen Passagen. Bei der Zugabe wollte er keine Wiederholung des eben Gehörten, sondern sich dem Publikum mit «Happy Trombones» zusammen mit seiner künftigen Registerkollegin und den beiden Registerkollegen präsentieren. Nicht minder unterhaltsam war der zweite Konzertteil, sei es mit dem traditionellen Marsch «Brass Band Corgemont» oder der «Bohemian Brass Polka». Danach wurde Schönbächlers Nachfolger Fabian Niederer willkommen geheissen. Mit viel Schwung führte er die Willerzeller als neuer musikalischer Leiter durch die beiden Zugaben und gab einen gelungenen Einstand.
Bote der Urschweiz /ank
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Bote der Urschweiz
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