Würdige Verabschiedung: Helen und Meinrad Küchler geniessen die Beifallsbekundungen des Publikums.
Würdige Verabschiedung: Helen und Meinrad Küchler geniessen die Beifallsbekundungen des Publikums.
Beherztes Musizieren. Kontrabass und Violoncello sorgen für die tiefen Töne. Bilder Fredi Zehnder
Beherztes Musizieren. Kontrabass und Violoncello sorgen für die tiefen Töne. Bilder Fredi Zehnder

Musik

Stehende Ovationen für Meinrad Küchler

Nach 20-jähriger Tätigkeit trat am Samstag Meinrad Küchler als Dirigent des Jugendorchesters der Musikschule Einsiedeln zurück: ein für alle bewegender Augenblick.

Es sei ein ganz spezieller Moment, meinte Josef Hensler, als er am Samstagabend das Schlusswerk des Konzertabends im Grossen Saal des Klosters Einsiedeln ansagte. «Es ist das letzte Mal, dass Meinrad Küchler als Dirigent das Jugendorchester leitet.»

Stehende Ovationen

Nach 20-jähriger Aufbauarbeit legte der ausgebildete Musiker und Biologe nach Konzertende den Taktstock des Jugendorchesters in andere Hände. Damit ging eine Ära zu Ende, wie Musikschulleiter André Ott in seiner kurzen Ehrung treffend formulierte. Meinrad Küchler hätte sich während 20 Jahren mit viel Leidenschaft und Musse für eine gute Sache engagiert. Davon hätten auch die Erwachsenenvereine wie der Orchesterverein oder die Wood & Metal Connection profitiert. Der Dank richtete sich ebenfalls an Helen Küchler, die ihren Mann während all den Jahren tatkräftig unterstützt hatte. Auch Pater Markus Steiner, Rektor der Stiftsschule Einsiedeln, bedankte sich für die grossen Verdienste von Meinrad und Helen Küchler. Für die Zusammenarbeit des Jugendorchesters und des Orchesters der Stiftsschule hätte die Familie Küchler das Fundament gelegt. Zudem gab er seiner Bewunderung Ausdruck über die Fähigkeiten, die Meinrad Küchler als Musiker, Biologe und Informatiker vereint.

Abschied fällt nicht leicht

Während sich André Ott und Pater Markus Steiner mit einem Präsent bedankten, würdigte das Publikum die grossen Verdienste von Helen und Meinrad Küchler mit einer langanhaltenden Standing Ovation, welche die beiden Geehrten sichtlich gerührt entgegennahmen. Der Rücktritt falle ihnen auch schwer, gestand Helen Küchler, umso mehr als das Jugendorchester in der jetzigen Formation ausgezeichnet musiziere und sehr motiviert arbeite. Als Dank erhielten alle Mitglieder einen Bleistift mit einem Magneten, um ihn am Notenständer befestigen zu können.

Beherztes Musizieren

Dass ob der lobenden Worte die Musik nicht verblasste, dafür sorgten die jungen Musikerinnen des Jugendorchesters und der Streichergruppe. Sie überzeugten während des ganzen Konzertabends mit beherztem Musizieren, obwohl sie Dirigent Meinrad Küchler rhythmisch und technisch bis an ihre Grenzen forderte. Eröffnet wurde das Konzert vom Jugendorchester mit der Ouvertüre zu Händels «Messias». Kraftvoll und dynamisch erklangen die ersten Takte aus dem Grave. Beschwingt und spannungsvoll endete das Allegro Moderato. Ein gelungener Konzerteinstieg. Danach machte das junge Orchester dem Nachwuchs Platz. Die Streichergruppe wagte sich an die «Ouverture des Nations» von Telemann und an die Filmmusik «Themes from Harry Potter» von John Williams. In beiden Werken überzeugte die Formation mit beachtlichem spieltechnischem Können. Mit den Weihnachtsliedern «Ihr Kinderlein kommet» und «Kling Glöcklein klingeling» wurde der Einsatz besinnlich abgeschlossen.

Leckerbissen zum Abschluss

Der Abschluss des Konzertabends war dem Jugend- und Stiftsorchester vorbehalten. Mit Gustav Holsts «St. Paul's Suite» hatte sich Dirigent Meinrad Küchler zum Abschluss nochmals an einen Leckerbissen gewagt. Der Mut lohnte sich. Den jungen Streicherinnen und Streichern gelang unter der umsichtigen musikalischen Leitung eine gefühlvolle Wiedergabe. Wesentlichen Anteil daran hatten auch die Solistinnen Stephanie Notter, Eva Gyr (beide Violine), Muriel Kälin (Viola) und Alessia Meyer (Violoncello). Sie spielten ihre Parts mit grosser Sicherheit. Ein kräftiger, langanhaltender Applaus war der passende Dank der in grosser Anzahl anwesenden Zuhörerinnen und Zuhörer.

Einsiedler Anzeiger

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Einsiedler Anzeiger

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  • Musik

Publiziert am

06.12.2011

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