Urchige Klänge gab es vom Alphorntrio mit Marcel Rust sowie Timo und Roger Zosso vor der Reformierten Kirche zu hören. Fotos: Andrea Kälin
Urchige Klänge gab es vom Alphorntrio mit Marcel Rust sowie Timo und Roger Zosso vor der Reformierten Kirche zu hören. Fotos: Andrea Kälin
Michaela Trütsch sang vor dem Chärnehus und wurde von Brigitta Rothlin am Piano begleitet.
Michaela Trütsch sang vor dem Chärnehus und wurde von Brigitta Rothlin am Piano begleitet.
Alessia Meyer musizierte auf ihrem Cello im Lebkuchenmuseum an der Kronenstrasse.
Alessia Meyer musizierte auf ihrem Cello im Lebkuchenmuseum an der Kronenstrasse.
Noel, Laura und Beat Zehnder von «Tree!ouh» begeisterten das Publikum im Museum Fram.
Noel, Laura und Beat Zehnder von «Tree!ouh» begeisterten das Publikum im Museum Fram.

Musik

Stimmungsvolle Klänge an diversen Orten

Die Kulturkommission des Bezirks organisierte im Rahmen des 5. Schwyzer Kulturwochenendes einen Klangspaziergang durchs Dorf. An acht eher wenig bekannten Orten konnten die Besucher verschiedenen Klängen von Einzelpersonen oder Kleinformationen lauschen.

Bereits beim Einbiegen in die Spitalstrasse vom Alpkreisel her nahm man die urchigen Alphornklänge des Alphorntrios um Roger Zosso zusammen mit seinem Sohn Timo und Marcel Rust wahr. Sie erfreuten vor der reformierten Kirche kurz nach 14 Uhr bereits erste Zuhörer mit ihren Melodien. Emsiges Treiben herrschte vor dem Chärnehus: Die Trachtengruppe «Waldlüt vo Einsiedle» verlegte die Festwirtschaft bei diesem Hochsommerwetter ins Freie und ihr Programm «Trachtenvielfalt und Stubete» wechselte sich ab mit dem ergreifenden Gesang der jungen Einsiedlerin Michaela Trütsch, die von Brigitta Rothlin am Piano begleitet wurde. Mitten in der Ausstellung des Lebkuchenmuseums musizierte ebenfalls eine junge Einsiedlerin: Alessia Meyer erweckte mit ihrem virtuosen Cellospiel die antiken Goldapfel-Geräte zumindest für einen Moment zu neuem Leben. Die Besucher konnten sich derweil nicht nur emotional, sondern mit Schafbock und Lebkuchen auch kulinarisch stärken. Auf einer kleinen Bühne im Museum Fram fand die Familienbande um Beat Zehnder zusammen mit Tochter Laura und Sohn Noel als «Tree!ouh» mit ihren Pop- und Rockklängen regen Zulauf. Mit zahlreichen Saiten- und Tasteninstrumenten sowie ihren ausdrucksstarken Stimmen zogen sie das Publikum in ihren Bann und versprühten extrem viel gute Laune. Aus der Knechtenstube des Klosters erklangen bereits beim Betreten des Abteihofes melancholische Klezmer-Melodien. Die Formation «Anstatt Glätte» mit Akkordeon, Klarinette, Klavier und Gesang erfreute mal rein instrumental, mal mit packendem Gesang von Nora Gassner das Publikum. «Lithocussion» um Beat Bisig und André Kälin fand in der Steinhauerei des Klosters genau den richtigen Ort für ihre Aufführung (das griechische Wort «lithos» steht denn auch für Stein). Mit Loopgerät, einem reichen Instrumentarium und allerlei Gegenständen aus der Werkstätte, die als Perkussionsinstrumente eingesetzt wurden, füllten sie den Raum mit einer Vielzahl an Geräuschen, Klängen und Melodien.


Zu wenig Zeit, um alle zu hören


Viele Besucher waren bei diesem sonntäglichen Prachtswetter und beachtlichem Konkurrenzprogramm alleine oder zu zweit unterwegs, manche zu Fuss, andere mit dem Velo. Auch einige Familien waren auszumachen. So traf man sich an verschiedenen Stätten immer wieder. Im vorgegebenen zweistündigen Zeitfenster war es kaum möglich, alle acht Stationen spazierend zu besuchen, ohne am Sonntag in «Kulturstress» zu geraten, wie es eine Zuhörerin treffend ausdrückte. So hat es der Schreibenden leider nicht gereicht, die «Hudelimusig» ad hoc im Panorama zu besuchen, ebenso wenig wie dem Duo «Wort-Klang» mit Zeno und Marann Schneider mit Trümpi und «Maria Einsiedeln »-Texten in der St. Gangulf Kapelle zu lauschen. Nebst der gelungenen Mischung an unterschiedlichen Formationen trug auch die spezielle Stimmung an den eher unbekannten Orten im Dorf wesentlich zum Gelingen dieses Anlasses bei. Eine Idee, die im wahrsten Sinne des Wortes «Anklang» fand, sowohl bei den Mitwirkenden als auch bei zahlreichen Besuchern. Es bleibt zu hoffen, dass dieser von der Kulturkommission Einsiedeln initiierte Anlass in absehbarer Zeit in ähnlicher Art und Weise eine Fortsetzung findet!


Einsiedler Anzeiger / ank

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

24.04.2018

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