Unter der souveränen Leitung von Susanne Theiler spielte die Wood and Metal Connection – wie auf dem Bild ersichtlich – auch zusammen mit den «Young artists»: dem Stiftsschulorchester sowie dem Jugendorchester der Musikschule Einsiedeln. In der Summe ein eindrückliches Hörerlebnis. Foto: Franz Kälin
Unter der souveränen Leitung von Susanne Theiler spielte die Wood and Metal Connection – wie auf dem Bild ersichtlich – auch zusammen mit den «Young artists»: dem Stiftsschulorchester sowie dem Jugendorchester der Musikschule Einsiedeln. In der Summe ein eindrückliches Hörerlebnis. Foto: Franz Kälin

Musik

Vielfalt der Musik packend präsentiert

Konzerte der besonderen Art erlebten die Besucher am Freitagabend im Theatersaal der Stiftsschule Einsiedeln und am Sonntag im Maihofsaal in Schindellegi. Die Wood and Metal Connection aus Einsiedeln – the Symphonic Rock Orchestra – lud zusammen mit Young Artists zu einem magischen und höchst abwechslungsreichen Programm ein.

Die Wood and Metal Connection aus Einsiedeln muss nicht erklärt werden, feiert sie im Herbst doch bereits ihr 25-Jahr-Jubiläum und lud diesmal zusammen mit Young Artists, dem Jugendorchester der Musikschule Einsiedeln und dem Stiftsschulorchester Einsiedeln am Freitagabend sowie dem Kinderund Jugendchor Feusisberg am Sonntag zum Konzert ein. Den Auftakt machte am Freitag das Stiftsschulorchester unter der Leitung von Lukas Meister. Das 1735 von G. F. Händel beendete Orgelkonzert F-Dur op. 4 Nr. 4 gilt als eines der meistgespielten Werke der Händel Literatur. Den Auftakt zu diesem Stück bestritt Muriel Fässler als Solistin am Flügel, bevor die 16 jungen Streicherinnen und ein einziger Streicher gekonnt einsetzten.


Passende Passagen


In charmanter Art begrüsste anschliessend Nora Gassner die Zuhörenden mit den Worten: «Von Klein und Gross – für Klein und Gross.» Auf der Bühne ging das Stühlerücken los, denn zum Stiftsorchester kamen die Musikerinnen und Musiker des WMC hinzu. Das Stück «Narnia: Prince Kaspian» von Harry Gregson-Williams mit beiden Orchestern und unter dem Dirigat von Susanne Theiler folgte. Die Verfilmung des Romans Prinz Kaspian von Narnia aus der Fantasy- Reihe «Die Chroniken von Narnia » ist der zweite Teil der Serie und das Orchester drückte den Inhalt der Folge beeindruckend aus: Mitten in der Nacht wird auf einem Schloss in Narnia ein Kind, das dereinst regieren soll, geboren: Prinz Kaspian. Soldaten werden zum Schloss geschickt, um den künftigen Prinzen zu töten, doch der junge Mann wird gewarnt, flüchtet und trifft auf Telmarer – Fabelwesen – und bläst in seiner Verzweiflung in ein Horn, das der Sage nach der Königin von Narnia gehört haben soll. In den einzelnen Passagen kamen die verschiedenen Register markant in Piano und Forte zum Vorschein – besonders auch gegen Ende die vier Waldhörner.


Im Kampf mit den Albträumen


Mit der Frage: «Was macht Sie glücklich?», schickte die Konzertansagerin die Zuhörerinnen und Zuhörer ins nächste Stück «Rise of the Guardian Suite». Im 2012 erschienenen 3D-Animationsfilm gehören der Weihnachtsmann, der Osterhase Bunny, Jack Frost, Tooth die Zahnfee und der Sandmann namens Sandy zu den Hütern des Lichts, deren Aufgabe es ist, die Hoffnungen, Träume, Erinnerungen und vor allem den Glauben der Kinder zu bewahren. Gegner der Hüter sind der böse Pitch und seine Armee von Albträumen. Glückliche und angstvolle Momente, Hoffnungen und Träume wurden vom Komponisten Alexandre Desplat auf formidable Weise intoniert: Hohe Töne der Flöten und Piccolos wechselten sich mit variantenreichen Perkussionsklängen, abgelöst von heftigen Blechbläsern an Horn, Posaune, Tuba und Trompete, welche die Albträume ausdrückten und die Glücksmomente im Glissando der Harfe spiegelten. Das Stück endet dann an der richtigen Stelle – die Albträume werden erfolgreich besiegt.


Ohne Dirigent im Takt


Nach der Pause betraten Mädchen und Jungen des Jugendorchesters, ein Teil der Jugendband Dalyrics und Jungs mit Beatsticks die Bühne. Erwartete man den Dirigenten Michael Köck, wartete man aber vergebens. Die jungen Musikerinnen und Musiker folgten dem Taktschlag des Schlagzeugers und spielten «Thriller» von Michael Jackson auf brillante Weise. Ein herzhafter Applaus folgte schon nach dem ersten Stück des Jugendorchesters. Auf die Frage an den Dirigenten, warum er denn nicht mit auf der Bühne stehe, antwortete Michael Köck: «Die können es auch ohne mich!» Chapeau, möchte man da nur sagen. Von Adele folgte «Rolling in the deep» mit einem starken Schlagzeug und «Sorry» von Justin Bieber.


Mit dem Kinder- und Jugendchor


Am Sonntag traten in Schindellegi an Stelle der beiden Streichorchester der Kinder- und Jugendchor Feusisberg unter der Leitung von Adeline Marty auf. In bunten T-Shirts und farbigen Tüchern beziehungsweise Krawatten standen die kleinen Mädchen und Buben wie auch Jugendliche auf der Zusatzbühne. Schon beim ersten Lied mochte der Chor die Zuhörenden begeistern, sangen doch einer der Jüngsten und eine junge Frau gekonnt ihre Solo-Passagen in «O Happy Day». Wirklich ein glücklicher Tag, denn es folgten weitere herzberührenden Lieder wie «Ich wär’ gern wie du» aus dem Dschungelbuch von Robert und Richard Sherman sowie «Jahre kommen, Jahre gehen » und «Wenn ich einmal reich wär» von Jerry Bock. Der Funken sprühte auf das Publikum des vollen Maihofsaals.


Peter Pan im Nimmerland


Anschliessend machten jeweils die Kinder und Jugendlichen den Erwachsenen Platz – die Streicherjugend vielleicht mit dem Hintergedanken, in ein paar Jahren auch bei WMC mitspielen zu können. Dann, wenn sie grösser geworden sind. Um ein Kind, das nicht erwachsen werden wollte, ging es im nächsten Stück «Peter Pan». Beat Ruhstaller erzählte die Geschichte des Jungen, der nicht erwachsen werden wollte. Eindrucksvoll passten seine stimmungsvollen Worte zu den Rhythmen der einzelnen Takte – gekonnt dirigierte Susanne Theiler Musik und Text, sodass eine sensationell synchrone Komposition entstand. Gerne liess man sich in die magische Welt von Wendy, Michael und John, dem Hund Nana, den verlorenen Kindern auf der Insel Nimmerland und Käpt’n Hook entführen. Dass die Geschichte von Peter Pan und seiner Tinkerbell in einem Happy End endet, hat wohl viele der erwachsenen Herzen in früheren Jahren schon angerührt. In die Welt der Magie lässt man sich offensichtlich auch später noch entführen, wie die «Peter Pan Suite» von James Newton Howard zeigte. Den Schluss des ersten Konzertabends bespielten mit «Elysium Suite» von Jo Blankenburg alle drei Orchester gemeinsam. Am zweiten Abend klatschte das Publikum mit «I will follow him» die perfekte Zugabe heraus. Man darf sich schon jetzt auf das Jubiläumskonzert «Best of 25 Jahre WMC» am 26./27. Oktober freuen.


Einsiedler Anzeiger / fk

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Einsiedler Anzeiger

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  • Musik

Publiziert am

25.06.2019

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