Der Chor 90 Stimmen bot anspruchsvolle musikalische Leckerbissen dar. Foto: Franz Kälin
Der Chor 90 Stimmen bot anspruchsvolle musikalische Leckerbissen dar. Foto: Franz Kälin

Musik

Vorweihnächtliche Meisterklänge

Der Chor 90 Stimmen konzertierte der Chor 90 Stimmen am Samstag mit zwei Solistinnen, zwei Solisten und dem Ensemble La Partita unter der Leitung von Agnes Ryser im Kloster. 

Nach der Premiere am Donnerstag in Immensee wartete nun das erste von zwei Heimkonzerten in der Klosterkirche. Nach dem Nachtgebet der Klostergemeinschaft begrüsste Pater Daniel Emmenegger das zahlreich erschienene, erwartungsvolle Publikum mit sympathischen Worten. Mit dem diesjährigen Programm bringt der zwar nicht ganz 90 Stimmen, aber immerhin rund 60 Stimmen zählende Projektchor erneut anspruchsvolle musikalische Leckerbissen zur Aufführung. Sängerinnen und Sänger jeden Alters aus der Region haben sich seit dem Frühling dieses Jahres intensiv auf die vier Konzerte vorbereitet.


Viel Hingabe und Präzision


Den Auftakt machte jedoch das Kammermusikensemble La Partita rein instrumental mit Georg Friedrich Händels «Concerto Grosso Op. 3 Nr. 2». Einem eingängigen Vivace folgte ein liebliches Largo sowie ein Allegro. Zum Schluss erklangen zwei lebhafte, facettenreiche Tanzsätze. Das Ensemble musizierte mit viel Hingabe und Präzision. Wunderbar im Übrigen die beiden Oboen, dezent begleitet von den Streichern, Fagott und Continuo. Nun übernahm das Orchester mehrheitlich den Begleitpart. Zunächst gelangte das «Magnificat» aus dem reichen Schaffenswerk von Antonio Vivaldi zur Aufführung. Drei der vier jungen überzeugenden Gesangssolisten stellten sich im «Et exsultavit» gleich musikalisch vor. Es waren dies die Sattler Sopranistin Rahel Bünter, die Altistin Mirjam Blessing, die kurzfristig für die krankheitsbedingt abwesende Martina Gmeinder einsprang, und der Tenor Lasse Siefert. Die ausdrucksstarke Stimme des Arther Bassisten Jonathan Prelicz kam dann etwas später im «Sicut locutus est» besonders zur Geltung. Passagen der Solisten, häufig im Duett oder Trio, wechselten sich in diesem Lobgesang ab mit satten Tuttipassagen. Für die abschliessende reich angelegte «Missa in C» KV 317 von Wolfgang Amadeus Mozart, besser bekannt als Krönungsmesse, wurde das Orchester noch mit zwei Trompeten, zwei Waldhornisten und einem Paukisten erweitert. Der Chor überzeugte auch hier mit Volumen sowie klarer Artikulation und liess die Texte im Programmheft überflüssig erscheinen. Charakteristisch waren natürlich die für Mozart typisch sinfonischen Elemente. Daneben legte der Komponist wohl Wert auf eine strikte Trennung von Solostimmen und Chor, sei es im berührenden «Kyrie», dem ergreifenden «Gloria», im «Credo» oder im «Benedictus». Die Gesangssolisten traten meist als äusserst harmonisches Quartett auf, einzig der Sopranistin war im «Agnus Dei» eine ausgedehnte einfühlsame Soloeinlage gegönnt. Rahel Bünter leitete dann auch über zum wunderbar wohlklingenden und bekannten «Dona nobis pacem» und zu einem imposanten Finale. Ein wahrlich glanzvoller und feierlicher Beginn der Adventszeit.


Stehende Ovationen


Die Konzertbesucher belohnten die beeindruckende Gesamtleistung nach einer kurzen, wenigen Sekunden dauernden Stille mit verdientem, langanhaltendem Applaus und warteten schlussendlich sogar mit stehenden Ovationen auf. Ein spezielles Kompliment gebührt an dieser Stelle der musikalischen Leiterin Agnes Ryser: Sie führte sicher und mit Freude durch diese anspruchsvollen Werke und zeigte sich nach der Aufführung hocherfreut und mehr als zufrieden mit der Leistung aller Beteiligter.


Einsiedler Anzeiger / ank

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

05.12.2017

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