Der Jodlerklub Waldstattecho beim Kirchenkonzert am vergangenen Sonntag in der Jugendkirche. Fotos: Franz Kälin
Der Jodlerklub Waldstattecho beim Kirchenkonzert am vergangenen Sonntag in der Jugendkirche. Fotos: Franz Kälin
Das Konzert fand unter der Leitung von Nadja Räss statt.
Das Konzert fand unter der Leitung von Nadja Räss statt.

Musik

Weihnachten für einmal nach Jodlerart

Unter der Leitung von Nadja Räss wusste der Jodlerklub Waldstattecho mit den Gästen aus Toggenburg die Gäste in der Jugendkirche zu beeindrucken.

Rufen die Glocken in der Regel die Gläubigen zur Kirche, so taten es die Waldstattecho-Jodler und -Jodlerinnen auf gesangliche Weise in ihrer Art. Mit dem «Glogge-Jodel» und «Wiehnachtsglogge» von Ernst Sommer eröffneten sie ihr volkstümliches Kirchenkonzert. Selten sind die Kirchenbänke in der Jugendkirche so proppenvoll, wie sie sich am 3. Dezember zeigten. In ihrer frohen und frischen Art begrüsste die Dirigentin Nadja Räss die zahlreichen Zuhörer. Das Bild der Jodlerschar ergänzte die Familie Hersche aus Ebnat-Kappel im ostschweizerischen Toggenburg. Wie sich im Verlaufe des Programms zeigen sollte, war dies eine erfreuliche und beeindruckende Bereicherung des Programms.


Besinnlicher Jodelgesang


Schon das erste Lied der Jodler aus dem Toggenburg liess erahnen, was die Gäste erleben sollten. Ihr «Abschied vo der Alp» bewies alsbald, dass diese Formation bestrebt ist, Jodlergesang in hoher Qualität zu pflegen. Auch ihr Naturjodel wurde feinfühlig vorgetragen. Zuerst klang er wie leicht getragen, um dann wie fast etwas übermütig werdend auszuklingen. Vater Hansueli Hersche hat ein sicheres Gespür, wie die Töne fein und doch gut verständlich ans Ohr des Zuhörers zu bringen sind. Der Zuhörer bekam bei «Heizue» von Hans-Walter Schneller den Ein-druck, dass die Waldstattjodler gerne bereit sind, intensive Proben auf sich zu nehmen. Hilft dabei vielleicht die Freude am Jodelgesang? Dass kameradschaftliche Fröhlichkeit im Klub herrscht, dokumentierten die beiden Naturjutzer Gabriel und Roli mit ihrem «Geitebärg-Jützli» aus dem Muotathal. Auch mit den Instrumenten weiss die Familie Hersche gekonnt umzugehen. Das Hackbrett durfte dabei natürlich nicht fehlen. Mehrmals bewiesen sie ihr Können an diesem Abend. Einmal klang es fast feierlich, dann wieder eher «lüpfig». Der Csardas von Roman Hersche am Akkordeon war ein wirklicher Ohrenschmaus. Der Zuhörer glaubte sich im Konzertsaal. Bei ihrem Vortrag «E Melody» konnte einmal mehr festgestellt werden, dass die Jodellieder oft etwas zu erzählen versuchen. Das Konzert entwickelte sich mehr und mehr zu einer Besonderheit. Beide Formationen, seien das die Gastgeberjodler, sei das die Jodlerfamilie Hersche, wissen den Ton zu pflegen. Bei beiden spürt der Zuhörer, dass eine versierte Leitung sie zu führen weiss. Es ist als Glücksfall einzustufen, dass Nadja Räss als ausgebildete Fachfrau den Jutz aus den Waldstattjodlern herauszulocken versteht. «Ganz süferli» heisst das Jodellied von Emil Wallimann. So klang es denn auch. Und wohl ebenso wird die jeweilige Probenarbeit ablaufen. Dass die Dirigentin eine gut ausgebildete Fachfrau im Jodelbereich ist, konnte sie zusätzlich anhand der von den Waldstattjodlern vorgetragenen Eigenkomposition in Form eines Naturjutzes beweisen.


Frohe Stimmung


Wurde von Besonderheit berichtet, so war der Abschluss des von den Zuhörern mit ausserordentlich viel Applaus belohnten Konzerts eine solche. Wie das «Oh du fröhliche» auch im Jodlerkreis herrlich zu klingen vermag, war im Schlussvortrag zu hören. Es war ein Genuss, den beiden Formationen zuzuhören. Die geforderte Zugabe war die verdiente Anerkennung. Nach dem Konzert offerierten die Jodler und Jodlerinnen Glühwein und ausgezeichneten, selbstgebackenen Lebkuchen. Solcherart die frohe Stimmung der Besucher auf angenehmste Art verlängernd. Danke!


Einsiedler Anzeiger / heka

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

05.12.2017

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