Grossartiges musikalisches Gipfeltreffen: Die Solisten Pierina Däppen und Demian Herzog spielten mit den «Stravagantes» und den «Primaveras » im Grossen Saal des Klosters Einsiedeln. Foto: zvg
Grossartiges musikalisches Gipfeltreffen: Die Solisten Pierina Däppen und Demian Herzog spielten mit den «Stravagantes» und den «Primaveras » im Grossen Saal des Klosters Einsiedeln. Foto: zvg

Musik

Musikalisches Gipfeltreffen zweier exzellenter Seilschaften

Betörend gestaltete sich das gemeinsame Konzert des Kammerorchesters Concento Stravagante und des Bläserensembles Primavera am vergangenen Samstag im Kloster Einsiedeln.

Die Musik der grossen Meister zog das Publikum in ihren Bann, und das virtuose Spiel schuf im vollbesetzten grossen Saal eine festlich-adventliche Stimmung. Das «Pas de deux» der regional bekannten Streicher- und Bläserformationen unter der Leitung von Jens Lohmann liess den Konzertabend zu einem Hörvergnügen par excellence werden. Die Spielfreude der Musikerinnen und Musiker war greifbar, und die ausgesuchten Werke fanden in den «Stravagantes » und den «Primaveras» würdige Interpretinnen und Interpreten. Überhaupt standen das gelingende Wechselspiel und die klangvollen Dialoge im Zentrum des Konzertes.

Eine ausgelassene Schlittenfahrt


Zum Auftakt bekamen die Zuhörerinnen und Zuhörer das Brandenburgische Konzert Nr. 3 G-Dur BWV 1048 von Johann Sebastian Bach geboten. Augen schliessen, geniessen und sich dem Rausch der Läufe hingeben, war hier das Credo. Was kamen, waren Klänge wie stiebende Schneeflocken, ein wilder (Schlitten)Ritt und eine atemlose Schussfahrt ins Tal. Man hörte und spürte es im atemberaubenden Tempo und der Präzision der Streicher. Grandios für Auge und Ohr! Danach war Mozart angesagt – und wie! Die Sinfonia Concertante Es-Dur KV 364, Allegro Maestoso, tischte ein Buffet an klanglichen Gefühlen auf. Unbeschwert, ausgelassen, hoffnungsvoll, nachdenklich melancholisch: Der Reigen hätte fast unendlich erweitert werden können. Ein besonderes Bravo gebührte dabei den Solisten Pierina Däppen (Violine) und Demian Herzog (Viola), die das klangliche Frage- und Antwortspiel in Reinform beherrschten.

Töne wie Gold- und Silberfäden


Dem Advent zu Ehren und dem Gemüt zur Freude erklang im nächsten Programmpunkt Mozarts Sinfonia Concertante ES-Dur KV 297b. Das herausfordernde Werk meisterten die beiden Formationen und insbesondere die Bläsersolisten vorzüglich. Wunderschön durften die einzelnen Instrumente in ihrer Kraft und ihrer Eleganz erstrahlen. So zogen sich die Töne wie Gold- und Silberfäden durch den schwelgerischen Klangteppich, den das Orchester ausgelegt hatte. Auch die volkstümlichen Akzente verströmten einen besonderen Reiz und schienen das Konzertpublikum zum Tanze auffordern zu wollen. So gelang die Überleitung zum dritten grossen Meister im Bunde perfekt: Johannes Brahms.

Auf dem Gipfel der musikalischen Freude


Seine bezaubernden «Ungarischen Tänze» bildeten den Abschluss des Adventskonzertes. Ihr blockhafter Aufbau, die häufigen Wechsel zwischen schnellen und langsamen Tempi sowie zwischen Dur und Moll waren betörend und liessen gar manchen Fuss fröhlich mitwippen. So stand man am Ende mit den Akteurinnen und Akteuren auf dem Gipfel der musikalischen Freude und zollte den beiden Seilschaften, dem Bläserensemble Primavera und dem Kammerorchester Concento Stravagante, für ihre Leistung Standing Ovation!

Einsielder Anzeiger / mitg.

Autor

Einsiedler Anzeiger

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  • Musik

Publiziert am

06.12.2022

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