Die zahlreich erschienenen Besucherinnen und Besucher der Night of Sounds lauschten den Klängen der Musiker, ohne diese zu sehen.  Bild Lukas Schumacher
Die zahlreich erschienenen Besucherinnen und Besucher der Night of Sounds lauschten den Klängen der Musiker, ohne diese zu sehen. Bild Lukas Schumacher

Musik

«Night of Sounds» berührte die Herzen

«Offene Türen, Musik, Stille, Besinnung»: Von 20 bis 24 Uhr öffneten 16 Musikformationen ein Fenster zur Besinnung in der Jugendkirche und sorgten mit einer äusserst breiten Palette von Musikstücken für ein aussergewöhnliches Hörerlebnis.

Samstag, kurz vor 20 Uhr: Das eher triste Herbstwetter bei nur gerade 4 Grad Celsius lädt gar nicht zum Verweilen im Freien ein. Trotzdem: Je mehr man sich der Jugendkirche nähert, desto wärmer wird einem, denn auf dem Vorplatz sind in Schalen diverse Feuer entfacht, auch werden warme Getränke und Kuchen offeriert. Bereits begeben sich Leute verschiedenster Altersgruppen in die Kirche, wo wohl die meisten ob der fantastischen Atmosphäre erst einmal leer schlucken müssen. Der äussere Rahmen stimmt! Zu verdanken ist dies den beiden unermüdlichen Helfern Edgar Fuchs (Dekorierung) und Veith Kälin (Licht). Der bläulichviolette Farbton verleiht dem Gotteshaus eine Ambiance wie geschaffen für das, was in den kommenden 240 Minuten erlebt werden darf. Das OK besteht aus Andi und Petra Kälin, Luzia Röllin und Melanie Adachi. Letztere richtet ein paar Begrüssungsworte an die Zuhörerinnen und Zuhörer und bittet, damit das «Erlebnis Stille und Besinnung» noch tiefer erlebt wird, um den Verzicht von Applaus. Ganz toll, dass das Publikum diesem Wunsch bis genau 24 Uhr nachgekommen ist. Die letzten gesprochenen Worte an diesem wundervollen Abend kamen aus dem Mund von Maria Batista, ihres Zeichens Stiftungsrätin der Stiftung Sonnenschein. Grund: Die Kollekte geht an diese Institution, deren Mission es ist, krebskranken Kindern und deren Familien in ihrer schwierigen Lebenslage Unterstützung zu bieten. Man sieht: Ein Besuch von Night of Sounds lohnt sich doppelt!

 

Um 20.05 Uhr eröffnen warme Alphornklänge den heutigen «Musik-Marathon». Das Prinzip ist folgendes: Jeweils eine Viertelstunde spielt eine Formation, in der Regel ergibt das drei bis vier Stücke. Der Wechsel gestaltet sich einmal sehr fein, kann bisweilen aber auch etwas härter sein. Klassisch und modern wechseln sich ab, Instrumentalmusik gibt dem Gesang die Klinke in die Hand, leisere Töne werden von lauteren abgelöst, bekannte folgen auf unbekanntere Melodien. Und was ist allen gemeinsam? Es ist die spürbare Freude der Hobby- und Berufsmusikerinnen und -musiker, bei Night of Sounds den Hauptpart bestreiten zu dürfen. Nebst diesen Protagonisten aber darf die Rolle des Publikums nicht unerwähnt bleiben. Dieses kam auch in den Genuss von wundervollen, gross projizierten Fotografien von Lukas Schumacher, Produktionsleiter beim Einsiedler Anzeiger. Alle Bilder wurden in der Nähe von Einsiedeln eingefangen. Man sieht: Night of Sounds wird durch das Mitwirken vieler zum Erfolgsprojekt. Tatsächlich findet auch Andi Kälin, dies bereits nach Mitternacht: «Doch, der Aufwand hat sich mehr als gelohnt! Das musikalische Niveau war in die-ser fünften Ausgabe von Night of Sounds nochmals eine Spur höher, das gefällt mir als Mitwirkenden natürlich sehr.» Beim Hinausgehen meint ein bereits etwas müder Besucher, das dreistündige Verweilen in der Jugendkirche sei alles andere als ein Ausharren gewesen. Die Musikerinnen und Musiker seien «schlicht genial».

 

Als Berichterstatter ging es mir gleich. In der heutigen Zeit, wo oft Hektik und Rastlosigkeit den Ton angeben, tut es gut, während vier besinnlichen Stunden so richtig herunterfahren zu können, die Gedanken etwas baumeln zu lassen, sich zu wünschen, dass es in unserer Welt bald wieder Frieden und Einigkeit geben möge. Diese Möglichkeit und das tolle Hörerlebnis zugleich bietet Night of Sounds. Dem OK und allen Mitwirkenden möchte ich den herzlichsten Dank aussprechen.

 

Einsiedler Anzeiger / Werner Bösch

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

07.11.2023

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