Musik
Soul Jam und Eve’s Garden im Mauz
Am Samstag gastierte Soul Jam am Ort, wo ursprünglich alles begann – und brillierte mit einem leidenschaftlichen Konzert. Musiker, Veranstalter und Besucher waren sich einig: Ein Abend der Erinnerungen, ein Abend für die Erinnerung.
Vor 22 Jahren spielten Soul Jam ihr drittes Konzert überhaupt im Proben- und Konzertraum der ehemaligen Einsiedler Band Dead End auf dem Ziegelei- Areal. Der damals 16-jährige Schlagzeuger von Dead End, André Kälin, ist heute Geschäftsführer des Mauz Music-Club und hat genau in jenen Räumlichkeiten seine Passion zum Beruf gemacht. Für George Klee und sein Soul-Kollektiv war der letzte Samstag ein emotionelles Heimspiel und ein spezieller Abend: Nach weit über 250 Konzerten wieder zurück in der ehemaligen Ziegelei. Auf der Bühne, dort, wo früher der Brennofen stand, in einem wunderbar zurechtgemachten Musikclub. Eröffnet wurde der Abend um 18 Uhr mit einem Abendessen. Pierre Abrahams vom Restaurant Tulipan kochte Einsiedler Spezialitäten aus dem Kochbuch von Mama Mauz. Pierre legte grossen Wert auf die Authentizität der Speisen. So wurde zum Beispiel der «Hafächabis » zuerst von Brigitte Kälin kritisch geprüft. Pierre setzte die Tipps der guten alten Küche um, kombinierte sie mit seiner Kochkunst und kreierte so einen «Hafächabis », der selbst jene überzeugen konnte, welche der traditionellen Speise sonst eher kritisch gegenüberstehen. Abgerundet wurde das Buffet mit einem feinen Dessert. Um 20 Uhr wurden die Türen für das Konzert geöffnet. Der Club füllte sich mit einem erstaunlich breiten Publikum und es entstand eine gleichermassen angeregte wie entspannte Atmosphäre. Die Einsiedler Band Eve’s Garden eröffnete den musikalischen Teil des Abends und spielte ein kurzes aber solides Set von 30 Minuten. Zwei Stunden Musikgenuss mit Soul Jam Nach einer kurzen Pause öffnete sich der Vorhang zum zweiten Mal und Soul Jam stand in ganzer Pracht auf der Bühne. Das Publikum erwartete 120 Minuten Soul, Leidenschaft, Spielfreude und Passion. 17 neue oder seit Jahren im Klosterdorf öffentlich nicht mehr gehörte Songs wurden für diesen speziellen Abend in das Repertoire aufgenommen. Selbst die treusten Soul-Jam-Fans konnten sich also auf viel Neues freuen. Die aktuelle Besetzung brillierte im vollen Club. Dabei strahlten besonders zwei Sterne besonders hell. Zum einen spürte man die Sicherheit, welche von der Rhythmus Sektion ausging, besonders stark. Am Schlagzeug Thomas Wild. 23 Jahre lang Schlagzeuger bei Polo Hofer und der Schmetterband. Zusammen mit Didi Bühler am Bass legte er am Samstag das perfekte rhythmische Parkett. Die vier Sängerinnen und die restliche Band konnten sich jederzeit auf ein grundsolides Fundament verlassen. Besonders beeindruckend war dabei die Performance von Anna Kvist Hasler. Die Dringlichkeit und der Ausdruck, welche sie während den Songs auf die Bühne zauberte, waren überwältigend. Es war Annas Kraft, die dem Konzert eine besondere Dynamik gab und welche das Publikum nach langsameren Stücken wieder zum Tanzen motivierte. Nach zwei Stunden und zwei Zugaben hinterliessen Soul Jam ein glückliches Publikum. Ein sehr runder und höchst stimmiger Abend wurde schliesslich am Feuer auf der Terrasse oder an der Bar beendet.
Einsiedler Anzeiger / mitg.
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Einsiedler Anzeiger
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