Musik

«Uf und drvou» mit der Musikgesellschaft Konkordia

Passender hätte die Musikgesellschaft Konkordia Einsiedeln ihr diesjähriges Motto nicht wählen können. Eine musikalische Reise wird uns versprochen und macht uns «gluschtig» auf mehr.

Punktgenau zum Start des Jahreskonzertes liegt Einsiedeln inmitten der grauen Suppe. Nebelschwaden hatten tatsächlich den Mut, ins Klosterdorf zu schleichen und uns die Vorfreude auf den Winter zu bescheren. Im Kultur- und Kongresszentrum Zwei Raben werden wir vom Vize-Präsidenten Andreas Kälin freudig begrüsst. In den Gesichtern der Musikanten habe ich das Gefühl, eine Mischung aus Freude, Aufregung und Stolz zu entdecken. Und hinter mir, das Publikum. Wild durchmischt vom Dreikäsehoch bis zum (Ur-)Grossvater. Doch lange Zeit zum Dasitzen und Herumschauen wird uns nicht geboten. Die Musiker-Kinder Amelie und Silvan führen uns gekonnt in die Reisewelt ein und haben einiges zu erzählen. So starten wir schon zu Anfang in die Stadt des Lichts und fliegen ins spanische Alicante. Ob es dort wohl wärmer regnet? Jedenfalls hat es der Dirigent Markus Bolt mit seiner «Crew» geschafft, mich gedanklich an die Küste zu verfrachten. Im zweiten Stück gelingt es der Musikgesellschaft mit «Gate 11» sogar, dass ich das Gefühl habe, ein Flugzeug starten, Menschen trauern oder freudig erwartet werden zu sehen. Schlag auf Schlag geht die Reise weiter und vor meinem inneren Auge tanzt auf der Bühne eine Riverdance-Gruppe im Takt zum Irischen Medley. Sagenhaft, wie viele Bilder im Kopf nur durch Musik entstehen können.

 

Pause und altbekannte Lieder

Ich bin deshalb froh, ist nach vier Stücken eine Pause. Ich kann es mir nicht verkneifen, ein paar Tombolalose zu ergattern. Der Gabentempel ist verführerisch und hat für jeden etwas dabei! Nach der Pause schüttelt die Truppe einige bekanntere Lieder aus dem Ärmel. Wisst ihr noch, vor fünf Jahren? Als plötzlich begann, die Welt still zu stehen? Alles war auf einmal anders. Doch die Freude zur Musik und zum Tanz lebte weiter und es tanzten reihenweise Menschen zu «Jerusalema ». Gratulation zu dieser fabelhaften Umsetzung! Auch ein Medley des weltberühmten Filmmusikkomponisten Hans Zimmer hatte einen ehrenvollen Platz im Programm und ging bei den Hörerinnen und Hörern runter wie weiche Butter. Auffallend waren für mich die mehrmals zelebrierten, aufbauenden und schlagartigen Enden der Stücke. Markus Bolt ist offensichtlich kein Freund von langsam lei-ser werdenden Klängen und die Schlüsse haben tatsächlich ihre Wirkung. Was bei Konzerten auch nie fehlen darf sind die Soli. Ein Instrument in ganzer Fülle zu erleben und die Emotionen des Musikanten gespiegelt zu sehen, ist immer wieder ein Augenschmaus. Dass die Musikgesellschaft ein gelungenes Konzert geboten hat, erkennt man sicherlich auch an den Zugaben. Dem Dirigenten ging das Repertoire aus und so wurde aus dem Startlied schlussendlich sogleich das Verabschiedungsstück. Nicht nur das Repertoire hatte ein Ende, auch die Technik. Wie verhext funktionierte das Mikrofon nach der Verdankung – besonders des pensionierten Hauswartes Sepp – einfach nicht mehr. Ein eindeutiges Zeichen für einen endgültigen Schluss. Jedenfalls für diesen Abend!

 

Einsiedler Anzeiger / Cornelia Fässler

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

05.11.2024

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