Mit unbelasteter Frische zeigten die Buben und Mädchen der Kindertanzgruppe, dass sie die alten Tänze gut eingeübt hatten. Bild Franz Kälin
Mit unbelasteter Frische zeigten die Buben und Mädchen der Kindertanzgruppe, dass sie die alten Tänze gut eingeübt hatten. Bild Franz Kälin
Die Röcke der Einsiedler Werktagstrachten flogen, als ob ein närrischer Wind die Trachtenfrauen davontragen wollte.
Die Röcke der Einsiedler Werktagstrachten flogen, als ob ein närrischer Wind die Trachtenfrauen davontragen wollte.

Brauchtum / Feste

Das Einsiedler Volkstum lebt!

Eine willkommene Plattform um unser traditionelles Brauchtum zu verbreiten und damit aktuell zu halten, schufen die «Waldlüt vo Einsidle» mit dem alle zwei Jahre stattfindenden «Winterchilbi» getauften Volkstumsabend.

Am 5. Januar füllte sich der vordere Teil des Dorfzentrums so sehr, dass Tische und Stühle bis zur Bühne nachgeschoben werden mussten. Ein Bild, das bestätigt, dass alte Tradition, trotz neuzeitlicher Einflüsse, beliebt ist.

Volkstanz und Volksmusik

Dass auch die Jugend gerne dabei mitzieht, konnte gleich zu Beginn des Unterhaltungsabends festgestellt werden. Mit unbelasteter Frische zeigten die Buben und Mädchen der Kindertanzgruppe, dass sie die alten Tänze unter der selbstlosen Anleitung von aktiven Trachtenfrauen gut eingeübt hatten. D a und dort wagten sie einen versteckten Blick ins gut gelaunte Publikum. «Hat mich meine Mutter wohl gesehen?» Die vereinseigene Husmusig lieferte die Takte zu ihrem Trachtentanz. Bäsele, auch ein Rira war auszumachen, und das Chlefele durfte natürlich nicht fehlen. Im Japanesenspiel von 1970 liess Paul Kramer den Schulherrn sagen: «D’Schwyzer sind halt sid viil hundert Jahre mitdem Vejh is Mailändisch gfahre. Hend due im Lisi und em Beethli Chlefeli gkraamet und Fatzenetli.» Beweis von gelebter Heimattradition war die von den Trachtenlüt prall gefüllte Bühne. Die Auftritte wurden ab und zu mit Jauchzern aus den Zuschauerreihen quittiert. Dass die Übergänge von der einen zur andern Gruppe fliessend vonstatten gingen, dafür sorgte Chleri Ernst auf humorvolle und gekonnte Art und Weise.

Musikschüler zeigen ihr Können

Dass in unserer Bezirksmusikschule nicht «nur» Blas- und klassische Tonkunst gelehrt wird, konnte an diesem Abend reichlich gehört werden. Der gewiefte Moderator konnte berichten, dass in der Sparte Volksmusik, Hauptgewicht Schwyzerörgeli, dreiundvierzig Schüler von Walter Fuchs unterrichtet werden. Fünfzehn Formationen dieser jungen Musiker trugen zum Teil gekonnt einen Riesenstrauss aus der reichhaltigen Volksmusik vor. Die erstaunlichen Leistungen wurden vom dankbaren Publikum mit viel Applaus belohnt. Aber nicht nur Orgelklang wusste die Gäste zu unterhalten.

Zwischendurch Trachtentänze

Immer wieder waren Trachtentänze eingestreut. Die Röcke der Einsiedler Werktagstrachten flogen, als ob ein närrischer Wind die Trachtenfrauen davontragen wollte. Frohe Gesichter wusste auch der von diskreter Szene begleitete Gesang eines Winterliedes durch die kleinen Akteure, unterstützt von Trachtenfrauen, aufscheinen zu lassen. Dass gute Stimmung herrschte, dokumentiert wohl am klarsten, wenn aus den Besucherreihen beim einen oder andern Lied mitgesungen wird. Eine Nuss gilt es für die Organisatoren noch zu knacken. Trotz allem Verständnis, dass man vielen jungen Musikern die Möglichkeit zum Auftritt geben wollte, gilt es zu prüfen, ob die Aufführungsdauer von prallen drei Stunden nicht etwas gestrafft werden sollte. Was soll nun bei diesem Anlass mehr gelobt werden? Die Freude, welche aus der Kindertanzgruppe strahlt, die überraschende Musikalität der Musikschüler oder der gekonnte Volkstanz der Erwachsenen? Nicht einzelne Auftritte waren es, die an diesem unterhaltsamen Abend zu gefallen wussten. Es war das Ganze in der Pflege der Volksmusik und ebensolchen Tanzes.

Einsiedler Anzeiger

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Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

08.01.2013

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