Tanzleiterin Rita Streiff hat für das 90-Jahr-Jubiläum der Waldlüt vo Einsidle einen Tanz geschrieben. Bild Daniel Koch
Tanzleiterin Rita Streiff hat für das 90-Jahr-Jubiläum der Waldlüt vo Einsidle einen Tanz geschrieben. Bild Daniel Koch

Brauchtum / Feste

«Die Stücke müssen zu uns passen»

An der Winterchilbi vom 19. Januar feiert die Trachtengruppe Waldlüt vo Einsidle im Kultur- und Kongresszentrum Einsiedeln mit vielen Gästen Geburtstag. Die Tanzleiterin Rita Streiff hat dazu einen Tanz geschrieben.

Daniel Koch: Ein Highlight des Abends ist die Uraufführung eines von Ihnen für das Jubiläum geschriebenen Tanzes. Was darf man erwarten?


Rita Streiff: Das Musikstück dazu – «Firabig im Allmigli» von Walter Rickenbacher – wurde von den Stöckli-Buebe aus Ennetmoos in einer Potz-Musig-Sendung von SRF gespielt. Es ge fiel mir so gut, dass ich entschied, dazu einen Tanz zu schreiben für unser Jubiläum. Nach einer Abstimmung innerhalb der Tanzgruppe entschieden wir uns, den Tanz «Rosouli-Walzer» zu nennen. Die Stöckli-Buebe sind an unserer Winterchilbi auch dabei und werden zu unserer Choreografie aufspielen.


Wie viele Personen führen den Tanz auf?


Es sind sechs Paare am Tanz beteiligt. Drei Paare werden in der Bürgertracht und dem Annemärteli auftreten, drei Paare in der Werktagstracht.


Welche Aufgaben haben Sie als Tanzleiterin?


Ich suche die Tänze aus und überlege dabei, was zu uns passen könnte. Nicht alle Tänzerinnnen und Tänzer sind gleich talentiert. Es ist mein Job, ein Repertoire zu fi nden, das Spass macht. Schliesslich ist das Tanzen für uns ein Hobby. Ich muss also Stücke auswählen, die für uns funktionieren. Es gibt aber sehr viele bestehende Trachtentänze. Wichtig ist einfach, dass die vorgeschriebene Choreogra fie genau eingehalten wird. Es ist schliesslich das Ziel, dass Trachtengruppen aus der ganzen Schweiz an Festen miteinander tanzen können.


Wie populär ist der Trachtentanz zurzeit in unserer Region?


Wir haben schon auch mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen. Es gibt bei uns zwar eine Kindertanzgruppe. Wenn die Kinder älter werden, hören sie aber meist auf. Früher waren junge Menschen in einem Trachtenverein, damit sie in einem geschützten Rahmen fort durften. Heute ist das natürlich ein alter Zopf. Es wäre aber schade, wenn es uns einmal nicht mehr gäbe. Wir haben es immer mega lässig und erlebten schon manches schönes Fest.


Wie sind Sie selbst zum Tanz gekommen?


Ich wuchs mit neun Geschwistern in Brunnen auf, fünf davon waren in der Trachtengruppe. Als Jüngste trat ich mit 15 Jahren ebenfalls bei. Danach hat mich das mein ganzes Leben lang begleitet – auch als ich im Glarnerland oder in Zürich wohnte.


Seit wann sind Sie bei den Waldlüt vo Einsidle dabei?


Ich bin 2005 dazugestossen. Ab 2008 leitete ich die Kindertanzgruppe, seit 2013 bin ich Leiterin der Erwachsenen-Tanzgruppe. Für mich ist es einfach schön, in einer Tracht zu tanzen. Früher war das allerdings noch nicht das gleiche. Als junge Frau dachte ich immer «hoffentlich sieht mich niemand» und zog die Tracht nach Auftritten schnell aus. Mittlerweile besitze ich fünf Trachten und trage sie alle sehr gerne.


Was steht an der Winterchilbi sonst noch auf dem Programm?


Wirklich speziell ist, dass uns viele Vereine und Gruppen besuchen kommen und zum Geburtstag gratulieren werden. Sie werden alle Auftritte haben und für viel Abwechslung sorgen. Wir von den Waldlüt machen nur die Eröffnung und führen nach der Pause den neuen Tanz auf.


Einsielder Anzeiger / Interview: Daniel Koch

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

11.01.2019

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