Alle am Projekt Beteiligten mit (von links) Susann Bosshard-Kälin, Franz Pirker, Vicky Ullrich-Birchler, Claudia Steiner, Bob Ullrich-Birchler, Heinz Nauer und Paolo De Caro (es fehlt Martina Di Lorenzo). Bild Martina Reichmuth
Alle am Projekt Beteiligten mit (von links) Susann Bosshard-Kälin, Franz Pirker, Vicky Ullrich-Birchler, Claudia Steiner, Bob Ullrich-Birchler, Heinz Nauer und Paolo De Caro (es fehlt Martina Di Lorenzo). Bild Martina Reichmuth

Brauchtum / Feste

Ein Stück Einsiedler Geschichte

Am vergangenen Samstag, den 11. Juni 2016, lud der Verein «Einsiedelnanderswo» zum öffentlichen Infoabend ins Museum Fram ein. 100 Interessierte sind der Einladung gefolgt.

Mit dem Ziel, einen 105-jährigen Pater aus dem Benediktinerkloster St. Meinrad im südlichen Indiana zu interviewen, reiste Susann Bosshard-Kälin vor rund 10 Jahren nach Amerika. Als damals Einwohner mit Innerschweizer Wurzeln vernahmen, dass sie, eine Schweizerin, im Land sei, suchten diese den Kontakt zu ihr. Dabei lernte Susann Bosshard-Kälin das in Louisville wohnhafte Ehepaar Vicky und Bob Ullrich-Birchler kennen. Die Idee zum Projekt «Einsiedeln-anderswo» war geboren.

Grundsteine gelegt

Erst Jahre später, nämlich 2014, sollte es dazu kommen, dass Susann Bosshard-Kälin zusammen mit dem in Chicago lebenden Historiker und Professor Leo Schelbert dieses Projekt, welches die Auslandschweizer etwas näher an ihre Heimat «Einsiedeln» bringen sollte, in Angriff nahm. Es verging wiederum fast ein Jahr, bevor die Initiantin 2015 mit einem Team nach Louisville zurückkehrte und mit Hilfe von Vicky und Bob Ullrich-Birchler erste Kontakte zu Nachkommen von Einsiedler Auswanderern knüpfen konnte.

Grosses Interesse

Wider Erwarten war das Interesse zum Austausch ihrer Immigrationsgeschichte bei den Nachkömmlingen sehr gross und so konnte das Schweizerteam während dem ge planten Amerikaaufenthalt nicht alles bewältigen. Eine weitere Reise musste geplant und gemacht werden.

Brücke zur Heimat geschaffen

Nun, ein Jahr später, durfte Susann Bosshard-Kälin zusammen mit ihrem vierköpfigen Team und dem Ehepaar Ullrich-Birchler, welches extra aus Amerika angereist war, die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit im Museum Fram präsentieren. Nach einer kurzen Einführung übergab Susann Bosshard-Kälin das Wort an Statthalter Franz Pirker, welcher im Namen der Kulturkommission Einsiedeln die Gäste begrüsste und sich beim Projektteam bedankte. Denn dank ihnen konnte der Start schuss zum Wiederaufbau der Brücken zu den Schweizer Wurzeln gegeben werden, welche früher bei einer Auswanderung automatisch wegen der Distanz verloren gingen.

2000 ausgewanderte Einsiedler

Historiker Heinz Nauer, welcher ebenfalls im Team arbeitet, erklärte den Zuschauern die Gründe, weshalb zwischen 1850 und 1900 auch über 2000 Einsiedler nach Amerika auswanderten. Meist waren die Auswanderer vorbereitet und wussten auch, wohin sie gehen würden. Einige pflegten auch etwas die Verbindung zu ihrer Heimat. Sei dies nur, indem sie Schweizer Kultur und Bräuche in der Fremde weiterpflegten.

Geschichten bewahren

Obwohl diese bis heute ihr Bestehen haben, kennt und spricht kaum noch einer die Muttersprache. Viele Erinnerungen sind mit dem Tod der Grosseltern bereits verloren gegangen. Umso wichtiger ist jetzt die Arbeit des Projekts «Einsiedeln-anderswo». Zusammen mit ihrem Team und Helfern trägt Susann Bosshard-Kälin die Daten und Geschichten der Auswandererfamilien zusammen, und bildeten mit der eigenen Website und dem Facebook-Account eine multimediale Brücke zwischen Louisville und Einsiedeln. Längst ist die Arbeit noch nicht beendet und weitere Projekte sind geplant. Nach einigen Fragen aus dem Publikum durften alle anschliessend an die stündige Präsentation den feinen Apéro geniessen und sich dabei mit den Verantwortlichen und anderen Interessierten austauschen. Susann Bosshard-Kälins Tochter Annina übersetzte während des Anlasses alles für Vicky und Bob Ullrich-Birchler, damit diese das Geschehen mitverfolgen konnten. Sicher werden diese beiden mit vielen guten Geschichten aus der Heimat ihrer Grossväter nach Amerika zurückkehren. Doch die Auswanderung ist nicht nur ein Teil ihrer Geschichte, sondern gehört genauso zur Geschichte der Daheimgebliebenen und somit zu jedem, welcher Eins

Autor

Einsiedler Anzeiger

Kontakt

Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

14.06.2016

Webcode

www.schwyzkultur.ch/EEEWbc