Ausstellung in der Stiftsbibliothek: Nach alten Ansichten wurde dieses Modell der ehemaligen Klosteranlage rekonstruiert, die vor dem heutigen Bau, der 1704 vollendet wurde, existierte. Bild Franz Steinegger
Ausstellung in der Stiftsbibliothek: Nach alten Ansichten wurde dieses Modell der ehemaligen Klosteranlage rekonstruiert, die vor dem heutigen Bau, der 1704 vollendet wurde, existierte. Bild Franz Steinegger

Brauchtum / Feste

Kloster stellt Pläne und Karten aus

In den vergangenen sechs Jahren wurde das Klosterarchiv Einsiedeln aufgearbeitet und reorganisiert. Jetzt stellt es – frei zugänglich – Karten und Pläne der letzten 400 Jahre in der Stiftsbibliothek aus.

Das Klosterarchiv besitzt einen Bestand von über 10 000 Plänen und Karten aus dem 17. Jahrhundert bis heute. Sie stehen hauptsächlich im Zusammenhang mit der Planung und Realisierung von Baumassnahmen im Kloster und zeigen Karten von Klosterbesitztümern. Sie wurden im Rahmen der Neuorganisation des Klosterarchivs geordnet und registriert, teilweise auch digitalisiert und ins Internet gestellt.

«Den Weg in die Zukunft gewagt»

Gestern wurde eineAusstellung unter demTitel «Einsichten und Ansichten» in der Stiftsbibliothek und deren Vorraum eröffnet, wo Exponate dieser Sammlung der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dabei werden Pläne, Karten und Modelle von 1633 bis 2010 vorgestellt und zeigen, «dass das Kloster immer wieder den Weg in die Zukunft gewagt hat», sagte Abt MartinWerlen anlässlich der Vernissage vor über 100 geladenen Gästen. Es sei nicht eine Verherrlichung der Vergangenheit. «Wer die Geschichte nur als Vergangenheit betrachtet, kommt oft zu tragischen Einsichten», äusserte sich der Klostervorsteher und spielte damit auf den jüngsten Bundesgerichtsentscheid an, welcher die zukunftsgerichtete Neugestaltung des Restaurants auf der klostereigenen Insel Ufenau verunmöglicht. Er wünschte den Besuchern «viele Einsichten beim Betrachten der Ansichten».

«Ein Feuerchen entfachen»

«Gezeigt werden nicht nur einzigartige Kostbarkeiten, sondern Exponate, die sich erst auf den zweiten oder dritten Blick erschliessen», erläuterte Walter Bersorger, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Mitorganisator, das Ausstellungskonzept – Pläne, die kamen und in der Schublade verschwanden. Sie sollen beim Betrachter «ein Feuerchen entfachen». Darunter befinden sich wichtige Etappen der Baugeschichte des heutigen Klosters; Güterkarten, die ausgedehnte Besitzungen im In- und nahen Ausland dokumentieren; Pläne der Stauanlage des Sihlsees; technische Einrichtungen wie die Dieselmotorenanlage, welche das Kloster Ende des 19. Jahrhundertsmit elektrischem Strom versorgte. Besonders anschaulich sind die Modelle:Vorschläge für den Wiederaufbau der Gnadenkapelle nach deren Zerstörung in der Franzosenzeit oder der ehemaligen Klosteranlage vor 1704. Die Ausstellung, die noch bis zum 13. Dezember dauert, wird angereichert durch Rahmenveranstaltungen.

Aktuelles Programm


www.klosterarchiv.ch



Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

13.01.2012

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www.schwyzkultur.ch/9LMLpT