Die kleinen Trachtentänzer zeigten ihr Können mit Löffele, Bäsele und Chlefele. Dazu gehörte natürlich Tanz und - zu Beginn etwas zaghaft - Gesang.
Die kleinen Trachtentänzer zeigten ihr Können mit Löffele, Bäsele und Chlefele. Dazu gehörte natürlich Tanz und - zu Beginn etwas zaghaft - Gesang.
Trachtentanz der Waldlüt vo Einsiedle, im Hintergrund der Mix aus Schneeflocken und Konfetti, der auf das doppelte Motto hinwies.  Bild Franz Kälin
Trachtentanz der Waldlüt vo Einsiedle, im Hintergrund der Mix aus Schneeflocken und Konfetti, der auf das doppelte Motto hinwies. Bild Franz Kälin

Brauchtum / Feste

Trachten und Fasnacht zusammenführen

Eigentlich war es als Winterchilbi angesagt, zu was die 1929 gegründete «Trachtengruppe Waldlüt vo Einsidle» auf den 17. Januar ins Kulturzentrum eingeladen hatte. Geboten wurde eine herzerfrischende Unterhaltung, welche den Trachtentanz und unsere Fasnacht zusammenführte.

Dass sich verschiedene Traditionen vermischen lassen, wenn dies auf fröhliche Art und wohl durchdacht dargeboten wird, erlebten am vergangenen Samstag die sehr froh gestimmten Besucher im vollbesetzten Saal des Kultur- und Kongresszentrums. Mit Schnee verzierte Tannen standen vor einer Wand mit tupfenähnlichen Riesen-Konfetti und Schneesternen, in solcher Weise auf das doppelsinnige Programm hindeutend.

Fröhliches Programm

Nach ihrer kurzen Begrüssung übergab die Präsidentin Rosmarie Kälin das Mikrophon an Andrea Ruhstaller, welche auf jugendlich frische Art durchs Abendprogramm führte. Unverzichtbar ist für Trachtentänze natürlich die Musik. Diese steuerte gekonnt das Trio «Jou Hee» bei. Wenn auch vereinzelt noch etwas zaghaft, eröffneten die kleinen Trachtentänzer den Abend mit Tanz und Gesang. Mit sichtlichem Stolz taten sie sich anschliessend mit den Erwachsenen zum Auftritt der Husmusig zusammen. Löffele und Bäsele wurde gemeinsam vorgeführt, dass es eine Freude war. Auch das Chlefele, das Instrument dazu wurde wohl von den Welschlandfahrern aus dem Süden heimgebracht, fehlte natürlich nicht.

Musikschule zeigt Wirkung

Volksmusik ohne Schwyzerörgeli wäre wie eine «Chilbi ouni Riitschuel». Dieser Gedanke führte dazu, dass mittlerweile rund fünfzig Mädchen und Buben von Walter Fuchs und André Ott auf diesem heimatlichen Instrument unterrichtet werden. Anfänger und Fortgeschrittene durften auf die Bühne. Es war erfreulicherweise festzustellen, dass Freude an dieser Musik die Unterschiede zu glätten wusste. Es waren aber Formationen zu hören, bei denen der Zuhörer kaum glauben konnte, dass hier Jugendliche aufspielten. Beide Stufen beweisen, dass ein Unterricht stattfindet, der zu greifen weiss.

Gäste aus Flüelen

Dass der Trachtentanz verbindend wirken kann, bewies der Auftritt der Trachtengruppe aus Flüelen. Was diese vorerst in ihren Reihen darbot, wuchs alsbald zu einem Gemeinschaftstanz mit den einheimischen Trachtelüt. Geradezu herzerfrischend flogen die Röcke der traditionell gekleideten Frauen, begleitet von vereinzelten Jauchzern der sie zur lüpfigen Musik drehenden Partner.

Fasnacht zum Schluss

Ein wirklich erfreulicher und unterhaltsamer Abend wurde mit etwas abgeschlossen, an das vom Publikum wohl kaum gedacht wurde. «Äs isch Fasnacht» lautete das begleitende Motto für den diesjährigen Anlass. Demzufolge war es eine passende Idee, das totale Bruttogewicht einer ebenfalls auftretenden Trichlergruppe der Bürgerwehr erraten zu lassen. Ein richtiger Knaller war es, als alle Mitwirkenden, mit kleinen Lämpchen ausgerüstet und von der Fasnachtsdienstag-Melodie begleitet, den verdunkelten Saal polonaiseartig betraten. Die Urner machten sich dabei einen Spass daraus, die Tracht mit den Frauen zu tauschen. Dies war ein Abschluss, der dem einfallsreich gestalteten Abend das Tüpfchen aufs i beifügte. Das Publikum bedankte sich, wie schon zu den Vorträgen, denn auch mit anerkennendem Applaus.



Einsiedler Anzeiger

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Einsiedler Anzeiger

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  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

20.01.2015

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