«Der Hintergrund des 1. August sollte mehr sein als das Feuerwerk am Abend»,sagt Festredner und Landwirt Beat Betschart. Foto: Franz Kälin
«Der Hintergrund des 1. August sollte mehr sein als das Feuerwerk am Abend»,sagt Festredner und Landwirt Beat Betschart. Foto: Franz Kälin
«Traditionen sind mir sehr wichtig» - 1

Brauchtum / Feste

«Traditionen sind mir sehr wichtig»

Die 1.-August-Ansprache in Einsiedeln hält der Trachslauer Beat Betschart. Der 28-Jährige wurde von der Kulturkommission wegen seiner Hauptrolle in einem Dokumentarfilm angefragt. «Ich lebe unsere Traditionen in der Musik oder im Film wie «Tönis Brautfahrt», sagt der Schwyzerörgelispieler.

Mit Beat Betschart sprach Urs Gusset.

Wann sind Sie als Festredner kontaktiert worden und wie haben Sie reagiert?

Beat Betschart: Ich bin im Februar von Martin Schuler von der Kulturkommission angefragt worden. Ich war sehr überrascht. Ich hätte nie mit einer solchen Anfrage gerechnet, nie einen Gedanken darüber verloren. Ich habe deshalb auch nicht sofort zugesagt.

Was hat Sie schliesslich bewogen, Ja zu sagen?

Ich habe keinen plausiblen Grund gefunden, Nein zu sagen. Ich habe mich über die Anfrage auch ein stückweit geehrt gefühlt. Ich habe noch nie eine 1.-August-Rede gehalten.

Wieso sind Sie angefragt worden?

Die Anfrage ist in erster Linie wegen meiner Hauptrolle als Laiendarsteller im Film «Tönis Brautfahrt», der Ende Januar Kinopremi ere hatte, erfolgt. Das hat Martin Schuler bei seiner Anfrage Anfang Februar auch so kommuniziert.

Wie hat die Hauptrolle in diesem historischen Dokumentarfilm «Tönis Brautfahrt»  Mit Senntenbauern über den Gotthard Ihr Leben verändert?

Nicht gross! Es war ein interessantes Projekt, bei dem ich mitmachen und bei der Produktion eines Films hinter die Kulissen sehen konnte. Das war alles Neuland für mich.

Werden Sie auf der Strasse noch auf diese Rolle angesprochen?

Anfänglich bin ich auf den Film und meine Rolle mehr angesprochen worden. In der Zwischenzeit hat es nachgelassen, kommt aber immer noch vor. Am 11. August wird der Film «Tönis Brautfahrt» am «Bote» Open-Air-Kino in Ibach gezeigt. Wenn ich auf den Film angesprochen werde, ist das meistens mit Fragen verbunden. Ich gebe gerne Auskunft, das ist mir nicht unangenehm. Damit muss man rechnen. Ich habe nie negative Reaktionen gehabt.

Was hat Ihnen diese Filmrolle gebracht?

Ich hatte interessante Tage, habe etwas Neues gesehen, konnte Kontakte knüpfen, die weiterhin bestehen, und habe bleibende Erinnerungen.

Würden Sie diese Rolle wieder übernehmen?

Ja! Ich habe mich dank meiner beruflichen Herkunft mit dieser Rolle identifizieren können. Das hat so gepasst.

Wieso haben Sie diese Rolle überhaupt bekommen?

Ich bin von Richard Schönbächler (Idee und Co-Autor von «Tönis Brautfahrt: Anmerkung der Redaktion) angefragt worden, ob ich bei diesem Film mitmachen wolle, aber nicht für eine bestimmte Rolle. Er hat schon vorher von diesem Film erzählt.

Woher kennen Sie Richard Schönbächler?

Ich kenne ihn schon lange. Angefangen hat alles beim Zentralschweizerischen Jodlerfest 2006 in Einsiedeln. Wir von der Landjugend Sihlsee haben ein Festzelt mit dem Motto «Turpenhütte» geführt. Die Infos haben wir bei Richard Schönbächler, der auch den Film «Turpäland» gemacht hat, geholt.

Was bedeutet Ihnen Ihr Beruf als Landwirt auf dem Chlösterlihof Ihrer Eltern Marlen und Alois?

Ich bin auf diesem Bauernhof mit drei Schwestern aufgewachsen und hatte schon als kleiner Junge den Berufswunsch, Landwirt zu werden  mit der Möglichkeit, den Hof spä ter einmal zu übernehmen. Heute bin ich Landwirt und habe auch noch Landmaschinenmechaniker gelernt. Das ist eine gute Ergänzung, ein Metier, das mir Freude macht. Ich habe so eines meiner Hobbys zu meinem zweiten Beruf gemacht.

Ihre Ehepartnerin Yvonne, mit der Sie seit letztem Herbst verheiratet sind, wohnt auch auf dem Hof ihrer Eltern Marlen und Alois. Sind da Konflikte nicht programmiert?

Nein! Yvonne arbeitet zu 80 Prozent bei der Kinderspitex Zentralschweiz. Sie ist oft unterwegs und hilft deshalb noch nicht sehr viel auf dem Betrieb mit. Meine Eltern wohnen seit diesem Frühling nicht mehr auf dem Hof, aber immer noch in Trachslau. Doch ich habe den Hof noch nicht übernommen. Der Betrieb läuft nach wie vor über meine Eltern, ich bin angestellt.

Wann übernehmen Sie den Hof von Ihren Eltern?

Eine Hofübergabe ist ein längerer Prozess. Wir arbeiten daran. Auf Januar 2016 übernehme ich den Hof.

Wie muss man sich Ihr Leben als Landwirt vorstellen?

Wir sind ein Familienbetrieb, jeder hilft jedem. Es gibt keine strikte Aufgabenteilung. Unser Hof ist 32,5 Hektaren gross. Wir haben rund 40 Stück R

Autor

Einsiedler Anzeiger

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  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

29.07.2014

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