Im Küchengarten des Klosters trafen sich rund 30 Personen zur ersten Veranstaltung «Kulturfragen im Kanton Schwyz».
Im Küchengarten des Klosters trafen sich rund 30 Personen zur ersten Veranstaltung «Kulturfragen im Kanton Schwyz».
Silvia Henke, Kulturwissenschaftlerin Hochschule Luzern, Bruno Steiner, Projektleiter, Karin Landolt, Moderatorin, und Barbara van der Meulen-Kunz, Kunsthistorikerin und Kuratorin. Bilder: Konrad Schuler
Silvia Henke, Kulturwissenschaftlerin Hochschule Luzern, Bruno Steiner, Projektleiter, Karin Landolt, Moderatorin, und Barbara van der Meulen-Kunz, Kunsthistorikerin und Kuratorin. Bilder: Konrad Schuler

Dies & Das

Zeitgenössische Kultur und religiöses Leben vernetzen

Rund 30 kulturinteressierte Personen versammelten sich im Küchengarten des Klosters Einsiedeln und liessen sich informieren und inspirieren.

Projektleiter Bruno Steiner begrüsste die Anwesenden und stellte das Thema «Was kann die zeitgenössische Kultur zur Transformation des religiösen Lebens beitragen?» in den Raum. Wenn er von aussen auf den Kanton Schwyz schaue, dann sei bezüglich Kulturfragen noch nicht alles gesagt und getan. Ihn interessiere, was hinter dem Jammern und einer gewissen Resignation stehe. Es gehe ihm um Vernetzung beispielsweise in den Bereichen Wirtschaft, Tourismus, Kirche und Politik.


Karin Landolt, Inhaberin der Kommunikationsagentur Gesprächskultur, führte als Moderatorin durchs Geschehen. Silvia Henke, Kulturwissenschaftlerin und Dozentin an der Hochschule Luzern, hielt ein kurzes Impulsreferat. Sie mach-te eine allgemeine kulturtheoretische Übersicht über Verbindungen von Religion und Kultur. Auch soziologische Betrachtungen zur Wichtigkeit von Religion als identitätsstiftende Kraft für die gesellschaftliche Organisation kamen zur Sprache. Sie betonte die Wichtigkeit der Ästhetik. Was Kunst, Kultur und Religion miteinander verbinden, erläuterte sie anhand von drei Thesen und zwei Fragen.

Direkt vor Ort Projekte anbieten

Barbara van der Meulen-Kunz berichtete von ihrer Arbeit im Kloster Dornach. Sie zeigte anhand von Beispielen auf, wie sich eine religiöse Institution mit grosser Tradition auf zeitgenössische Kultur einlassen kann. Für die Transformation von Kunst in kirchliche Räume brauche es viel Offenheit von allen Beteiligten. Es gehe vor allem auch um die Frage, was denn heute in sakralen Bauten präsentiert werden könne. Lorenz Bösch, Präsident des Kirchenvorstands der Römisch-katholischen Kantonalkirche Schwyz, kann sich vorstellen, dass die Kantonalkirche eine gewisse Vermittlerrolle wahrnehmen könne. Es brauche von allen eine grosse Bereitschaft, um die Kreativität in der Kirche zu fördern. Es gelte Wege zu suchen, wie über die Kultur der Zugang zur Kirche gefunden werden könne. Sicherlich sei es nötig, dass die Geistlichen vor Ort einbezogen werden müssten. Kirchliche Gebäude seien in den Pfarreien des Kantons Schwyz genug vorhanden. Auch die Bausubstanz sei dank der umfangreichen Gelder, die investiert worden seien, nicht zu bemängeln. Er könne sich vorstellen, dass kleine Projekte und kleine Schritte bei einem Miteinander durchaus möglich werden könnten. Bruno Steiner sagte zum Schluss, dass bis heute die Kulturschaffenden immer bei der Politik angeklopft hätten, wenn sie was wollten. Er wolle in Zukunft mit weiteren Personen, weiteren Kreisen und Institutionen Kontakte knüpfen.

Die nächste Veranstaltung findet am 2. Juli im Zeughaus Pfäffikon statt. Dort steht dann das Thema «Wie können Allianzen zwischen zeitgenössischer Kultur, Politik und Wirtschaft im Kanton Schwyz gelingen?» im Zentrum.

Einsiedler Anzeiger / Konrad Schuler

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Einsiedler Anzeiger

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Publiziert am

10.05.2022

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www.schwyzkultur.ch/D42SeZ