Jan Micheler hat erfolgreich am Internationalen Meisterkurs Gesang in Wien teilgenommen. Bild: Edith Meyer
Jan Micheler hat erfolgreich am Internationalen Meisterkurs Gesang in Wien teilgenommen. Bild: Edith Meyer

Musik

Er will auf die grossen Opernbühnen

Der grösste Wunsch von Jan Micheler ist es, Opernsänger zu werden. Er erzählt von seinem Traumberuf und was er dafür alles macht.

Jan Micheler ist 19 Jahre alt und arbeitet in seiner Freizeit beharrlich, um seinen Traum zu verwirklichen. Denn seine beruflichen Ambitionen sind hoch: «Mein Traumberuf ist Opernsänger. Das wusste ich schon mit 13 Jahren, als ich das erste Mal im Gesangsunterricht Papageno aus Mozarts ‹Zauberflöte› gesungen habe», erklärt der Küssnachter. Im März 2021 hat er am 8. Solistenwettbewerb des Verbands der Musikschulen des Kantons Schwyz (VMSZ) in Arth teilgenommen. Mit seiner Bariton-Stimme erreichte Jan Micheler dort im Sologesang 89 von möglichen 90 Punkten. Nach dem Gesangsunterricht an der Musikschule Küssnacht wechselte er zu Barbara Locher. Sie ist Professorin in Bern. «Barbara Locher sagt, ich sei talentiert und müsse hart arbeiten, um mein Ziel zu erreichen. Und das mache ich», erzählt Jan Micheler. Daneben nimmt er noch Klavierunterricht bei Moab Koch an der Musikschule Küssnacht.

Kleider und Musik machen Leute


Jan Micheler arbeitet in Zürich als Modeberater. Doch seine Freizeit und seine Ferien gehören ganz dem Gesang. «Mein Arbeitgeber unterstützt mich, wo er kann. Das schätze ich sehr», betont Jan Micheler. Anfang Monat weilte der junge Sänger zehn Tage in Wien. «Ich durfte bei Clemens Unterreiner, dem berühmten Bariton der Wiener Staatsoper, einen internationalen Meisterkurs an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien besuchen und habe ein Diplom erhalten», sagt Micheler stolz. Er sei sehr beeindruckt gewesen, wie Professor Clemens Unterreiner mit den Sängern arbeite, und habe viel gelernt. «Neben mir besuchten noch zwei Japaner den Meisterkurs. Der eine absolviert bereits das Masterstudium in Japan, der zweite war ein Tenor, ein absolutes Naturtalent», fügt Jan Micheler hinzu. Zu dritt hätten sie sehr viel gelernt und mit professionellen Musikerinnen und Musikern zusammengearbeitet. «Es ist erstaunlich, wie schnell man sich in gesanglichen Worten verbessern kann», meint Micheler rückblickend. Auch der Austausch unter Gleichgesinnten sei bereichernd gewesen. Das Schlusskonzert des Meisterkurses fand auf der Bühne der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien statt.

Auf der Bühne der Wiener Staatsoper


Ein weiteres Highlight für den jungen Sänger war, dass er die berühmte Sopranistin Victoria Loukianetz aus der Ukraine kennenlernen durfte. Die Krönung seines Aufenthalts in Österreich war dann aber am Tag der offenen Tür in der Wiener Staatsoper: «Ich durfte auf der Bühne der Staatsoper ‹Tardi s’avvede› von Mozart singen. Es war ein unglaubliches Gefühl, als wir mit einem grossen Applaus beschenkt wurden», erzählt Micheler begeistert. Gleichzeitig gab es einen Medienrummel um die Künstlerin Anna Netrebko. Die Wiener Staatsoper setzt weiterhin auf die Russin, obwohl sich die Sängerin nie von Putin distanziert hat. Jan Micheler hat dazu eine klare Meinung: «Ich finde, man soll Politik und Kunst nicht vermischen. Sie ist eine grossartige Sängerin.»

«Ich habe viele Vorbilder der alten und neuen Generation»


Hat man am Anfang einer Karriere auch Vorbilder? «Ich habe viele Vorbilder der alten und neuen Generation. Ein ganz Grosser für ist mich ist der verstorbene österreichische Opernsänger Walter Berry», sagt Micheler. Er habe auch einen Lieblingskomponisten – sowohl historisch wie auch musikalisch. Das sei Gaetano Donizetti, führt der 19-Jährige aus. «Besonders gefällt mir seine Oper ‹Don Pasquale› und die Rolle des Dr. Malatestas.» Und wie sieht es mit Lampenfieber aus? «Ich habe Lampenfieber. Vor den Konzerten bin ich aufgeregt.» Sein Rezept dagegen: «Ich lasse Jan zu Hause und wechsle zum Beispiel in die Rolle von Guglielmo, dem stürmischen Liebhaber in der Oper ‹Così fan tutte› von Mozart.» Jan Michelers Zukunftspläne sind klar: «In etwa drei Jahren möchte ich ein Gesangsstudium in Angriff nehmen. Mein Ziel ist definitiv, auf der Bühne zu stehen.» Das sei seine Welt. «Langfristig kann ich mir nichts anderes vorstellen, als Sänger zu sein.» Wenn er frei habe, übe er eine Stunde pro Tag Gesang und drei Stunden Klavier. «Der Gesang gibt mir Vertrauen, Geborgenheit, Sicherheit, Professionalität und viel Freude», erklärt er seine Leidenschaft. Sein grösster Traum sei es, eines Tages in der Mailänder Scala, in der Wiener Staatsoper oder in der Metropolitan Opera in New York aufzutreten.

Bote der Urschweiz / Edith Meyer

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

21.09.2022

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